Ja, Instagram kann durchaus frustrierend sein. Ich weiß durchaus wie es gemeint ist mit den "schlechten" Bildern. Natürlich darf man den eigenen Geschmack nicht als einzig richtigen Maßstab ansehen, es gibt aber auch Kriterien die getrennt von Geschmack zu sehen sind.
Daniel Weissenhorn (@daniel_weissenhorn) hat z.B. neulich eine Haubenmeise gepostet, davor eine Kohlmeise und einen Kleiber. Alles keine besonders herausfordernden Vogelarten und trotzdem sehen die alle total weich aus, zeigen keinerlei Zeichnung des Gefieders und sind selbst bei der winzigen Betrachtung am Handydisplay völlig verrauscht. Immer um die 3000 Likes und rund 100 Kommentare wobei nicht ein einziger thematisiert, dass die Vögel nicht richtig scharf sind (was man ja durchaus auch höflich sagen und evtl. mit anderen Aspekten verbinden kann die einem daran positiv auffallen, aber nein, sowas gibt es da einfach nicht)!
Oder ein anderes gutes Beispiel sind Mandy Rosenfelds Bilder die immer wieder heftige Tonwertabrisse und manchmal sogar Banding zeigen. Man muss sich das mal vorstellen am Handy in der Miniaturbetrachtungsgröße. Wenn schon da sowas auffällt, wie sieht das Bild dann wohl erst in groß aus? Warum bemerken die das nicht beim Filtern und Auswählen bzw. spätestens während der Bearbeitung?
https://www.instagram.com/p/B5FCB3JIn5a/
https://www.instagram.com/p/B4dC-PMoPLw/
https://www.instagram.com/p/B4Mce6-ord_/
Naja, wie dem auch sei. Das sind halt meines Erachtens nicht vorrangig Fotografen denen es um möglichst gute Bilder geht sondern Content Creators und Influencer die möglichst schwungvoll die Hypewelle des zeitgenössischen Insta-Einheitsbreis surfen wollen / müssen weil sie damit ihr Geld verdienen. Was aus der Perspektive betrachtet ja sogar nachvollziehbar ist.
Jedenfalls gibt es einige Punkte die grundsätzlich mehr Sichtbarkeit auf Instagram bringen, wenn man sie langfristig und konsequent befolgt.
Dazu gehört folgendes:
- Eine Nische finden und diese thematisch konsequent bedienen. (Das ist genau das Thema nicht jetzt mal ne Brücke und dann mal den Wellensittich usw. Woher soll ein potenzieller Follower da denn wissen was er morgen oder nächste Woche von dir präsentiert kriegt?)
- Regelmäßig Bilder posten (am besten jeden Tag, aber zumindest jeden zweiten oder dritten).
- Einen Bildlook und Bearbeitungsstil finden und diesem konsequent treu bleiben. Ein in sich stimmig aussehender Feed ist ansprechender für viele Leute.
- Regelmäßig eine Story machen (z.B. mit Hinweis auf das neu gepostete Bild).
- Zur richtigen Uhrzeit posten (wenn die meisten deiner Follower aktiv sind).
- Die richtigen Hashtags verwenden und genug davon. Wie schon gesagt gehen maximal 30 wobei man das wohl gar nicht unbedingt ausreizen muss. Wichtig ist, dass man nicht zu viele zu populäre Hashtags nutzt weil in der Flut der damit versehenen Bilder weltweit deine eigenen dann gnadenlos untergehen. Andererseits sind zu arg seltene Hashtags auch nichts weil diese kaum gesucht werden. Gut sind kleinere "Nischen-Hashtags" oder auch welche mit regionalem Bezug. Je weiter man "wächst", desto eher kann man auch progressiv die populäreren Hashtags verwenden.
- Interagieren mit anderen Nutzern ist super wichtig! Vorrangig mit solchen die in derselben Nische tätig sind. bei denen ist dann auch die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie dir folgen weil sie Interesse an dem was du machst haben. Interaktion kann vielerlei Formen haben. Sei es durch Kommentare oder durch Teilen von Bildern anderer die dir gefallen in deiner Story nebst kurzen Bemerkungen dazu. Mitunter revanchieren sich die Leute dafür dann in gleicher Weise und so bekommen umgekehrt auch deren Follower mal deine Bilder zu sehen was wiederum eine Chance für dich ist.
- Neue Funktionen bei Einführung möglichst zeitnah nutzen. (Z.B. Umfragen in der Story oder diese Sticker). Der Algorithmus bewertet das wohl auch sehr stark positiv und verschafft einem dafür dann eine stärkere Sichtbarkeit.
- Geotags verwenden und zwar die richtigen. Also nicht einfach nur "Salzburg" sondern stattdessen z.B. "Festung Hohensalzburg" oder einen Stadtteil. Das hat den Grund, dass somit deine Bilder unter jedem Geotag der Metaebenen ebenfalls angezeigt werden.
Beispiel: Verwendest du nur "Salzburg", so erscheint dein Bild auch nur darunter (und wahrscheinlich auch irgendwo unter "Österreich" ganz weit unten wo ihn keiner sieht weil es einfach zu viele Posts sind).
Verwendest du aber sowas wie "Festung Hohensalzburg", dann erscheint dein Bild darunter und unter "Salzburg" erscheint es auch = mehr Sichtbarkeit.
- Mehrere Medien bzw. Kanäle nutzen die einem zur Verfügung stehen. Die Profis die ganz viel Reichweite haben bewerben z.B. ihren Instagram-Auftritt am Rande auch in ihren Youtube-Videos und umgekehrt.