Keine Ahnung. Ich wüsste nicht welche Bilder aus einem Zoo ich meinen Verwandten/Bekannten einen Abend lang antun würde. Und ALLES was ich in einem Zoo fotografieren würde, kann ich mit 35mm fotografieren.
Womit Du zugibst, dass Dich halt fotografische Genres nicht interessieren, sobald man eine andere Brennweite benötigt als 35mm. Und genau das ist der eigentliche Grund, warum Du Dich auf eine Brennweite einschränken kannst, und ich nicht. Ich hab fotografisch einfach zu viele zu unterschiedliche Interessen.
Danke für die Bestätigung meiner Annahme.
Du machst es an der Ausrüstung fest, wer dokumentiert und wer Kunst schafft? DAS finde ich eine gewaagte Aussage.
Nö - das habe ich weder so geschrieben noch gemeint. Ich wollte oben nur darauf reflektieren, dass jemand der Meinung war, man könne ja auch mal einen Löwen in freier Natur mit einem UWW fotografieren anstatt (wie es die Meisten tun wegen dem notwendigen Respektabstand zum wilden Löwen) mit einem starken Tele. Und zeitgleich wollte man mir einreden, was wäre dann kreativ (und damit künstlerisch).
Mir ist es sch****-egal, ob meine Art, Bilder zu schießen, schon Milliarden von Menschen vor mir gemacht haben oder ob ich der erste bin, der kreativ eine neue Art 'erfunden' hat. Irgendwann ist jemand auf die Idee gekommen, in einem beweglichen Gehäusedeckel eine billige Plastiklinse aus dem Kaugummi-Automaten einzubauen und hat damit Scharen von Fotografen dazu gebracht, sich sowas um viel Geld zu kaufen (Stichwort Lensbaby). Diese Bilder wurden auch eine Zeit lang als 'Kunst' dargestellt. Oder wie war das? Da hat doch irgendjemand die Idee gehabt, seine Kamera auf den 2-sekündigen Selbstauslöser gestellt, abgedrückt und nach oben geworfen. Das musste man dann so timen, dass die Kamera in seiner Drehbewegung in der Luft selbst ausgelöst hat, somit ein Zufallsfoto gemacht hat. Auch diese Bilder wurden von den Fotografen als 'Kunst' postuliert.
Mir gehen solche Entwicklungen am sprichwörtlichen A......llerwertesten vorbei. Darf jeder machen, aber ein Lensbaby kauf ich mir niemals und meine Kamera schmeiß ich auch nicht in die Luft. Aber soll jeder gerne so tun, wie er mag.
Du redest von "Einschränkungen", "Handwerk" und "Werkzeugen". Das kann man so sehen. Es gibt sicher Leute die 10, 15 oder noch mehr Objektive haben, dazu 1 oder mehrere Kameras und noch diverses Zubehör. Macht das jetzt besser Bilder? Oder öffnet das mehr Möglichkeiten? Wenn ich mir deine Sätze so durchlese, habe ich eher das Gefühl, es gibt weniger Möglichkeiten.
Sorry - ich fürchte, Du verwechselst hier was ganz gehörig. Nicht ich behaupte, man würde mit einem größeren Equipment bessere Bilder machen - es sind jene, die nur mit einer oder maxiaml 2 Festbrennweiten rumlaufen, die MIR einreden wollen, dadurch würden sie die besseren Bilder machen. Aber eine schlüssige Begründung (außer, dass sie sich besser auf das "Wesentliche" konzentrieren können) bleiben sie bislang schuldig.
Ich behaupte allenfalls: Wer sich brennweitenmäßig einschränkt, tut das, weil er sich ausschließlich motivmäßig einschränkt. Soll heißen: er konzentriert sich auf seine Art, die Welt zu sehen.
Gut möglich, dass er dabei Dinge erkennt, die mir verborgen liegen. Aber das gilt dann auch vice versa. Ich sehe halt die Gesamtheit, er nicht (wenn bei seinen 2 Brennweiten eben kein UWW dabei ist. Oder er sieht nicht das Detail, welches ich mir mit einer Tele-Brennweite heranholen kann. Und bitte keine Widersprüche - außer Du bist auch so einer, der auf allerlei Türme oder Kräne oder sonstwo raufklettert, um dort ein Bild zu machen. Du wirst einfach mit einer 35mm KB-Brennweite niemals irgendeine Figur an einem der Türme ganz oben vom Kölner Dom so fotografieren können, dass sie formatfüllend am Bild zu sehen ist. Das ist simple Physik.
Ja, du kannst jetzt wieder sagen: Will ich auch nicht. Was ok ist. Aber dann soll bitte niemand behaupten, dass man mit Einschränkungen auf eine bestimmte Brennweite bessere Bilder macht. Solche Leute machen die selben Bilder wie jene, die zufällig mit der selben Brennweite fotografieren - ansonsten machen sie andere. Ich manchesmal welche, die mehr Gesamtheit zeigen und manchesmal welche, die Details größer zeigen. Aber besser? Was davon ist besser, was schlechter? Ich vermag das nicht zu sagen. Wie gesagt: die Bilder sind anders ...
Warum MUSS ich ein Tele für Tieraufnahmen nehmen?
Nachdem es ja kein Gesetz gibt, wo das so verlangt wird, muss man das auch nicht. Aber wenn der Löwe 50 Meter von Dir entfernt sitzt, dann wirst Du mit 35mm nicht viel von ihm sehen. So ein Bild schaut nicht viel besser aus, als die von jenen, die alles mit ihrem Handy fotografieren (übrigens: auch eine brennweitenmäßige Einschränkung). Darum gehts!
Warum MUSS ich ein Weitwinkel für Landschaftsaufnehmen nehmen?
Auch das muss man nicht.
Vielleicht würde es nur helfen, wenn Du Dich ein wenig bemühst, Dich mal in die Arbeits- und Präsentationsweise Anderer hinein zu denken.
Wie ich schon mehrfach erwähnt habe: Wenn jemand komplett andere Ansprüche an seine Bilder setzt als ich, dann ist das alles auch nachvollziehbar. Trotzdem ist die Behauptung, durch die Reduzierung auf wenige Brennweiten steigt (bei Allen - Anm. von mir) die Qualität ihrer Fotos, einfach Nonsens. Ich hatte mit 2 Brennweiten begonnen, zu fotografieren (55mm und 100mm mit KB-Kamera), später ist noch ein 29mm dazugekommen - aber ich mache heute bei weitem die besseren Fotos als damals. Und das 'Damals' hat immerhin über 20 Jahre gedauert. Erfahrung hab ich also genug damit gesammelt. Also ==> Eure Aussage gilt allenfalls für die, wo es stimmt. Bei allen Anderen ist es eben nicht so.
Die Bilder werden (auch technisch!) besser, wenn man sein Handwerkszeug beherrscht und sich mit dem Metier auskennt.
*lachtränenwegwischt*
Sei mir nicht böse - aber was hat das Beherrschen des (fotografischen) Handwerks mit dem angesetztem Objektiv zu tun? 50mm Brennweite sind 50mm Brennweite, egal, ob das Objektiv jetzt ausschließlich diese Brennweite anbietet, ob es ein hochwertiges Zoom ist mit einem recht kleinen Brennweitenbereich oder ob es ein Super- oder Megazoom ist. 50mm bleiben 50mm. Und die Herausforderungen sind dann die selben. Abgesehen davon, dass Festbrennweiten meist lichtstärker sind - und wenn man die Lichtstärke ausnützen möchte (Stichwort geringere Schärfentiefe), dann braucht es halt mehr Erfahrung im Umgang damit.
Ich bin zudem sogar bestrebt, zu behaupten, dass der Zoom-Fotograf sogar deutlich mehr gefordert ist. Denn der muss ja zusätzlich wissen, wann er welche Brennweite benützt. Dieses Wissen brauchst Du mit Deinem 35mm Objektiv nun wirklich nicht. Genauso wie jeder Handyfotograf auch.
Ich gehe auch nicht zu meinem Schreiner, wenn mein Auto kaputt ist, obwohl er auch einen Meisterbrief und viel Werkzeug hat. So könnte man eine "Beschränkung" auf eine Brennweite, ein Objektiv oder ein Sujet eben nicht als "Beschränkung", sondern als "Spezialisierung" sehen.
Polemik hilft zu keinem Zeitpunkt. Und das kann ich nur polemisch aufnehmen.
Um beim Schreiner zu bleiben: Ich würde meinen Auftrag lieber bei jemanden abgeben, der nicht nur eine Kreissäge und einen Hammer hat, sondern der auch noch eine Fräsmaschine hat und eine Bohrmaschine und Schraubzwingen und nicht nur einen einzigen Schraubendreher, sondern ein Set davon usw usw usw.
Würde ich einen Hochzeitsfotografen engagieren, würde ich auch darauf achten, dass er für möglichst viele Situtaionen das richtige Equipment dabei hat. Und nicht nur ein einfaches 35mm Objektiv. Ich möchte doch nicht, dass er mir auf die Pelle rückt, wenn ich gerade meine eben geheiratete Frau küssen möchte. Das soll er dann schön brav aus der Entfernung mit einem entsprechenden Tele machen. Und ich geh auch nicht zum Fliesenleger, sondern zum Fotografen. Aber auch hier dürfen wir uns gerne unterscheiden.
Aber es ist ein Hobby und wenn jemand Spaß daran hat viele verschiedene Objektive zu benutzen und die Ergebnisse für ihn passen, dann ist das doch toll!
Wie oft hab ich das hier in diesem Thread schon hingeschrieben. Sowas wird ja leidlich überlesen, scheint mir. Denn damit rennst Du bei mir lediglich offene Türen ein. Denn genau das ist 100% meine Meinung, und das hab ich jetzt schon gefühlt 2 Millionen Mal geschrieben.
Wenn MEINE Bilder nicht gut sind, bin ICH mir sicher, das es NICHT an der Ausrüstung liegt. IMMER.
Und auch darin unterscheiden wir uns nicht.