aus Post 62:
"Du kannst auch mit anderen Crops nicht auf KB aufsteigen. Auch da bedeutet es ein komplett neues System!"
Was ist daran falsch? Genau darauf läuft es zum Schluß hinaus.
Die Brennweitenabstufungen sind um den Cropfaktor verschoben, Beispiele:
Aus KB einem sehr praxisgerechten Brennweitenbereich 16-35 wird
ca. APS-C-äquival. 26-56, also wird gegebenenfalls ein WW unter 16 für Crop
gebraucht. Welches kommt da an ein Zuiko 7-14 heran und was kostet das dann?
Aus KB 24-105 wird ca. APS-C-äquival. 38-168, auch nix halbes und nix ganzes.
Wo ist das passende APS-C-Pendant zum außerordentlich praktischen 24-105?
Es gibt eines sogar mit sehr guter Abbildungsleistung bei sehr naher Einstellung,
das 12-60 von Olympus für Crop 2, welches noch immer auf ein gleichwertiges
bei der Konkurrenz wartet. Vergleiche mal das billige Zuiko 9-18 bei dpreview mit
der Konkurrenz. Vom C 16-35 II habe ich Bilder eines Fotografen gesehen, die
an einer 5DII (21 MP) bei Abblenden auf f14 in Schärfe und Auflösung bei gleicher
Ausgabegröße an ein Zuiko 12-60 bei f8 an einer E-3 (10 MP!) mit Mühe und Not herankommen.
Da nützen die vielen Pixel und das größere Format grad mal gar nichts.
Ich sehe für mich nur dann einen Grund für eine KB-DSLR, wenn ich im SWW-Bereich Tilt/Shift brauche.
Auf die Freistellung einzelner Wimpern lege
ich auch keinen Wert.
Kommt es auch auf die Belichtungszeit an, dann ist bei Abblenden bei KB der
ISO-Vorteil auch im Eimer, wenn ich gleichwertigen Schärfeverlauf haben will.
Brauche ich häufig hohe ISO in Jazzkneipen, dann könnte KB eine Alternative sein.
Das liegt aber nur am größeren Format, weil ich es für gleiche Bildgröße nur weniger
vergrößern muß und deshalb das "Korn" weniger sichtbar wird. Das war zu Filmzeiten schon
so und an der Physik hat sich seit Beginn der Digitalfotografie nichts geändert.
Die Sensortechnologien aller Formate sind inzwischen so ähnlich gut, dass es in der
Praxis kein anderes Argument mehr gibt als die schiere Gesamtfläche des Sensors.
Makro und Tele sind die Domänen der kleineren Formate. Die KB-Objektive sind
für einen größeren Zerstreuungskreis gerechnet und außerdem zum Teil uralte Entwicklungen.
Schärfeabfall am Rand und Vignettierung sind schwerer in den Griff zu bekommen als
bei kleineren Formaten oder die Objektive werden riesig.
Fazit des ganzen Geschreibsels: Willst Du die KB-Sensoren wirklich nutzen und nicht
nur mit der Kamera angeben, dann musst Du ordentlich in Objektive investieren.
Alles andere ist technischer Blödsinn.
Soviel lückenhaft dazu. Das solls dann mal gewesen sein bevor ich richtig aufdrehe
und hier Bildbeispiele bringe die dann wieder wie Gotteslästerung angesehen werden.
Wer will, kann sich die Samples von dpreview runterladen und dann in aller Ruhe
die Marken und Formate kreuz und quer vergleichen. Dabei dürfte dann so mancher Groschen fallen.