Um die Diskussion "voranzubringen"

, werfe ich folgende Definition von Hans Maes aus dem Jahre 2015 in den Raum:
"Ein Objekt x gilt nur dann als Porträt, wenn x das Ergebnis einer weitgehend erfolgreichen Absicht ist, ein Porträt zu schaffen. Der Ersteller des Objekts beabsichtigt, dass x ein Porträt ist, nur wenn (a) er ein grundlegendes Verständnis von der Natur von Porträts hat, das weitgehend mit dem grundlegenden Verständnis einer Gruppe von früheren Porträtmachern übereinstimmt, falls es solche gibt, und (b) der Ersteller die Absicht hat, dieses grundlegende Verständnis zu verwirklichen, indem er dem Objekt porträtrelevante Merkmale auferlegt." (Übersetzung aus dem Englischen durch ChatGPT).
Es gibt also demnach portraitrelevante Merkmale, aber keines dieser Merkmale allein reicht aus, um letztlich zu entscheiden, ob es sich um ein Portrait handelt oder nicht. Also weg vom deterministischen Denken in einer solchen Definition. Der Vorteil dieser Definition ist, dass sie offen für zukünftige Sichtweisen ist, was bei allen historisch auffindbaren Definitionen irgendwann an eine Grenze stößt.
So ist die Definition von Freeland aus dem Jahr 2010 viel zu eng, und schließt viele Kunstwerke aus:
"Laut Freeland ist ein Porträt „eine Darstellung oder Abbildung eines lebenden Wesens als einzigartiges Individuum, das (1) einen wiedererkennbaren physischen Körper sowie (2) ein Innenleben besitzt, d.h. eine Art von Charakter und/oder psychologischen oder geistigen Zuständen“." (Übersetzung via ChatGPT)