Ich habe keine Canon-DSLR,
Dass das Problem bei Canons am stärksten auftritt, heisst nicht, dass andere Marken es gar nicht haben - es ist u.U. nur geringer. Aber hier geht's ja ohnehin um den TO und
der hat eine Canon.
Das eigentliche Problem ist doch aber erst mal, dass der Rotkanal ausfrisst
Das ist aber nicht die Ursache, sondern die Folge, deren Beseitigung hier allenfalls mit Kompromissen stattfinden kann. Da im RAW nichts ausgefressen ist, könnte man den WB anders legen und erhielte durchaus (etwas) bessere Zeichnung im Rot.° Allerdings wäre dann der Rest des Bildes grün/blau-stichig. Alternative wäre ein selektiver Weißabgleich, mit der Folge, dass man einen Übergang schaffen muss. Die einzig dauerhafte Lösung ohne Kompromisse (Farbbluten, selektiver WB mit Übergängen) ist ein Farbfilter, der die Mängel der Sensor-Absorptionskurve ausgleicht.
°Auch das wäre noch eingeschränkt, da die Farbinformation nur aus 1/4 der Pixel gezogen wird, die Luminanzinfo aber aus allen - wo Rot ja deutlich unterrepräsentiert ist.
Zuerst aber einmal erhoeht ein Rotfilter die Wahrscheinlichkeit, dass der Rotkanal auch im RAW ausfrisst - und die Probleme mit dem Weissabgleich.
Auch wenn es erst einmal unglaubwürdig klingt, lässt sich leicht nachrechnen, dass ein (z.B. um den genannten Faktor 2,5) stärkeres Rot im RAW die Probleme mit dem Weißabgleich
verringern würde. Auch wenn es gern bestritten wird, machen Farbfilter auch in der Digitalfotografie noch Sinn. Und solange Licht ein Spektrum ist und Kameras nur Farbvalenzen aufnehmen, wird das auch so bleiben.
Ein weiteres "Problem" kann hier sein, dass das Rot aus dem Farbraum des Monitors bzw. des sRGB-Farbraums hinaus geht.
Das führt dann im sRGB-Jpeg auch zu einem übersättigten Rot, wäre aber z.B. im AdobeRGB Jpeg noch mit Zeichnung und im RAW ebenso.
Das ist möglich, ja.