ich häng nochmal ein problem bild dran. so sehe ich es wenn ich es in lightroom öffne. im histogramm sehe ich nichts überbelichtetes. dennoch sind die blüten so über ausgebrannt das ich da nicht mehr rausholen kann. vllt wenn ich alle regler auf anschlag ziehe aber dann ist ja der rest fürn A....
Benutzt Du einen kalibrierten Monitor? Das Bild ist, wie Du schon festgestellt hast, völlig in Ordnung. Wenn das Ergebnis nicht Deinen Vorstellungen entspricht, solltest Du schrittweise analysieren, woran das liegt. Ein korrekt belichtetes Bild muss nicht gut aussehen. Die Blüten im gezeigten Bild haben noch Zeichnung.
1. Monitor kalibrieren. Das ist der wichtigste Schritt.
2. Verstehen, warum das Ergebnis nicht den Erwartungen entspricht: Die Fähigkeiten von Kameras und dem menschlichen visuellen Wahrnehmungssytem differieren erheblich. Wenn man draußen fotografiert hat man es regelmäßig mit Kontrastumfängen im Bild zu tun, die von der Kamera nicht aufgezeichnet werden können. Bei Landschaftsaufnahmen gibt es zwei populäre Ansätze: HDR-Aufnahmen (sieht wegen der tonemapping-Problematik nicht unbedingt besser aus) oder Grauverlaufsfilter. Der geduldige Fotograf wartet auf eine Tageszeit, bei der die Sonne schon etwas nachlässt und die Kontraste nicht mehr groß sind. Wer gezwungen ist, bei grellem Sonnenschein zu arbeiten, verwendet Aufhellblitz, Reflektor oder Swatter. Bei kleinen Objekten wie Blüten sollte man den Hintergrund so wählen, dass er das Bildmotiv unterstützt.
3. Belichtung und Weißabgleich
Die UniWB-Methode verwendet zwar einen speziellen Weißabgleich, es geht dabei aber um die "korrekte" Belichtung: Man belichtet so, dass die Histogramme der Farbkanäle möglichst nah an den rechten Rand kommen, ohne dass die Spitzlichter ausgebrannt sind. Wenn die Spitzlichter eher klein und für die Bildaussage unbedeutend sind, dürfen sie ruhig ausbrennen. Dabei verwende ich regelmäßig einen Handbelichtungsmesser, den ich mir eigentlich für Studioaufnahmen zugelegt hatte, aber Lichtmessung ist auch draußen nützlich.Das Ergebnis ist ein Bild, das (bei niedrigen ISO-Werten) die Dynamik des Sensors am besten ausnutzt (besser geht es dann nur noch mit entsprechendem Farbfilter). Das Ergebnis ist aber in aller Regel ästhetisch unbefriedigend (wir sprechen selbstverstandlich die ganze Zeit von RAW-Aufnahmen) und muss im Rahmen der Entwicklung entsprechend angepasst werden. Der Weißabgleich ist bei RAW-Aufnahmen eher zweitrangig, zu Beginn einer Reihe fotografiere ich regelmäßig eine Graukarte mit.
Gruß
Norbert