Meine Meinung zum Thema freistellen mit MFT:
Ich persönlich bin mit den Freistellungsmöglichkeiten meines MFT Systems zufrieden. Wenn ich mit der Kitlinse nah genug rangehe, ist sogar da einiges möglich und meistens will ich auch gar nicht soviel Unschärfe.
Mit dem Sigma 60/2.8 geht es dann schon richtig schön. Kopfportraits sowieso, Ganzkörperportraits sind zumindest deutlich sichtbar schärfer als der Hintergrund.
Mit Speziallinsen, wie dem Voigtländer 42,5 f0,95 sind auch richtig geile Ganzkörperportraits möglich, die wohl nur Kenner von KB unterscheiden könnten.
Auch noch zu erwähnen: Im Makrobereich will man meist eh wenig Tiefenschärfe, im starken Telebereich ist es auch kaum ein Problem und auch im Weitwinkelbereich will ich meist keine Unschärfe.
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Nachdem ich all das gesagt habe, muss ich aber trotzdem eine bzw. zwei wichtige Einschränkungen machen - und die betreffen den "Normalbereich" - so ca. zwischen 28 und 75 mm KB, insbesondere wenn man professionell tätig ist bzw. keine Zeit oder auch einfach Lust hat Objektive zu wechseln.
Ich schätze das 24-70/2.8 ist für viele Fotografen das Brot-und-Butter-Objektiv schlechthin und das nicht ohne Grund. Und hier hat KB meiner Ansicht nach doch deutliche Vorteile was Freistellung angeht. Die Olympus und Panasonic 12-35/2.8-Objektive mögen ja optisch sehr gut sein, aber die Freistellungsmöglichkeit ist nunmal sehr begrenzt bzw. fast nicht vorhanden. Und so ein bisschen Freistellung ist nunmal ein wichtiges Gestaltungsmittel.
Als Sonderfall möchte ich auch noch die 50er Brennweite anführen. Mit einem 50/1.4-Objektiv kann man auf KB einfach soviel machen: alle möglichen Portraits, Landschaft etc. Es ist einfach ein tolles Immerdrauf. Zum Glück gibts aber auf MFT das Voigtländer 25/0,95. Objektive wie das 20/1.7, so gut sie auch sind, sind einfach keine Alternative was Freistellung angeht.
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Wenn ich nur mit einer 50er Festbrennweite fotografieren würde, würde ich KB vorziehen. Im Moment habe ich aber ein System, das 24-120mm hinreichend abdeckt, mit dem super Portraits möglich sind, mit dem auch gut genug in AL fotografieren kann, das günstig war und vor allem einfach sehr klein und leicht ist.
Es ist kein Problem, es wirklich immer mitzuhaben, ich kann es sogar in die Hosentasche stecken (sieht zwar albern aus, aber in vielen Situationen ist das egal, etwa beim Wandern).
Ich mache nebenbei z.B. aber auch Partyfotos gegen Geld. Da ist für mich ein 24-70/2.8 unverzichtbar und für diesen Fall könnte ich mir nicht vorstellen MFT zu verwenden bzw. hätte es schon deutliche Nachteile.