Re: Evtl. Wechsel von Canon zu Olympus
Dabei kennen wir ja alle die Bilder von µ4/3-Kameras, wo bei ISO 200/24° schon teilweise deutliches Rauschen zu sehen ist. Finde die Ergebnisse sehr merkwürdig.
Dann hast du offenbar noch nie eine moderne µ4/3-Kamera in der Hand gehabt. Man kann bei
jeder Digitalkamera auch bei niedrigen Empfindlichkeitseinstellungen übel aussehendes Rauschen provozieren, wenn man es darauf anlegt, die Kamera schlecht aussehen zu lassen. Doch die Frage ist nicht, wie sehr es rauscht. Sondern die Frage ist, wie sehr das Rauschen die Dynamik und die Detailwiedergabe beeinträchtigt.
Tatsache ist jedenfalls, daß die Bilder aus der OM-D E-M1 (welche ich jetzt als Beispiel anführe, weil ich zufällig eine habe und es daher beurteilen kann) selbst bei ISO 25.600/45° noch verdammt gut aussehen, während ich mit meiner sechs Jahre alten Kleinbild-Vollformat-DSLR bei deren höchster Empfindlichkeit von ISO 6400/39° schon Probleme bekomme. Daß es heutzutage Kleinbild-Vollformat-Digitalkameras gibt, die
noch höher gehen und dabei
noch besser aussehen, ändert nichts daran, daß µ4/3 heute technisch besser dasteht als alles, was es bis vor wenigen Jahren im (analogen oder digitalen) Kleinbildformat gab. Damit kann man schon verdammt viel anfangen.
Selbstverständlich kann man mit digitalem Kleinbild heute eine bessere Qualität erreichen als mit µ4/3. Größer ist eben besser. Das war schon vor 150 Jahren so, als die Fotografen ihre selbst angerührten Emulsionen noch auf Metall- oder Glasplatten gossen, und das wird bis auf weiteres auch so bleiben. Doch die Frage ist nicht: "Was ist besser?" Wenn's so wäre, warum benutzen wir dann ncht alle Mittelformat-Digitalrückteile für fünfstellige Summen? Nein, die Frage ist: Was ist gut genug, was kann man bezahlen und vor allem, was mag man tagein, tagaus mit sich herumschleppen?
Mikrovierdrittel liefert eine Bildqualität, die weit besser ist als das, was 90 % aller Fotoamateure brauchen oder imstande wären, auszunutzen. Wer sich wie Hybris hinstellt und behauptet, "ja, aber die Bildqualität ist mir nicht gut genug", der betreibt puren Meßwerte-Fetischismus.