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Faszinierendes Brasilien - viel mehr als Samba und Caipirinha

Toller Fred hier den ich bisher noch nicht entdeckt hatte - bitte gerne mehr davon! Vielen Dank für das bisher geschreibene und die wirklich tollen Fotos!

Und nicht nur mehr von der Natur - obwohl die auch mein Hauptinteresse ist - sondern auch von dem ganzen Ablauf her, und auch von den Kosten. Du hast ja eingangs geschrieben Essenn und Unterkünfte sind nicht so teuer, aber wie steht's mit den Bootssafaris im Pantanal? Und was kosten Lodges dort? Wo genau seid ihr da gewesen? Wenn das Gebiet so groß wie Deutschland ist dann gibt's da vielleicht ja regionale Unterschiede nicht nur von der Natur her sondern auch bei den Preisen?

Wir waren kürzlich in Costa Rica, das war nicht ganz billig, ging aber im Großen und Ganzen noch. "Spezialtouren" mit Guides zu speziellen Themen - quasi die lokalen Safaris - waren allerdings teilweise echt sauteuer, anders kann man das nicht nennen. Und wenn man alles sehen wollte was eine Gegend zu bieten hat hätte man etliche solcher Touren buchen müssen.

Also wie sieht das im Pantanal aus?

Und sprechen die Ranger oder Tourguides deutsch oder englisch? Für Dich ist portugiesisch vermutlich ja kein Problem, nachdem Du in Brasilien gelebt hast, wir aber sprechen kein Wort portugiesisch.

Vielen Dank nochmal, auch vorab für weitere Fotos und Infos!
 
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Toller Fred hier den ich bisher noch nicht entdeckt hatte - bitte gerne mehr davon! Vielen Dank für das bisher geschreibene und die wirklich tollen Fotos!

Und nicht nur mehr von der Natur - obwohl die auch mein Hauptinteresse ist - sondern auch von dem ganzen Ablauf her, und auch von den Kosten. Du hast ja eingangs geschrieben Essenn und Unterkünfte sind nicht so teuer, aber wie steht's mit den Bootssafaris im Pantanal? Und was kosten Lodges dort? Wo genau seid ihr da gewesen? Wenn das Gebiet so groß wie Deutschland ist dann gibt's da vielleicht ja regionale Unterschiede nicht nur von der Natur her sondern auch bei den Preisen?

Wir waren kürzlich in Costa Rica, das war nicht ganz billig, ging aber im Großen und Ganzen noch. "Spezialtouren" mit Guides zu speziellen Themen - quasi die lokalen Safaris - waren allerdings teilweise echt sauteuer, anders kann man das nicht nennen. Und wenn man alles sehen wollte was eine Gegend zu bieten hat hätte man etliche solcher Touren buchen müssen.

Also wie sieht das im Pantanal aus?

Und sprechen die Ranger oder Tourguides deutsch oder englisch? Für Dich ist portugiesisch vermutlich ja kein Problem, nachdem Du in Brasilien gelebt hast, wir aber sprechen kein Wort portugiesisch.

Vielen Dank nochmal, auch vorab für weitere Fotos und Infos!
Danke @wus und Ingoal...(y)

Zu Deinen Fragen:
Wenn Du ganz konkrete Fragen hast zu Preisen oder Veranstaltern, dann schreibe mir doch bitte eine PN.
Teuer ist ja immer relativ und ja, aus meiner Sicht sind die Touren teuer, sehr teuer sogar, vor allem auch deswegen, weil sich die Presie am US-Dollar orientieren, so dass Kursschwankungen beim brasilianischen Real nicht wirklich ins Gewicht fallen. Dann ist die Frage, ob man das hier in Deutschland bei einem hiesigen Reiseveranstalter bucht oder sich einen örtlichen Anbieter sucht.

Bei mir persönlich hat sich das so ergeben, dass ich zunächst eigentlich eine Möglichkeit gesucht habe, Harpyen zu fotografieren und da auf der Suche diverse soziale Netzwerke durchgestöbert habe und Kontakte gesammelt habe. Harpyen zu fotografieren ist aber wirklich kaum bezahlbar. Aber ich habe vor allem auf facebook und Instagram verschiedene brasilianische Touranbieter gefunden, verglichen und mir dann einen rausgesucht. Das hat alles wunderbar geklappt, Organisation hätte nicht besser laufen können, seriös, zuverlässig.
Diese Safaris beeinhalten dann auch praktisch Vollpension, lediglich Bier und Caipi gehen extra, aber da ist von der Abholung vom Flughaden/Hotel bis zur Verbringung wieder dahin nach Tour-Ende alles drin, also Essen, Unterkunft, Boots- und Busausflüge usw...
Deutsch spricht man da nicht, aber die seriösen Anbieter werben mit englischsprachiger Führung, was auch stimmt. Portugiesisch hilft natürlich immer, aber rein für die Safari nicht notwendig.

Wenn man individuell eine Reise nach Brasilien bucht, empfinde ich den Aufenthalt dort als nicht besonders teuer, da der Real im Moment (also eigentlich schon seit 1-2 Jahren) für uns günstig steht, soll sich ja seit Trump nochmal verbessert haben. Für Brasilianer ist ihr Land teuer, für uns eher nicht. Flug halt... der Rest geht.
Aber wenn Du da wirklich mehr wissen möchtest und genauer, kannst mich gerne anschreiben - gilt natürlich für jeden anderen auch.
Ja, teuer war es, aber aus meiner Sicht jeden Cent wert!
Einen Vergleich zu Costa Rica habe ich nicht.

So, dann nochmal ganz kurz zum Riesentukan.
Er ernährt sich vorwiegen von Früchten (und wie schon gesagt, nimmt er auch gerne mal Ara-Gelege aus), aber die Vorliebe für Früchte macht man sich auf den Lodges zu nutzen und richtet dort Früchte-Futterstellen ein, die von den Vögeln gerne angenommen werden. Da kommen dann auch mal ein paar mehr als nur ein Individuum an den Futterbaum, man kann das Treiben aus nächster Nähe beobachten und es sind dann natürlich auch planbarer schöne Fotos möglich als wenn man zufällig einen entlang des Flusses antrifft.. Man kann das letztendlich analog zu einer Winterfütterung hier sehen.

Bild 29 ist von einer zufälligen Begegnung am Fluss, Bild 30 von der Unterkunft:

29.
Riesentukan / Toco Toucan / Ramphastos toco / Tucano-toco by Stefan Schlegl, auf Flickr

30.
Riesentukan / Toco Toucan / Ramphastos toco / Tucano-toco by Stefan Schlegl, auf Flickr
 
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Danke @wus und Ingoal...(y)

... ich habe vor allem auf facebook und Instagram verschiedene brasilianische Touranbieter gefunden, verglichen und mir dann einen rausgesucht. Das hat alles wunderbar geklappt, Organisation hätte nicht besser laufen können, seriös, zuverlässig.
Das ist ja schon mal gut zu wissen. Wenn ich weiß wann wir Brasilien - oder auch nur das Pantanal - besuchen wollen werde ich mich evtl. bei Dir melden. Momentan ist noch sehr ungewiss wo wir als nächstes hin reisen wollen. Budget steht auch noch nicht fest.
So, dann nocmal ganz kurz zum Riesentukan.(...) Bild 30 von der Unterkunft:

Riesentukan / Toco Toucan / Ramphastos toco / Tucano-toco by Stefan Schlegl, auf Flickr

30.
Riesentukan / Toco Toucan / Ramphastos toco / Tucano-toco by Stefan Schlegl, auf Flickr
Das Bild ist schon Klasse! Nur das Bokeh ist nicht ganz perfekt, mich stört das aber nicht so sehr. Ich habe in CR 4erlei verschiedene Tukan(artig)e fotografiert, im Flug habe ich aber keinen erwischt.
 
Das Bild ist schon Klasse! Nur das Bokeh ist nicht ganz perfekt, mich stört das aber nicht so sehr. Ich habe in CR 4erlei verschiedene Tukan(artig)e fotografiert, im Flug habe ich aber keinen erwischt.
Danke.
HG muss man halt nehmen wie er ist...

Im Pantanal hab ich zwei Arten der Tukanartigen angetroffen, es scheint auch nur zwei dort zu geben.

Die zweite Art der Rhamphastidae ist der
Braunohrarassari / Pteroglossus castanotis
Auch ein wunderschöner Vogel und nicht so häufig anztreffen wie der Riesentukan. Wenn ich mich recht entsinne, hab ich ihn nur zweimal gesehen (dafür auch im Flug erwischt... ;)).

31.
Braunohrarassari / Chestnut-eared Aracari / Pteroglossus castanotis / Aracari-castanho by Stefan Schlegl, auf Flickr

32.
Braunohrarassari / Chestnut-eared Aracari / Pteroglossus castanotis / Aracari-castanho by Stefan Schlegl, auf Flickr
 
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Vorsicht, in BR ist es nicht mehr möglich, mit Mastercard aus Österreich am ATM Geld zu beheben, aus welchen Gründen auch immer. Man kann zwar fast jede Kokosnuss mit VISA-Karte bezahlen, aber manche Busgesellschaften wollen Barzahlung. Bargeld bekommt man nur mit der Visa-Karte, Spesen EUR 15.- für Gegenwert von EUR 300:- :_((
Wie ist es bei DE- Karten? Unsere Karten haben 4-stellige PINs
 
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...

Und nicht nur mehr von der Natur - obwohl die auch mein Hauptinteresse ist - sondern auch von dem ganzen Ablauf her, und auch von den Kosten. ...
Da explizit dieser Wunsch aufkam, will ich noch bißchen was zur Reise selber und der Planung schreiben.

Zum Thema österreichischen Mastercards kann ich nichts weiter beitragen. Bargeld spielt in BRA zunehmend keine Rolle mehr, in Porto Seguro war es gar nicht so einfach, Geldautomaten zu finden. Ich hatte mir am Flughafen Sao Paulo einige hundert Real angehoben, ansonsten weitgehend mit VISA oder AmEX gezahlt.
DIE Zahlungsmethode in Brasilien ist aber inzwischen das sog. Pix, eine Zahlungsmethode zur sofortigen Geldanweisung, die in Brasilien entwickelt wurde. Dummerweise setzt das aber ein brasilianisches Konto und ein brasilianisches Mobiltelefon voraus. Aber letztendlich läuft da fast jede Bezahlung über Pix.

Wie schon erwähnt, habe ich bei einen brasilianischen Tourenanbieter gebucht. Wer dazu mehr wissen will, kann mich per PN anschreiben.
Im Tourenpaket inbegriffen war Unterkunft und Vollpension während der Tour, Abholung und Verbringung vom bzw zum Flughafen / Hotel sowie sämtliche Ausflüge, sei es per Boot oder per Kfz.
Die Anreise nach Brasilien muss individuell organisiert werden.
Zielort im Pantanal war Porto Jofre im Nordpantanal, somit bietet sich eine Anreise über Cuiabá, Hauptstadt des Bundesstaates Mato Grosso, an.
Da am ersten Tourentag die Abholung vom Flughafen bzw Hotel bereits um 0700h morgens erfolgte, plante ich die Anreise so, dass ich bereits am Vortag in Cuiabá ankam und mir fußläufig zum Flughafen ein Hotel nahm.
Ankunft war im Laufe des Vormittages, also hatte ich genügend Zeit etwas zu entspannen - und bereits im Hotelgarten in Poolnähe erste Fotos zu machen, so wie z.B. von diesem

Zuckervogel / Coereba flaveola
Der Zuckervogel gehört zur Familie der Tangaren, die ich hier weiter vorne schon mal vorgestellt habe.
33.
Zuckervogel / Bananquit / Coereba flaveola / Cambacica by Stefan Schlegl, auf Flickr

34.
Zuckervogel / Bananquit / Coereba flaveola / Cambacica by Stefan Schlegl, auf Flickr
 
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Bevor es dann beim nächsten Mal von Cuiabá aus nach Porto Jofre geht, noch schnell zwei Arten, die ich am Hotelpool treffen konnte.

Graslandtyrann / Machetornis rixosa

35.

Graslandtyrann / Cattle Tyrant / Machetornis rixosa / Suiriri-cavaleiro by Stefan Schlegl, auf Flickr

Und
Grüner Leguan / Iguana iguana
Der Leguan ist so lang, dass ich es nicht geschaft habe, ihn in Gänze, als mit Schwanz komplett aufs Bild zu bekommen...

36.
GrünerLeguan / Green Iguana / Iguana iguana / Sinimbu by Stefan Schlegl, auf Flickr
 
Zuletzt bearbeitet:
Tag 1 der Tour:
Nach einem guten Frühstücksbuffet erschien meine Abholung tatsächlich pünktlich um 0700h in Form eines Kleinbusses samt Fahrer und unserem Guide, der uns den gesamten Zeitraum begleiten sollte.
Ich habe die Brasilianer selten pünktlich erlebt, aber ALLES im Zusammenhang mit der Tour hat pünktlich uns zuverlässig geklappt.

Unser Guide war ein Mittvieziger, studierter, englischspachiger Biologe, der seit 20 Jahren als Tourenguide unterwegs war und zu seiner ruhigen und angenehmen Art ein enormes Wissen mitbrachte.
WIr mussten dann noch zu einem anderen Hotel, um die restlichen Teilnehmer aufzunehmen. Insgesamt bestand meine Gruppe neben dem Guide und mir noch aus weiteren 7 Teilnehmern.

Danach ging es schleunigst in Richtung Poconé, wo sozusagen die Zivilisation endet und das Pantanal anfängt.
Kurz hinter Poconé beginnt die sog. Transpantaneira, eine Schotterstraße, die in Porto Jofre, unserem Ziel, endet.
Auf der Wikipedia-Verlinkung ist auf dem Foto des "Eingangs-Tores" zum Pantanal noch ein Schild über der Straße zu erkennen. Das kannte ich aus 1995 auch noch. Leider hat ein paar Tage vor meiner letztjährigen Durchfahrt ein LKW das Schild abrasiert, so dass ich den Beginn der Straße nur noch ohne Schild fotografisch festhalten konnte.

37.
Beginn der Pantanal und der Transpantaneira:
Brasilien / Pantanal by Stefan Schlegl, auf Flickr

38.
So sieht die sog. Transpantaneira aus, eine ca. 150km lange, staubige Schotterpiste:
Brasilien / Pantanal by Stefan Schlegl, auf Flickr


Wie hoch das Wasser in der Überschwemmungszeit wirklich steht, weiß ich nicht so genau, vermutlich kann die Straße befahren werden, aber das Wasser dürfte schon bis nah an die Straße heranreichen. In der Trockenzeit halten sich entlang der Transpantaneira nur noch Tümpel, die nicht völlig austrocknen.
1995 waren das meiner Erinnerung nach ziemlich viele Gewässer, 2024 war es aber so trocken und heiß, dass nur noch wenige Wasserstellen vorhanden waren.

39.
So muss man sich das dann vorstellen:
Brasilien / Pantanal by Stefan Schlegl, auf Flickr

Wasser ist ja Leben und somit werden diese Wasserlöcher natürlich auch von den unterschiedlichsten Tieren aufgesucht. Grund genug, bei vielen Wasserstellen zur Beobachtung und zum Fotografieren Rast zu machen.
Leider war Hitzeflimmern zu dieser Tageszeit natürlich ein Thema. Es war im Oktober 2024 mit Werten bis zu 44 Grad letztes Jahr außergewöhnlich heiß.

Ein anderes Thema hatte ich weiter vorne schon mal angesprochen: die Brände. Brandgeruch lag eigentlich fast die gesamte Fahrt in der Luft, manchmal eben auch Rauch und Dunst:
40.
Brasilien / Pantanal by Stefan Schlegl, auf Flickr

Zum Mittagessen erreichten wir dann die Hotelanlage in Porto Jofre, dazu dann später mehr.

So können die Wasserlöcher entlang der Transpantaneira aussehen:
41:
Brillenkaiman / Yacare Caiman / Caiman yacare / Jacaré by Stefan Schlegl, auf Flickr
 

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Danke Dir, Eric.. (y)

Noch schnell zum Rest vom Tag eins:

Wir kamen pünktlich zum Mittagessen im Hotel an. Nach dem Beziehen der Zimmer und einem guten Mittagessen wurde dann tatsächlich auch keine Zeit verloren. Eine kurze Einweisung gab es schon während des Essens, dann lernten wir unseren Bootsführer kennen (Klasse Mann!) und danach wurde keine Zeit mehr verloren und die erste Exkursion konnte beginnen.
Das Hotel liegt direkt am Rio Sao Lourenco und hat einen eigenen Anlegeplatz für Schnellboote. Schon während des Auslaufens mit dem Boot bekam ich mit, dass es unser Guide intrensiv funkte. Es schien ein Jaguar entdeckt worden zu sein. Und dann ging alles recht schnell: wir setzten lediglich auf die andere Flussseite über und da lag er dann entspannt im Schatten am Ufer: mein erster Jaguar in freier Wildbahn:

42.
Jaguar / Jaguar / Panthera onca / Onca pintada by Stefan Schlegl, auf Flickr

Völlig entspannt lag die Jaguar-Dame am Ufer und ließ sich nicht im geringsten durch das Boot stören.
Dass es so schnell gehen würde, hatte ich nicht gedacht, wir saßen tatsächlich noch keine 5min im Boot.

Grundsätzlich läuft so eine Ausfahrt wie folgt ab:
Es sind auf dem gesamten Flußsystem einige Boote unterwegs. Gesucht werden Jaguare. Die Bootsführer stehen miteinander in Funkverbindung (Mobilnetz funzt da nicht) und wenn irgendwo ein Jaguar entdeckt wird, wird der Standort mitgeteilt und dann wird versucht, in Highspeed diese Stelle zu erreichen. Dabei wird alles andere links liegen gelassen. Es handelt sich explizit um Jaguar-Expeditionen, damit wird geworben, das wollen die (meisten) Touristen auch sehen und es wird in Kauf genommen, dass viele andere so interessante Tiere, insbesondere Vögel, auf dieser "Jagd" links liegen gelassen werden. Ich hätte manchmal heulen können bei den ganzen Vogelarten, die ich an mir vorbeiziehen lassen musste...

Nach vielleicht einer guten halben Stunde war unser erster Jaguar dann kaputt fotografiert und er hatte wohl auch keine Lust mehr und verzog sich langsam ins Gebüsch.
Die Weiterfahrt und Weitersuche erfolgte dann deutlich langsamer und man nimmt sich - wenn man keinen Jaguar hat, dem man hinterherhetzen kann - ausreichend Zeit für andere Tiere. Zu sehen gibt es unglaublich viel.
Das zweite Highlight des ersten Tages sollte dann auch nicht lange auf sich warten lassen, eine Riesenotter-Familie kreuzte unseres Weg:

43.
Riesenotter / Giant Otter / Pteronura brasiliensis / Ariranha by Stefan Schlegl, auf Flickr

Die Riesenotter sind gerne im Familien- oder Gruppenverband unterwegs.
Da ich bereits unmittelbar nach Ankunft im Hotel erste Tukane und Hyazintharas gesehen hatte, war meine Top-Five-Liste zu 80% bereits kurz nach Beginn der Tour erledigt... das war schon nicht schlecht!


Kurz darauf wieder Alarm über Funk, wir hetzten zu nächsten Jaguar. Wir trafen Baguá auf Pirsch, den ich bereits in Post #36 beim Jagerfolg gezeigt hatte. Wir kamen just in dem Moment an, als er sich am Ufer an ein Capybara anschlich.
44.
Jaguar / Jaguar / Panthera onca / Onca pintada by Stefan Schlegl, auf Flickr

Das Wasserschwein konnte zwar entkommen, aber Baguás zweites Versuch auf einen Kaiman war dann erfolgreich.
Nach zwei Stunden Ausfahrt hatte ich bereits ALLES, was ich mir erwartet und erwünscht hatte, schon mitgenommen. Zudem gelangen mir noch Bilder von Rotbrustfischer und Kappenreiher (stelle ich später vor), wie sie mir im weiteren Verlauf der Exkursion nicht mehr gelingen sollen.
Insgesamt also ein sehr erfolgreicher Tag!

Im Prinzip muss man sich dann die folgenden Tage wie diesen ersten Nachmittag vorstellen. Und nein, keine Angst, ich werde die nächsten Tage auch nicht in Tagebuch-Form hier erzählen.

Die Hotelanlage selber stelle ich dann im nächsten Post vor.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die ersten vier Nächte sollten wir in Porto Jofre verbringen. Nicht vier mehr als ein Fischerdorf am Rio Sao Lourenco gelegen.
Unser Hotel war das Hotel Porto Jofre. Letztendlich etwas Luxus im Nirgendwo.
Das Hotel verfügt über mehrere Bungalows in gehobener Klasse, ein Restaurant, Pool und viel Natur im und außerhalb des Geländes. Die Mahlzeiten waren abwechslungsreich, gut, mehr als ausreichend in der Menge und typisch brasilianische Landesküche.
Weitläufiges Hotelgelände, eine eigene Anlegestelle für die Boote ist vorhanden. Tatsächlich hat (mir) da nichts gefehlt. WLAN ist natürilich vorhanden.

Frühstück fand um 0600h statt, danach die erste Ausfahrt mit den Schnellbooten bis zum Mittagessen. Nach einer kurzen Mittagsgspause ging es dann um 1400h weiter bis zur Dämmerung. Danach Abendessen und entweder geselliges Zusammensein bei einer leckeren Caipirinha oder eben Nachtruhe, weil es ja am nächsten Tag immer früh los ging.
Die Mittagspause habe ich meistens dazu genutzt, die auf dem Hotelgelände aufhältigen Wildtiere zu beobachten und zu fotografieren. Diverse Papageien, Tauben, Singvögel, Capybaras, usw... alleine an der Futterstelle hätte man einen ganzen Tag verbringen können...

Nachfolgend ein paar Eindrücke vom Hotel Porto Jofre:

45.
Hotel Porto Jofre by Stefan Schlegl, auf Flickr

46.
Hotel Porto Jofre by Stefan Schlegl, auf Flickr

Für den Pool hatte ich tatsächlich überhaupt keine Zeit...
47.
Hotel Porto Jofre by Stefan Schlegl, auf Flickr

Die Boot-Anlegestelle:
48.
Hotel Porto Jofre by Stefan Schlegl, auf Flickr

49.
Hotel Porto Jofre by Stefan Schlegl, auf Flickr

Tukane an der Futterstelle:
50.
Riesentukan / Toco Toucan / Ramphastos toco / Tucano-toco by Stefan Schlegl, auf Flickr
 

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Noch kurz ein paar abschließende Zeilen und Bilder zur Hotelanlage:
DIe Anlage war nicht eingezäunt, so dass auch größere Säugetiere, wie die Wasserschweine regelmäßig auf dem Areal zu sehen waren. Wasser, Schatten und vermutlich auch das ein oder ander Nahrungsteil, das mal abfällt, ziehen halt an.
Zudem sind Wasserschweine Beutetiere der Jaguare. Ich könnte mir vorstellen, dass auch ein Sicherheitsaspekt für die Wasserschweine aussschlaggebend war, sich in die Nähe des Menschen zu begeben.
Andererseits wird mit Schildern vor Jaguaren gewarnt und Hinweise gegeben, wie man sich verhalten soll, wenn es doch mal zu einer Begegnung mit einer der Großkatzen auf dem Hotelgelände oder knapp außerhalb geben sollte. Zudem wird abgeraten, das Gelände eben aus diesem Grund eigemächtig zu verlassen. Dass Jaguare gegegentlich ein Wasserschwein auf dem Hotelareal geschlagen haben, kam schon vor.

So und bevor es dann auch wieder "richtige" Fotos gibt, noch ein paar letzte Eindrücke:

51.
Hotel Porto Jofre by Stefan Schlegl, auf Flickr

52.
Hotel Porto Jofre by Stefan Schlegl, auf Flickr

Schatten war die Tage wichtig. Das galt für die Wasserschweine...:
53.
Hotel Porto Jofre by Stefan Schlegl, auf Flickr

54.
Wasserschwein / Capybara / Hydrochoerus hydrochaeris / Capivara by Stefan Schlegl, auf Flickr

... und Schatten war auch für Vögel, wie diesen Schopkarakara wichtig:
55.
Schopfkarakara / Crested Caracara / Caracara plancus by Stefan Schlegl, auf Flickr
 
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Ich freue mich besonders auch über die ausführlichen Beschreibungen Deiner Reise und Locations, die sicher viel Aufwand für Dich bedeuten.
Die Tukane mag ich besonders - das sind so irre Vögel... - und die Flugaufnahmen gefallen mir sehr gut.
Auch die Futterstellen in den Hotels kenne ich gut aus Costa Rica, wo von morgens bis abends einige Fotografen mit ihren großen Objektiven auf Stativen saßen und auf den richtigen Moment warteten.

Die 49. mit den Salzwasserkrokodilen (?!) kommt mir auch bekannt vor, gerade bei unseren Küstenfahrten über Brücken. Schon ein beklemmendes Gefühl, darüber zu fahren...

Vielen Dank nochmal an Dich und ich bleibe gespannt dabei!
 
Danke @Frieda2016 und @JensLPZ !

Andrea, an den Futterstellen hätte ich tatsächlich gerne noch etwas mehr Zeit verbracht, aber das war leider aufgrund der Tagesplanungen nicht möglich - und die Ausfahrten waren natürlich letztendlich noch wesentlich interessanter.
#49 zeigt keine Salzwasserkrokodile, die gibt es im Pantanal nicht. Es handelt sich hier um Brillenkaimane. Auf die komme ich später noch näher. Die werden nicht so groß, keine 3m maximal und die meisten sind doch noch ein ganzen Stück kleiner. Gefährlich dürften die für Menschen in der Regel nicht werden.

So, dann wie versprochen, weg vom Organisatorischen der Tour und wieder hin zu den Tieren. Zunäcjhst möchte ich die Avi-Fauna etwas vorstellen.
Das Pantanal ist unglaublich artenreich, aus meiner Sicht locker vergleichbar mit anderen großen Safari-Zielen.
Laut meines schlauen Wildlife-Führers, den ich mir vor Ort gekauft habe, wurden im Pantanal alleine 582 Vogelarten festgestellt. Das sind nicht alles Standvögel, sondern das Pantanal stellt zum einen einen wichtigen Ruheplatz für Zugvögel dar, zum anderen kommen auch aus benachbarten Regionen Vögel zur Nahrungssuche hierher.

Der Bereich um Porto Jofre ist bestimmt durch den Rio Cuiabá, Rio Sao Lourenco und diverse Nebenarme, also recht wasserreich, so dass natürlich auch eine Unmenge an Wasservögeln anzutreffen sind.

Es gibt hier z.B. alleine 13 Reiherarten. Gesehen habe ich davon acht, einigermaßen brauchbar fotografieren konnte ich diese acht auch.

Der (aus meiner Wahrnehmung) häufigste ist der

Cocoireiher / Ardea cocoi

der doch recht stark an unseren heimischen Graureiher erinnert.

56.
Cocoireiher / Cocoi Heron / Ardea cocoi / Garca-moura by Stefan Schlegl, auf Flickr

57.
Cocoireiher / Cocoi Heron / Ardea cocoi / Garca-moura by Stefan Schlegl, auf Flickr
 
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Sehr schöne Bilder und vielen lieben Dank für die tollen Beschreibungen der Reise und überhaupt die ganzen Texte.

Ich war 2022 in Brasilien, auf einer Rundreise die auch 3 Nächte Pantanal enthielt. Allerdings lag die Unterkunft außerhalb und eine Jaguar-Safari mit Schnellboot war gar nicht vorgesehen. Das haben wir aber spontan geändert und haben dann an einem Tag zum Glück auch drei Mal den Jaguar sehen können. Deine Bilder wecken somit auf jeden Fall schöne Erinnerungen!
 
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