Ich denke auch, das die Faszination viel mit den schon genannten Gründen zu tun hat.
Ich nutze sowas allerdings auch sehr gerne, um anderen Menschen vor Augen zu führen, das nichts, aber auch gar nichts für die Ewigkeit ist. Viele scheinen ja zu glauben, das es sowas wie ein Ende nicht gibt. Fand das schon immer sehr interessant. Abriss-Szenarien dagegen sind nix für mich.
Auch sind nicht wirklich alle Stadien eines Verfalls interessant (für mich zumindest) . Die besten Zeitpunkte sind die, an denen man sieht: Hier war schon laaange niemand mehr und das, was danach kommt - die allmähliche Auflösung des Objekts oder die Integration desselben in die Umgebung.
Alles davor und danach ist (für mich) recht uninteressant, weil die Merkmale wie Staub, Rost, Zerfall, wiederkehrende Natur etc fehlen. Zum Glück lässt sich sowas extrem schwer nachmachen.
Ich hab vor 5 oder 6 Jahren ein Stofftier in den Dachboden meines uralt-Schuppens geschmissen und schaue alle 10-12 Monate mal, ob es schon den "richtigen" Zustand für ein brauchbares Bild hat
Mein Traum-Reiseziel wäre ja in der Tat
Prypiat (ja, nebenan ist Tschernobyl in die Luft geflogen - eben genau darum).
Ein gutes Foto ist es, wenn es schon ein wenig erdrückend wirkt und Einsamkeit und Verfall ausstrahlt, ohne dabei das Motiv zu vernachlässigen. Sowas gelingt mE aber nur ganz selten. Und ja, mir wird oft nachgesagt, das ich in solcherlei Hinsicht nicht mehr alle Latten am Zaun habe.