Ich bezweifle doch sehr, dass Fuji das Zeug als Hommage an Analogzeiten entwickelt hat. Selbstverständlich ist es eine digitale Bildbearbeitung und nichts weiter als eine Fernbedieung für die interne Entwicklung in der Kamera mit all ihren Vorzügen und Limitierungen. Der Funktionsumfang leitet sich hier aus den technischen Rahmenbedingungen ab, und wurde nicht etwa gezielt eingeschränkt, weil das eine auf das Wesentliche fokussierte Art der Bildbearbeitung wäre.X RAW Studio ist keine digitale Bildbearbeitung.
Es gibt Dir in etwa die Möglichkeiten an die Hand, die Du auch bei analoger Fotografie + Entwicklung gehabt hättest.
Ich denke, man sollte jedoch nicht verleugnen, dass die Fujis, über die wir hier reden, eben Digitalkameras sind. Filmsimulationen hin oder her, was raus kommt sieht dennoch aus wie Digitalbilder. Das ist auch völlig OK, aber wenn man analog fotografieren und entwickeln will, dann ist der beste Weg dazu doch analog zu fotografieren und zu entwickeln. Stattdessen scheint für den einen oder anderen dann das die Essenz der Analogfotografie zu sein:
Tut mir leid, aber ich empfinde die Ergebnisse aus den Filmsimulationen und ihren Eintstellungsmöglichkeiten nicht als perfekt, bzw. perfektionierbar -- auch wenn ich ordentlich fotografiere. Was auch immer Perfektion definiert, so erlaubt eine Bearbeitung mit Werkzeugen wir darktable, C1, PS, RawTherapee usw. doch viel individuellere und auf das Bild abgestimmte Ergebnisse mit einem anderen Potential für Kreativität. Dass nicht jeder dazu Lust und Zeit hat, ist mir klar und für jene mag die hier diskutierte Software ein ansprechender Kompromiss sein und ich finde, dass es unter bestimmten Bedingungen auch ein ganz charmanter Ansatz ist. Nur vergesse man nicht, dass Bildbearbeitung eben ein Teil des kreativen Prozesses in der Digitalfotografie ist und bleibt.Anscheinend ist es aber so, dass heutzutage niemand mehr den Anspruch hat das Foto schon bei der Aufnahme perfekt machen zu wollen.