Was aber nichts daran ändert, dass das RAW trotzdem diese Daten nicht enthält. Die werden schlicht beim Anzeigevorgang von der jeweiligen Software berechnet und liegen nicht im RAW schon vor.
Darum geht's auch gar nicht - also "was die RAW-Datei erhält".
Sondern um den Codec und damit quasi der Schlüssel zum demosaicing.
Was Steffen Rentsch schrieb, ist richtig, nur aber beziehen sich diese "Standard"Werte auf die gesamten Default-Einstellungen und nicht) zwingend, je nach Programm & Einstellungen) auf's Programm-basierte "schärfen". Denn wir gehen ja mal davon aus, dass der RAW-Entwickler keine eigentliche schärfung vornimmt.
Es sind auch Einstellungen wie Sättigung/Saturation und natürlich Gesamt-Kontrast welche das "Kontrast-Auflösungs"-Verhältnis beeifnlussen. Und damit natürlich auch der visuelle SchärfeEindruck.
Es kann durchaus entscheidend sein, welche Parameter man überhaupt in der RAW-Entwicklung vornimmt.
Was oft sehr unterschätzt wird - der Farbraum.
Ein eher komplexeres Thema, weil Bearbeitungsprogramm oftmals "intern" in eigenen Farbräumen arbeiten. Ganz ähnlich wie bei den "internen" Bearbeitungs-Dateiformaten. Auch bei LR ist das der Fall.
Farbräume unterscheiden sich nicht nur im Umfang an darstellbaren Farben, sondern ganz besonders welche Paramter auf andere Einfluss haben können.
Ein RAW hat ja erst mal keine Farbraum-Zuordnung. Die wird erst in der Entwicklung definiert.
Damit wird aber bereits das demosaising durchaus beeinflusst.
Verbreitet - und üblich - sind RGB-Farbräume, was sich schliesslich sowohl hinsichtlich späterer Anwendungen, aber auch schon die MonitorAnzeige anbietet.
Nur aber vermag das RGB-Modell Farben und Kontrast und Helligkeit nicht ganz unabhängig voneinenader verschieben, einstellen.
Darum bieten sich auch Farbräume wie Lab oder HSB/HSV an.
Ein weiteres Beispiel macht bereits der Unterschied sRGB und "grössere" wie AdobeRGB usw aus. sRGB hat zu AdobeRGB nicht nur insegesamt einen geringeren Farbraum, sondern im FarbVerhätlnis Rot-Grün-Blau auch ein unterschiedliches, nämlich etwas weniger Grünanteil. Das kann sich zB bei Landschaftsfotos auswirken, sowohl farblich, als ggf auch in der Auflösung - die ja wiederum zusammen mit Kontrast Bestandteil des Schärfeeindrucks ausmacht.
RAW alleine betrachte ich als ein Potenzial das erst mal genutzt werden muss.
Persönlich versuche ich nur möglichst wenig Einfluss auf das demosaicing (die eigentliche entwicklung, inkl Farbinterpolation) zu nehemen.
Weissabgleich, Sättigung evlt noch ein grober Beschnitt - und das war's.
Der Rest erfolgt aus einem Dateiformat, das möglichst nicht einschränkt, weder was Farbraum, noch F.Tiefe oder Komprimierung betrifft. Hierfür eignen sich natürlich auch Programm-interne, die dann auch so zwischengespeichert werden.
Selbst die Ausgabe kann Einfluss auf's Ergebnis haben. Kennt man zB davon, dass JPG eine Komprimierung "erzwingt".