Möchte kurz auch meinen Kommentar zu diesem Thema abgeben.Vorangestellt sei, daß ich als Kabinenpersonal bei einer deutschen Airline arbeite.
Zunächst zum Thema Gewicht:
Im Normalfall bewegt sich die Handgepäckgrenze zwischen 5 und 8 kg, je nach Airline. Oftmals wird auch bei 10kg noch ein Auge zugedrückt. Wer allerdings vorsätzlich mit 25kg an Bord geht und sich dann aufregt weil seine Tasche/Koffer ausgeladen wird (bzw. in den Laderaum umgeladen) der hat noch nicht begriffen das diese Gewichtsgrenze etwas mit Sicherheit zu tun hat. Es gab vor einigen Jahren den Fall, daß ein Passagier einen Koffer, der im Hatrack gestaut war, auf den Kopf bekommen hat und schwer verletzt wurde. Auch wenn viele denken "Das Fach ist doch zu", ich habe es schon mehr als einmal erlebt das diese Fächer im normalen Flug, aber ganz besonders bei schweren Turbulenzen oder auch härteren Landungen, aufgegangen sind. Da kommt es auch vor das Gegenstände durch die Gegend fliegen.
Ich will mich jetzt nicht festlegen ob bei einem Startabbruch oder, im ungüstigsten Fall bei einer Bruchlandung, 16G auftreten können, aber oftmals reichen schon viel geringere Kräfte aus um Gegenstände in Geschosse zu verwandeln.
Wer, aus welchen Gründen auch immer, ein etwas(!) schwereres Handgepäckstück (oder auch scharfkantige Alukoffer etc.) in die Kabine mitbringt, der soll es bitte auch nur unter dem Vordersitz verstauen. Damit besteht aber dann die Einschränkung, daß man nicht mehr an einem, wegen der etwas besseren Beinfreiheit oft beliebten, Notausgang sitzen kann.
Zum Thema "5 Tonnen Mehrgewicht":
Es geht teilweise um viel niedrigere Abweichungen. Gerade bei ungünstigen Winden können schon 100 kg zuviel sein. Es geht dabei aber vor allem um Fracht, die stehenbleiben muß (mit der die Airline aber Geld verdient) oder es muß ein zusätzlicher Tankstopp eingelegt werden, der auch nicht unbedingt bei den Paxen beliebt ist und nochmal zusätzlich kostet (Zeit/Landegebühren/ungüstige Spritpreise etc.).
Außerdem werden für jeden Flieger sogenannte "Weight-Balance-Sheets" erstellt, in denen ausgerechnet wird wo wieviel Gewicht im Flieger ist. Wenn jetzt auf einmal im hinteren Teil des Fliegers 30 Leute sitzen die je 15 Kilo zuviel an Gepäck haben, dann kann sich das ziemlich negativ auf die Balance auswirken.
Wenn man es nicht übertreibt und freundlich nachfragt gibt es oft die Möglichkeit Fotoausrüstung mit an Bord zu nehmen. Außerdem gibt es auch die Möglichkeit, wenn die Ausrüstung zu schwer ist, diese mit den bekannten "FRAGILE" Aufklebern versehen zu lassen. So wird sie auch von den Loadern als zerbrechlich erkannt und im Normalfall sehr sanft in den Laderaum geladen (Ausnahmen bestätigen die Regel

")
Allerdings haben die Crews IM Flieger diese Aufkleber/Anhänger NICHT! Also wer sein "Übergepäck" unbedingt in den Flieger "schmuggeln" will darf sich nicht wundern wenn es an der Flugzeugtür doch noch abgewiesen wird und dann als "normales" Gepäck verladen wird.
Sorry für diese lange Ausführung. Aber vielleicht hilft es ein wenig zu verstehen das die Check-in- Mitarbeiter oder auch die Crews an Bord das zu schwere Gepäck nicht aus Boshaftigkeit ablehnen.
Übrigens: Die Idee die Ausrüstung am Körper zu tragen ist nicht so abwegig. Habe schon mehrmals Paxe erlebt die aussahen wie ihr eigenes Fotostudio.
Frank
P.S.: Zum Thema "Flugzeuge mit mehr als 400 Paxen": Die 747-400 wird in Japan mit bis zu 550 Plätzen geflogen. In Deutschland war Jahrelang die MD-11 der LTU mit 407 Plätzen unterwegs etc.