Nachem ich sie gestern etwas bei einem Kollegen befingern konnte, habe ich sie mir dann heute geholt - mit Boostergriff und 18-55.
Interessanterweise fragte mich mein Händler, ob ich sie in silber oder in schwarz haben möchte, er hatte beide Varianten vorrätig. Ich wusste bislang garnicht, dass es sie auch in silber gibt, genommen habe ich die schwarze Variante.
Erster -sehr oberflächlicher- Eindruck:
Fasst sich für meine Pranken schlechter an als die EM-1, da deren Griff weiter ausgeformt und damit grösser ist (das gilt für beide Versionen mit und ohne Akkugriff).
Klappdisplay ist genial gelöst, endlich sind auch Hochformataufnahmen auf diese Weise möglich, der Mechanismus erscheint robust.
AF-S: Etwas zögerlicher, nicht so schnell zuschnappend wie der der Oly EM-1, hier bedarf es aber sicher noch entspr. Konfiguration.
ISO: Im Gegensatz zur XT-1, bei der ich bei identischen Belichtungswerten (Blende/Zeit) zur Erzielung identischer Bildhelligkeit immer eine ISO-Stufe höher gehen musste als an der Oly, stimmen jetzt die Werte der beiden Kameras überein. Entweder schummeln sie jetzt beide oder keine mehr, zumindest nicht im direkten Vergleich.
Bildqualität: Das 18-55 ist deutlich weniger randscharf im WW (bei Offenblende) als das Pana 12-35, ab ca. 35mm sind beide gleich gut auf hohem Niveau.
Das Rauschen bei der Fuji ist zwar auch vorhanden, aber feiner und erst deutlich später einsetzend. In ersten, noch sehr oberflächlichen Tests entsprechen 1600 ISO an der Oly einer Rauschintensität zwischen 3200 und 6400 ISO an der Fuji (abhängig von der Art des Lichts und seiner generellen Stärke/Farbe).
Die Fuji weist weniger Kantenaufsteilung auf als die Oly, wirkt aber trotzdem nicht unschärfer, die Fuji zeigt weniger Aufsteilungs-/Kontrastartefakte.
Vorteil der Fuji nach dieser ersten Inaugenscheinnahme ca. 1,5 ISO-Stufen, machmal auch etwas mehr.
Schattenzeichnung: Bislang an der Fuji mit +100 eingestellt, aber deutlich weniger Zeichnung in dunklen Bereichen als bei der Oly, hier muss ich noch basteln und einstellen, momentan sind die Kontraste zu hart (Bildstil Standard und alle Regler auf Null).
Doppelter Kartenslot: Momentan zeichnet die Kamera auf eine Karte die RAWs, auf die andere die JPEGs auf. Die Menuestruktur habe ich in diesem Zusammenhang zwar noch nicht begriffen (Bed.anleitung hatte ich noch nicht in der Hand), diese Form der Aufzeichnung halte ich allerdings für optimal.
Der Ein-/Ausschalter ist mir etwas zu fummelig geraten an der Fuji, er lässt sich zwar mit dem Zeigefinger der rechten Hand bedienen (im Gegensatz zur Oly, wo er links sitzt und nicht beim Anfassen der Kamera sofort im Griffbereich ist), daas Schalterchen an der Fuji dürfte aber ruhig vorne etwas weiter über den Rand des Gehäuses vorstehen, um sicherer erfassbar zu sein.
Blendenverstellrad: Mir deutlich zu leichtgängig, hat kaum Rastung
+/-Korrektur-Rad: Zu schwergängig.
Joystick zur AF-Feldverstellung: genial, ersetzt so manches Touchdisplay, vor allem ist es toll, dass bei mittigem Druck auf den Stick das AF-feld sofort auf die Mitte zurückspringt.
Druck-/Drehsicherungen der Haupt-Einstellräder: Gut, da nach Belieben des Nutzers mit oder ohne Verriegelung nutzbar.
Bildwiedergabe: max 1,5 Sekunden anwählbar, länger nur noch als Daueranzeige, die nach Druck auf den Auslöser zwar weggeht und die Bildanzeige wieder in den Auslösemodus schaltet, dies erscheint mir aber verzögert. Ideal wären zusätzlich anwählbare Wiedergabezeiten von 2 und 3 Sekunden.
Verstellhebelchen für Auslösegeschwindigkeit und Hebelchen für Messcharakteristik: Mir zu klein, schwer zu greifen.
Erster Gesamteindruck: Sehr gute Bildqualität (nach meinem Dafürhalten auf den allerersten Blick ein deutlicher Zugewinn gegenüber der XT-1),
wertiger Eindruck, nicht ganz optimale Handhabbarkeit (zumindest für meine grossen Hände).
Gute, sinnvolle Ausstattung.
Feine Kamera, alles Nähere wird die nächste Zeit bringen.
Mal schaun, ob sie bleiben darf, der erste Ansatz ist gut.