So. Ich habe mir jetzt mal die meisten Beiträge in diesem "Praxisthread" durchgelesen. Irgendwie verstehe ich unter Praxis etwas anderes als die meisten, die - vor allem in den ersten Kommentaren- eine fundamentalistische Diskussion darüber führen, ob die X-pro3 Sinn macht oder nicht. Oder sich darüber beklagen, dass Fuji zu wenig radikal neues untergebracht haben um einen Umstieg von X-pro2 zwingend erforderlich zu machen.
Als Jemand, der mittlerweile über 40 Jahre mit Nikon-Kameras fotografiert, werde ich dann und wann von Familienmitgliedern und Freunden um Rat gebeten. So auch neulich, als meine Nichte mich fragte, welche Spiegelreflex sie kaufen solle. Da ich sowohl den Markt als auch Informationen in diversen Medien verfolge, riet ich ihr vom Erwerb einer neuen DSLR ab. Ich empfahl ihr sich eine spiegellose Systemkamera zu holen. Wieder die gleiche Frage: Welche?
Da ich in diesem Sektor nicht so sattelfest bin um kompetente Ratschläge zu geben habe ich mich also eingelesen. Die Anforderungen waren schnell umschrieben. Unter 1000,-€; möglichst klein für Reisen und Touren.
So landete ich auch beim Fuji X-System. Und habe Blut geleckt.
Beim Stöbern wurde ich auf die X-pro3 aufmerksam. Nicht für meine Nichte. FÜR MICH! Mit ihrem Retro-Design hatte sie auf mich die Wirkung wie der "eine Ring" auf Gollum. Und dann dieses Finish in Dura-Black.
Jetzt habe ich sie seit zwei Wochen und muss sagen, die erste Euphorie macht nun der Vernunft Platz.
Vorteil: Weniger zum Rumschleppen, dadurch habe ich wieder öfter eine Kamera dabei.
Nachteile
ie Menüs meiner Nikons kannte ich aufgrund meiner Historie bei den Digitalen (D200;D300;D3;D500) in- und auswendig. Das der Fuji muss erst noch erarbeitet werden.
Meine alte Photoshop-Version kennt die Fuji-Raws nicht und zusätzlich muss ich mich nun noch in Capture One einarbeiten.
Lästig ist an der X-pro3, dass sich das Rad für die Belichtungskorrektur permanent selbst verstellt. Eine Arretierung wäre hier sinnvoll.
Dass bei einer Kamera in dieser Preisklasse kein Ladegerät mit Netzkabel dabei ist, finde ich persönlich eine Unverschämtheit.
Mein größter Fehler, war dem Habenwill-Faktor beim Dura-Black-Design nachzugeben.
Kratzfest? Ich behandele alle meine Kameras so, dass das kei Argument hätte sein dürfen.
Nach einer Stunde anfassen und ausprobieren, war sie optisch um Jahre gealtert. Also ein Spiegel ist nicht anfälliger für Fingerabdrücke. Es ist einfach nur flächig schmutzig.
Okay. Das Sucherbild mag heller und größer sein als bei anderen Kameras dieser Art, aber wenn man von einer D3/D500 kommt...
Dennoch: Es ist toll, wie diese Kamera einen zu seinen Anfängen zurückführt. Vor allem, wenn man mit einem Adapter sein AF-freies Altglas wieder verwendet.