AW: Fujifilm FinePix Real 3D W1
Mal ne ganz dumme Frage! Die 3D Bilder bestehen ja auch einem Bild links und einem rechts. Wie bekomme ich da jetzt ein 3D Gefühl? Ich hab das Ganze absolut nicht verstanden! Wir waren am WE in einem 3D Film mit so ner Brille und da war das Bild ohne Brille leicht versetzt. Durch die Brille kam dann ein 3D Effekt zum Vorschein!
Werden die beiden Bilder der W1 auch übereinandergelegt oder muß ich meine Augen so verdrehen, dass ich die Beiden Bilder irgendwie "übereinander schiebe"??
beim film werden die beiden bilder direkt übereinander projiziert, jedoch für jedes auge unterschiedlich polarisiert, sodass du mit einer entsprechend polarisierten brille vor dem auge, wieder nur das richtige bild erhältst.
die "billig"-variante ist die rot/grün brille, wo ein bild eben rot gedruckt ist und das andere komplementär in grün. mit einer rot/grün brille sieht das rote auge dann nur das grüne bild, das grüne auge das rote bild. natürlich geht dabei auch die farbinformation flöten, dafür gibts dann rot/blau rot/cyan brillen usw, die jedoch alle sehr unnatürliche farbwiedergabe bieten, weil beide augen unterschiedliche farben sehen.
wenn du dir ein stereobildpaar frei ansehen willst, so gibt es unter anderem die schielmethode. beide bilder werden nebeneinander dargestellt (wie schon erwähnt, dürfen sie nicht zu groß sein), und dann schielst du die bilder an, sodass dein linkes auge das rechte bild und das rechte auge das linke bild betrachtet. beide bilder verschmelzen dann zu einem einzigen dreidimensionalen bild. das bedarf etwas übung, gerade am anfang ist es nicht einfach einerseits gezielt zu schielen und dann noch mit den augen richtig zu fokussieren.
auch muss man aufpassen, weil manche bildpaare nicht überkreuz angezeigt werden, sondern für die parallel-methode gedacht sind. diese ist noch schwieriger zu erlernen, weil sie wirklich nur bei relativ kleinen bildern möglich ist, die maximal die augenbreite voneinander sein dürfen. hierbei schaut man quasi wie durch beide bilder hindurch, also das linke auge betrachtet dann das linke bild und umgekehrt. dabei ist es noch schwieriger den richtigen fokus zu finden, weil dann die augen oft automatisch wieder auf den fokuspunkt zusammenlaufen und nicht parallel bleiben.
der digitale rahmen, den fuji anbieten will, funktioniert wiederum nach einer ganz anderen methode, genauso wie die gedruckten bilder. über dem bildschirm oder dem foto befindet sich eine lenticular-linse, das sind ganz feine vertikale prismenstreifen, die das darunterliegende bild in zwei verschiedene richtungen auffächern. deshalb wird das dargestellte bild (ähnlich wie beim interlace-verfahren beim fernseher) in vertikale streifen aufgeteilt, wobei jeweils ein streifen das bild fürs linke, der andere streifen das bild für das rechte auge beinhaltet. durch die lenticular lenses werden dann beide bilder wieder zum richtigen auge hin aufgeteilt. der effekt ist natürlich abhängig vom abstand, aber auch von der position des betrachters. durch die vertikale aufrasterung beider bilder, wird auch die horizontale auflösung des bildes um die hälfte reduziert.
aber es ist eine der wenigen methoden, die stereoskopische betrachtung ohne weitere hilfsmittel, brillen usw ermöglicht. je feiner die linsen, desto feiner auch die auflösung.
auch gibt es bei dieser methode etwas probleme mit der tiefendarstellung, die ist etwas begrenzter und auch die bildgröße ist nur bis zu bestimmten formaten möglich.
es wird an anderen autostereoskopischen methoden gearbeitet, oft hört man von holographischen projektionen usw, aber so wirklich marktreif gibt es leider noch nichts.