Ja, Panasonic bietet wirklich ein ausgesprochen minderwertiges Programm für mft. Da hilft es kaum, dass jede Linse auch noch stabilisiert wird.
Hatte nicht Olympus diese ziemlich überragenden Pro Linsen?
Sobald Fuji seinen Gemischtwarenladen mit unterschiedlichen AF-Antrieben, Dichtung ja/nein, labbrigen Blendenringen und abperlenden Farbschichten in den Griff bekommen hat, kann man da sicher nochmal drüber reden.
Nun, genau dieser Quervergleich der Objektivprogramme war für mich einer der ganz entscheidenden Punkte, warum ich jetzt zu Fuji gewechselt bin.
Vorausschicken möchte ich, daß für mich Festbrennweiten am interessantesten sind. Dabei suche ich sehr gute optische Qualität und angenehme Haptik, und das alles in nicht zu groß und klobig.
Ja, Olympus hat die Pro Serie. Diese Serie beinhaltet aktuell genau ein einziges Standardobjektiv mit KB 50 mm und äquivalenter Brennweite von f/2.4. Dieses eine Objektiv kostet über 1.000 Euro; weitere Festbrennweiten der Pro Serie sind noch gar nicht lieferbar und werden garantiert preislich, wenn verfügbar, mindestens genauso hoch liegen.
Wenn man hochwertige Panasonic-Optiken kaufen will, die teilweise auch genauso extrem teuer sind, dann braucht man sich beim Einsatz an einem Olympus Body über den Blendenring schonmal gar keine Sorgen zu machen, denn dieser funktioniert an den Bodies von Olympus schlicht und einfach nicht. Man kauft gewissermaßen ein ab Werk defektes Objektiv ... und da soll ich mich darüber aufregen, daß bei Fuji bei manchen Optiken die Blendenringe labberig sind?
Abblätternder Lack und mechanisch billigste Machart ist bei MFT absoluter Usus, sofern man in den bezahlbaren Bereich geht und nicht über 1.000 Euro pro Optik lockermacht. Beispiele Oly 25/1.8, 45/1.8 ... bei anderen Objektiven aus dem Sortiment kommen noch sehr zweifelhafte optische Eigenschaften hinzu und dennoch bewegt man sich schon um 500-700 Euro Neupreis das Stück.
Bei Fuji wird am ehesten optisch das 18/2 kritisiert. Die meisten liefern dagegen doch eine solide Vorstellung ab, was die Optik angeht.
Natürlich sehe ich das auch alles aus einer anderen Perspektive als diejenigen, die seit Jahre nur Fuji verwenden. Ich komme gewissermaßen jetzt von der anderen Seite des Zaunes. Und ich weiß, daß da nicht alles so toll ist, wie man sich das vielleicht vorstellt, wenn man die ganze Zeit mit einem einzigen System fotografiert hat und dann dessen Schwächen sehr genau kennt, jedoch die Schwächen anderer Hersteller womöglich unterschätzt. Nachbars Äpfel schmecken ja immer besser als die eigenen ...
Und natürlich kann man auch mit MFT, Sony usw. wunderbare Bilder machen. Ich möchte nur betonen, daß auch diese Systeme große Schwächen und Nachteile haben. Ich habe sie alle erlebt in den letzten Jahren. Und in diesem Vergleich, da bleibe ich schon dabei, kommt mir das Fuji Objektivprogramm insgesamt wirklich am solidesten und auch konsistentesten vor.
Womit wir wieder bei der X-E3 wären. Ich denke, daß hier einfach sehr verschiedene Wünsche und Anforderungen zusammentreffen. Für mich ist sie die Basis für ein ganz neues System. Ich habe nicht vorher 2, 3 Jahre bereits mit irgendeinem anderen Fuji Body fotografiert. Daher kenne ich auch deren frühere Schwächen und Nachteile nicht aus eigener Erfahrung und beurteile die X-E3 gewissermaßen als Fuji-Frischling.
Und gerade sowas wie die "Fujicron" Serie – bei dem aus meiner Sicht noch ein 16er (KB 24 mm) fehlt als untere Ergänzung – finde ich tatsächlich so bei
keinem anderen Hersteller wieder. Man bekommt bereits jetzt KB 35, 50, 75. Alle drei einigermaßen klein und leicht, bezahlbare Preise, optisch sehr gut, haptisch ebenfalls top.
LG
Thomas