Da frage ich mich echt was mache ich falsch?
Du gehst offensichtlich von falschen Voraussetzungen aus, wann Anwender ein Like vergeben. Für Dich persönlich zählt die einwandfreie Technik anscheinend vorwiegend, also genau was Du sagst, richtige Belichtung, gerade Horizonte, richtige Inszenierung des Motivs.
Deine Motive an sich sind vorwiegend Ansichten aus Salzburg (wohnst Du dort?).
Dann schreibe ich mal ganz subjektiv (und Likes sind immer subjektiv), was ich darüber denke: Salzburg an sich interessiert mich überhaupt nicht. Ist mit Sicherheit eine schöne Stadt, aber andererseits gibt es massenhaft schöne Städte. Allemal in Mitteleuropa.
Zur Technik: es kann nicht schaden, wenn man die Fotos technisch gekonnt aufarbeitet. Aber das ist zugegebenermaßen kein Hexenwerk, eigentlich ist es sogar ziemlich einfach, Horizonte gerade ziehen und Belichtungen korrigieren kann jeder ziemlich schnell mit nahezu jeder Bildbearbeitungssoftware.
Das sind also "Parameter" (Salzburg, Technik der Fotos), die mich ernsthaft nicht sonderlich interessieren. Da das Fotoangebot bei Instagramm ERSCHLAGEND ist, konzentriere ich mich natürlich auf ganz ganz wenige Bilder aus dem gesamten Portfolio. Und da geht es mir wahrscheinlich wie vielen anderen auch: ich finde es zwar nicht gerade klasse, wenn ein Horizont schief ist, aber ich weiß auch, dass man das mit zwei Klicks korrigieren könnte, weswegen es in der subjektiven Beurteilung zweitrangig ist - es sei denn, er zerstört wirklich das Motiv (kommt natürlich auch vor).
Mich interessiert viel mehr, ob das Foto "mich an macht". Das kann auf verschiedene Weise geschehen. Entweder wird eine Location gezeigt, die naturgemäß mein Interesse hat (beispielsweise Monument Valley in den USA), das kann auch eine ganze Region sein, beispielsweise die Antarktis inkl. Fauna (Pinguine), das kann aber auch einfach nur eine bekannte Person sein, ein Verwandter, ein Freund oder so, vielleicht seinerseits in einer aufregenden Umgebung. Es kann auch ein Ereignis sein, eine Hochzeitsfeier, eine Taufe, ein Abiball.
Da würde ich dann spontan ein "Like" geben. Ich verstehe Likes nicht dahingehend, dass ich ein Bild qualitativ bewerte, sondern dass es mir gefällt egal aus welchem Grund. Und das ist definitiv nicht das gleiche. Du verstehst Likes anscheinend als Lob für eine gelungene fotografische Leistung. Das ist es für mich nicht - mir persönlich muss das Bild gefallen, subjektiv und sonst nichts.
Und so wie ich mein Umfeld einschätze und die Personen, von denen ich weiß, dass sie einen Instagramm Account unterhalten, urteilen die meisten auf diese Weise. Sie veröffentlichen auch auf diese Weise. Die zeigen Ihre aktuelle Umwelt, das kann eine Reise sein, das kann alles mögliche sein.
Natürlich gibt es aber auch Teilnehmer, die (wie Du) mit schierem Können beeindrucken wollen. Das ist aber dann eine Liga, wo die Ansprüche extrem hoch sind, da reicht es bei weitem nicht, dass ein Foto technisch fehlerfrei ist. Das ist nur die Minimalvoraussetzung. Wenn man in dieser Liga mitmischen will, wird die Luft ganz dünn und da bin ich ehrlich: mit einer Dokumentation über Salzburg wirst Du da nichts reißen.
Wenn jemand (wie Du) seinen Heimatort zeigt, wird er also (wahrscheinlich) nur relativ wenige Likes bekommen, denn ich kann es nur wiederholen, mein Interesse für eine einzelne Stadt fern meiner Heimat ist nicht groß genug, um da ein ganzes Album durchzuschauen und zu sehen, ob mich da irgendwelche Locations beeindrucken. Dann schaue ich mir lieber "Petra" in Jordanien an oder die Eisberge bei Ilulissat. Und genau genommen gibt es im Grunde nichts, was es nicht bei Instagramm gibt.
Und möglicherweise hast Du die falsche Erwartungshaltung gegenüber diesen "Social Media" Seiten. Bei Dir kommt das "Social Media" viel zu kurz, genau genommen ist da gar nichts. Du zeigst nur Salzburg. Das kann man mögen, muss man aber nicht. Und ein paar Likes bekommst Du ja auch. Was daran ist "Social"?
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