Hallo,
ich habe seit einigen Tagen die Eye-Fi Pro x2 8GB + WiFi.
In der zugehörigen Eye-Fi Software gibt es für jpg- und raw-Bilder getrennte Reiter, in denen jeweils eingestellt werden kann, ob die Bilder überhaupt, und wenn ja, in welches Verzeichnis des Rechners sie übertragen werden sollen.
Ansonsten mal meine persönlichen Eindrücke der Eye-Fi:
- Eine W-Lan-Übertragung ist nur von der Kamera auf den Rechner (oder ins Internet) möglich
- Die Kamera muss sich in unmittelbarer Umgebung eines Funknetzes befinden
- Der Hersteller sieht mit
- Die zugehörige, aber notwendige,Software ist sperrig
Wer damit nicht leben kann sollte die Finger lieber von der Eye-Fi lassen.
Ich habe sie mir gekauft, weil die Übertragung der Bilder von der Kamera auf den Rechner mich nervte. Ich habe aktuell eine Canon PowerShot G12.
Da ich viel mit dem Stativ fotografiere, musste ich bislang immer entweder die Kamera vom Stativ abschrauben, um die Speicherkarte zu entnehmen (Öffnung dämlicherweise am Kameraboden) oder die Kamera samt Stativ zum Rechner tragen und ein USB-Kabel anschließen. Wobei ich die Befürchtung habe, das der USB-Anschluß der Kamera das nicht ewig mitmacht. Wenn die Aufnahme dann nicht meinen Vorstellungen entsprach ging alles von vorne los.
In der Bedienungsanleitung meiner Kamera habe ich dann was von Eye-Fi-Unterstützung gelesen, was mich neugierig machte, wobei ich noch gar nicht an die Übertragung dachte. Wobei ich dann aber schnell darauf kam, das es sich um eine W-Lan Übertragung von der Kamera zum Rechner handelte. Also noch etwas im Internet gestöbert und dort auf zwiespältige Erfahrungen gestoßen. Die haben mich aber nicht abgeschreckt, da der von mir erwartete Zweck funktionieren sollte.
Eine vernünftige Bedienungsanleitung suchte ich nach dem Eintreffen der Eye-Fi vergebens, es liegt nur ein dünnes Heftchen mit dürftigen Angaben bei. Auf der Herstellerseite sind die Informationen dann auch noch schön deutsch und englisch vermischt. Wer eine vernünftige Anleitung benötigt steht also schnell auf dem Schlauch, aber ich wurschtele mich auch mit Probieren und durch Fehler lernen durch die Installation.
Das Funktionsprinzip läuft so:
- Auf jedem Rechner, auf den die Bilder übertragen werden sollen, muss die Software installiert werden. Die Software für Windows und Mac befindet sich auf der Eye-Fi und es liegt ein USB-Adapter bei
- Dann erstellt man ein Konto beim Hersteller
- Da die Eye-Fi nur Daten von der Kamera auf den Rechner übertragen kann, muss sie für Änderungen über den USB-Adapter mit dem Rechner verbunden werden
Beim Installieren der Software "Eye-Fi Center" eine erste unangenehme Überraschung: Ich musste der Firewall vier- oder fünfmal eine Freigabe erteilen, also Zugänge bzw. Einfalltore nach außen schaffen, bis das Eye-Fi Center installiert war. Sowas gefällt mir gar nicht.
Das Eye-Fi Center startet zudem immer äußerst behäbig. Es erscheint zwar schnell das Programmfenster, das aber recht leer daherkommt und sich bei meinen Rechnern erst nach ca. 10 Sekunden mit Inhalt füllt. Anfangs hatte ich immer das Gefühl, das die sich aufgehängt hat.
Um Einstellungen zu änderen, muss die Eye-Fi mit dem Rechner verbunden sein. Dies geschieht mittels eines beliegenden USB-Adapters, der auch für andere Speicherkarten genutzt werden kann.
Mit dem Einrichten des Kontos beim Hersteller und den Einstellungen zur Übertragung der Fotos auf den Arbeitsrechner mit Windows XP kam ich dann auch ohne Anleitung zurecht. Als W-Lan Anschluß fungiert eine FritzBox 7270, die sich im selben Raum befindet. Also optimale Voraussetzungen.
Also losfotografiert und - die Übertragung der Fotos funktioniert.
Die Bilder werden immer während einer längeren Fotografierpause übertragungen. Das Fotografieren geht also vor. Aber ein paar Sekunden Warten stören mich bei den Vorteilen nicht besonders.
Es ist schon eine Arbeitserleichterung (na ja, eher Hobbyerleichterung, bin ja schließlich kein Berufsfotograf), wenn die Kamera nach dem Anblick der Bilder noch am gleichen Platz steht und die gleichen Einstellungen hat, um unschöne Aufnahmen mit kleinen Änderungen direkt wiederholen zu können.
Bei mir funktionert die Übertragung bis zu ca. 10m, wobei auch eine dünne gemauerte Wand nicht sonderlich stört. Reichweiten von nur ca. 1/2 Meter kann ich nicht bestätigen.
Ich kann mir vorstellen, das die Reichweite auch vom Gehäuse der Kamera abhängt, bei viel Kunststoff ist die Reichweite wohl eher größer als bei viel Metall.
Es ist auch immer wieder schön, nach einem Spaziergang die Kamera nur eingeschaltet auf den Schreibtisch zu legen, sich dann seiner Ausgehkleidung zu entledigen, etwas zu trinken zu besorgen und Bilder dann direkt auf dem Rechner vorzufinden.
Den hohen Batterieverbrauch aus anderen Berichten kann ich nur bestätigen. Bei meiner Canon PowerShot G12 kann ich die Funkübertragung zum Glück im Menü abschalten, das hilft schon mal deutlich. Wobei ich in der Regel auch einen geladenen Ersatzakku dabei habe.
Als nächstes habe ich auf meinem Notebook mit Windows 7 die Software installiert und es als Empfangsrechner angegeben. Dazu muss die Eye-Fi wie schon geschrieben an das Notebook angeschlossen sein. Auch die anschließende Übertragung auf das Notebook funktionierte einwandfrei, egal ob das Notebook per W-Lan oder Kabel mit der Fritzbox verbunden war.
Danach wieder den Arbeitsrechner als Empfangsgerät angemeldet - funktioniert (noch - siehe weiter unten). Probleme? Bis hierher keine.
Nervig: Bei einem Wechsel des Rechners schlägt die Eye-Fi Software immer zunächst ihr Standardverzeichnis vor und vergißt auch die Unterordner-Optionen, die eingestellt waren. Mir gefällt die Variante ganz gut, die Bilder in einem Unterverzeichnis Jahr-Monat-Tag zu übernehmen. Leider muss sie bei jedem Wechsel des Empfangsrechners neu eingestellt werden.
Nächste Hürde: Ich nehme das Notebook mit zur Arbeit. Dort darf es nachvollziehbarer Weise nicht ans Firmen-Netzwerk angeschlossen werden. Unter anderem auch deswegen habe ich bereits vor längerer Zeit von meinem Provider einen UMTS-Internetzugang mit Flatrate geholt.
Also Verbindung ins Internet hergestellt und das Eye-Fi Center gestartet. Es wird aber kein Netzwerk gefunden. Na ja, das hatte ich erwartet, das Notebook ist ja kein Router.
Dafür soll die Eye-Fi aber eine Ad-Hoc-Verbindung per W-Lan unterstützen. Das ist eigentlich eine direkte Verbindung zwischen zwei Notebooks. Mit einem anderen Notebook hatte ich so eine Verbindung auch schon mal hergestellt, mein Notebook sollte also über die technischen Voraussetzungen verfügen.
Auf der Eye-Fi-Seite gibt es zur Einrichtung einer Ad-Hoc Netzwerkeinrichtung eine englische Anleitung als PDF mit Bildern, auch für Windows 7. Die Einrichtung des Ad-Hoc-Netzwerks funktionierte problemlos und ich konnte es dann auch wie in der Anleitung beschrieben in das Eye-Fi Center übernehmen. Anschließend habe ich das Notebook als Empfangsrechner eingestellt, was auch ohne Fehlermeldung funktionierte.
Danach habe ich noch die Firewall vom Notebook deaktiviert, da die bei solchen Aktionen erfahrungsgemäß häufig dazwischenfunkt. Ein Foto gemacht, die Canon G12 stellt die Verbindung zum neuen Ad-Hoc-Netz her und überträgt das Bild - glaubt sie zumindest. Das Bild kommt aber auf dem Notebook nicht an. Es erscheint auch keine Fehlermeldung und kein anderer Hinweis. Die Ad-Hoc-Verbindung funktioniert bei mir bis heute nicht. Im Internet habe ich bislang auch keine Lösung gefunden, die mir weiterhilft.
Das ist zwar ärgerlich, aber ich der Frust hält sich in Grenzen, da ich durch die Recherche vor dem Kauf bezüglich Problemen vorgewarnt war.
Zu Hause also wieder den Arbeitsrechner als Empfangsgerät eingerichtet, die Kamera eingeschaltet, kurz war anderes erledigt und die neuen Bilder angeschaut. Bloß - die sind nicht auf dem Arbeitsrechner. Nanü? Also ein Verzweiflungsfoto gemacht - das kommt auch nicht an. Noch ein Foto gemacht - das kommt auch nicht an. Allerdings tut sich was auf den Notebook - das hat sich die Bilder geschnappt.
Kontrolle: Der Arbeitsrechner ist als Empfangsgerät eingetragen. Notebook ausgeschaltet - Foto kommt beim Arbeitsrechner an. Notebook eingeschaltet - Foto kommt beim Notebook an. Daran hat sich bis heute nichts geändert, das Notebook drängelt sich vor. Auch das Einrichten des Notebooks als Empfangsrechner und anschließende Wiedereinrichten des Arbeitrechners hat daran nichts geändert.
Das ist dann schon ärgerlicher, da das Notebook oft zu Hause im Hintergrund läuft, ich aber hauptsächlich an dem Arbeitsrechner arbeite und auch Bilder an dem anpasse.
Das nächste Eye-Fi Abenteuer lockt aber schon. Über Weihnachten habe ich einen Freund besucht. Der hat auch eine FritzBox, die aber am anderen Hausende seines Hauses hängt, und deshalb zusätzlich drei Repeater im Haus verteilt.
Die Eye-Fi Software findet auch das Netzwerk und ich kann es übernehmen. Das Ergebnis iat dann aber das gleiche wie bei der Ad-Hoc Verbindung: Die Einrichtung funktionierte ohne Fehlermeldung, die Canon G12 meint das Foto zu übertragen, auf dem Notebook kommt aber nichts an. Wiederum ohne Fehlermeldung oder sonstigen Hinweis. Sein W-Lan-Netz war zu dem Zeitpunkt ohne Passwortschutz und an meinem Notebook die Firewall wiederum deaktiviert.
Damit war mein Tatendrang aber noch nicht befriedigt. Als moderner Wohnmobilfan hat mein Freund einen mobilen W-Lan-Router, der über eine UMTS-Karte eine Internetverbindung für mehrere Rechner herstellen kann.
Also habe ich den als Netzwerk ins Eye-Fi Center übernommen. Mit dem funktionierte die Bildübertragung von der Canon G12 auf mein Notebook sofort und problemlos.
Die nicht funktionierende Möglichkeit, Bilder direkt auf mein Notebook zu übertragen, fuchste mich natürlich. Ich möchte schließlich jederzeit die Bilder auf das Notebook übertragen können und nicht nur, wenn eine "willige" W-Lan Verbindung existiert.
So suchte ich weiter und fand eine Software namens Connectify. Connectify ist (zumindest zur Zeit noch) kostenlos. Die macht ein Notebook zu einem W-Lan Hotspot, benötigt aber einige Voraussetzungen:
- Windows 7 ab Home Premium. Windows Vista oder XP gehen nicht, da Connectify eigentlich nur Einstellungen im Betriebssystem ändert, die aber erst ab Windows 7 von Microsoft integriert wurden
- Mit neueren W-Lan-Karten kann das Notebook gleichzeitig übers W-Lan ins Internet, in jedem Fall geht dies aber über eine andere Verbindung, z. B. das normale Lan
Da mein Notebook bereits etwas älter ist, kann es nicht gleichzeitig W-Lan-Hotspot spielen und übers W-Lan ins Internet. Da ich im Büro eh' kein W-Lan habe ist mir das aber auch wurscht. Nur zu Hause muss ich Connectiy ausschalten, um per W-Lan mit der Fritzbox Kontakt zu bekommen. Das ist aber nicht dramatisch, da Connectify sich die Einstellungen merkt und deshalb mit Button-Klick ein- und ausgeschaltet werden kann.
Dafür hat die Eye-Fi im Büro aber sofort das von Connectify aufgebaute Netzwerk gefunden und die Bilder auf das Notebook übertragen. Im Prinzip baut Connectiy wohl auch nur eine Art Ad-Hoc Verbindung auf, dies funktioniert aber wohl besser, als wenn ich mich selbst mit Windows-Bordmitteln daran mache. Mit einer neueren W-Lan-Karte würde Connectify hingegen einen vollwertigen Access Point aufbauen können.
Soweit meine Erfahrungen bis heute. Vielleicht sind die ja für Leute hilfreich, die sich den Erwerb einer Eye-Fi Card grade überlegen.
Gruss
MrMurphy