Danke Dir, Kristin.
So, nun hole ich diesen Landschaftsthread mal wieder aus der Versenkung, um mit Euch meine Eindrücke der letzten 8 Tage auf Spitzbergen zu teilen.
Eine gute Woche segelten wir mit dem Dreimaster "Rembrandt van Rijn" die Westküste von Spitzbergen von der Hauptstadt Longyearbyen bis fast an die Nordspitze, zum Krossfjord, hoch. „Frühling in Nord-Spitzbergen“ – so lautete das Motto unserer Reise. Während ersterer noch im Hinblick auf die Vegetation und die Tierwelt auf sich warten ließ, wurden wir mit milden Temperaturen um die 0 Grad, Mitternachtssonne, vielen Wolken, reichlich Schnee und einer bizarr und unwirklich anmutenden Winterwunder- und Schneelandschaft belohnt. Obwohl wir uns vorher mit Beitragen aus der Arktis hier im Forum (Grönland) und diversen Filmen und Fotos informiert haben, so toppten die persönlichen Erfahrungen, Wahrnehmungen und Emotionen unsere Vorstellungen und Erwartungen um ein vielfaches. Und gleichwohl uns auch der Anblick von Eisbär und Walen verwehrt blieb, spürte man sie mit wenig Fantasie allgegenwärtig. Ich glaube, man muss dort gewesen sein, um die Faszination und Großartigkeit dieser „Anderswelt“ nachempfinden zu können und es fällt mir ein wenig schwer, die passenden Worte zu finden.
Nicht zuletzt ist Konrad’s (KaAheFKaAh) Thread mit daran „schuld“, dass wir die Rembrandt als schwimmendes Hotel wählten – also hier nochmal ein dickes DANKESCHÖN für diese Inspiration. Wenn wir auch aufgrund des fehlenden Windes weniger segelten denn motorisiert fuhren, ist das wohl eine der schönsten und beeindruckensten Wege, die Küsten und Fjorde von Spitzbergen zu erkunden. Hier nochmal ein Lob auf unsere herzlichen und humorvollen 30 Mitreisenden aus 14 Nationen und an die gesamte Crew – insbesondere dem Kapitän, dem Küchenchef und dem Barkeeper – die kaum Wünsche offenließen. Nicht zu vergessen unsere drei Guides, die uns sicher und stets bewaffnet mit viel Kompetenz, Engagement und Geduld durch unberührte Landschaften und teils unwegsames Gelände führten.
Ich will auch gar nicht so viel texten und bemühe mich, kurze Beschreibungen der Route und der Gegenden zu den Fotos einfließen zu lassen. Fotografisch war es für mich eine Herausforderung, einerseits die reduzierten Farben und die unglaubliche Weite, andererseits die vielen Details und die Einzigartigkeit dieser Landschaft einzufangen. So unwirklich und lebensfeindlich diese in der Tat ist, so sehr bezaubert sie den Betrachter und zieht ihn in einen unwiderstehlichen Bann. Es handelt es sich im Folgenden auch nicht um eine speziell ausgelegte „Fotoreise“, sondern vorrangig um ein erstes visuelles und emotionales Erleben. Und gleichwohl ich mir oftmals mehr Zeit, Ruhe und Gelassenheit wünschte, um den Moment, das Licht und die Landschaft entsprechend festzuhalten, kann ich jedem Interessierten diese Reise nur ans Herz legen. Mit Sicherheit werde ich Spitzbergen nicht zum (ersten und) letzten Mal besucht haben.
Ich werde nicht chronologisch vorgehen, sondern wie ich mit der Bearbeitung vorankomme und freue ich mich natürlich über Anmerkungen, Kritik und Lob - und fange jetzt einfach mal an. Und das mit einem fotografischen Einstand, wie ich Spitzbergen just vor Augen und im Gefühl präsent habe...
58. Auf dem Weg zum Isfjord auf Spitzbergen. Er ist mit 107 km Länge der zweitlängste Fjord Spitzbergens.