TORN schrieb:
Hiho!
Interessant an den Statistiken von der vorletzten Seite ist der marginale Unterschied im Rauschen zwischen der 300D und der 20D. Das entspricht auch meinen Erfahrungen, wird aber immer gerne hochstilisiert. Die 300D macht immer noch verteufelt gute Bilder. Bis ISO 800 scheint die E-300 auch noch ganz gut mitzuhalten. Hier ist ja auch die Frage, wie stark die kamerainterne Glaettung mit reinspielt. Wenn ich alles weichzeichne, dann habe ich natuerlich auch weniger Rauschen. Ich arbeite sehr haeufig auf ISO 800 und benutze diese Einstellung an der 300D ohne Bedenken. Viele andere Benutzer haben im Leben noch kein ISO 800 Bild gemacht. Daher ist die ganze Diskussion ohnehin fraglich.
TORN
Die 20D rauscht im Bereich von ISO 100-400 sogar mehr als die 10D oder 300D (angeblich war die beste 2stellige Canon bei ISO 100 die alte D60), bei ISO 800 sind die Unterschiede immer noch sehr gering. Erst bei den hohen ISO Werten ab ISO 1600 ist die 20D dann messbar besser.
Dieser "riesen Vorsprung" der 20D ist also in Wirklichkeit nur bei ISO 1600 und ISO 3200 vorhanden. Wer in diesem Bereich fotografiert hat was davon, wer bei ISO 800 oder gar 400 fotografiert ist mit den alten Canons und auch den anderen Kameras genauso gut bedient.
Interessant ist z.B. dass die E-300 bei ISO 200 scheinbar (laut chart)genausoviel rauscht wie die D70, bei ISO 100 aber nochmal weniger. Man kann also mit der E-300 (scheinbar) rauschfreiere Bilder aufnehmen als mit der D70.
Interessant ist an dem chart weiterhin, dass die E-300 bei diesen Messwerten bei ISO 800 kaum schlechter ist als die 300D, der Abstand zwischen Minolta D7D zur 300D ist da wesentlich größer. Selbst der Abstand von Minolta zur 20D ist bei ISO 800 größer als der zwischen 20D und E-300.
Trotzdem spricht eigentlich niemand von der "extremen Überlegenheit" der Minolta D7D bei den hohen ISO Werten.
Die Minolta erkauft das eben durch die Glättung, nur zeigen das die charts nicht. Sie zeigen aber bei der Olympus, Canon und Nikon auch nicht an, weiviel davon Rauschunterdrückung war und weiviel davon nicht. Nimmt man dieselben Kameras und Bilder und entwickelt sie als RAW in Adobe Camera RAW, welches eine relativ starke Entrauschung beinhaltet würden die charts wahrscheinlich ganz anders aussehen (leider gibts dazu keine Tests, so kann ich das nicht belegen). Ich weiß nur, dass die E-1 z.B. bei ISO 1600 mit RAW + ACR wesentlich weniger rauscht als das jpg (kann sein, dass sich Canon da auch nochmal verbessert, da fehlt mir eben der Vergleich).
Was die charts ebenfalls nicht zeigen ist die Art des Rauschens und was sie schlußendlich auch nicht zeigen ist, wie das Ganze dann im Ausdruck aussieht. Was sieht man bei einem 20x30cm Bild bei ISO 1600 wirklich? Sieht man das deutlichere Rauschen oder sieht man fehlende Details bzw flaue Farben?
DAS wäre mal ein hochinteressanter Test, ich muss mal an die Münchner Runde fragen, ob wir das vielleicht mal was machen könenn (soweit ich weiß, sind da ja fast alle Kameramarken vertreten).
Real life Tests mit jpg und RAW, wo die RAWs dann mit Standardparamtern entwickelt werden und das dann evtl auch noch als 20x30cm Ausdruck. Mal schauen, was dabei für Ergebnisse rauskommen würden.
Im übrigen will ich keinesfalls an der Reihenfolge rütteln. Die 20D rauscht bei ISO 1600 weniger als die 300D und die weniger als die E-300, da wird auch alles optimieren nichts nützen.
Ob es aber bei ISO 800 in der Praxis diese angeblich so enormen Unterschiede gibt zweifle ich mal an.
Aus meiner Sicht sollten die Fotografen, die regelmäßig ISO 1600 und 3200 nutzen und größer als 13x18 ausbelichten zu Canon (oder evtl Minolta?)greifen (wenn sonst nix gravierendes dagegen spricht). Die sind da derzeit einfach führend.
Bei ISO 100-800 finde ich diese Diskussion über das Rauschen eigentlich überflüssig. Es mag Unterschiede bei den jpgs geben und man mag die auch messen können, ich glaube aber kaum, dass man davon in der Praxis auch viel sieht. Von daher würde ich Rauschen dann einfach als einen Punkt für oder gegen eine Marke abhaken und mich den vielen weiteren Aspekten zuwenden, die eine Kamera bzw ein Kamerasystem ausmachen.
mfg