anywhea schrieb:
Wozu f 1,0? 2 oder sogar 2,8 dürften für ein gut freigestelltes Portrait reichen
Dann reichen an KB-Format auch f/4 oder sogar f/5.6.
Der Effekt, der an KB-Format mit 50/1.0, 85/1.2 und zum Teil noch mit 135/2.0 bei Offenblende erreicht wird, ist nicht wirklich nur die prinzipielle Freistellung (Hintergrund = unscharf), sondern es geht um den Effekt spektakulärer Fokusebenen, die für unser physiologisches Sehen nicht erzielbar sind und daher interessant wirken. Da sich dieser Effekt ebenso schnell abnutzt, wie jegliche einseitige Effekt-Hascherei (Fisheye, Farbverlaufsfilter, tone mapping, color key), ist er mit Augenmaß einzusetzen.
Ach was, natürlich nicht. Ich wollte damit nur sagen, dass sich die Unterschiede zwischen den einzelnen Formaten, bzw. Systemen, in der Praxis relativieren. In 90% aller Fälle wird es egal sein, womit man das Bild macht.
Jepp, in 90% (individuell oder je nach Anwendung nochmals mit hoher Variabilität).
Wäre die Frage, wie exakt ein AF-System technisch überhaupt arbeiten kann? Eine etwas dämonische Frage... Davon abgesehen, Du willst doch nicht etwa behaupten, dass die Vergrößerung des Aufnahmeformats eine adäquate Lösung für AF-Probleme sei?
AF-System-Genauigkeiten hängen bei SLR-Systemen mit Phasenvergleichs-AF in erster Näherung an der Größe der Photozellen der Sensorzeilen im AF-Modul, die in Relation zu den Pixelabständen des Bildwandlersensors selbst nicht zu groß geraten dürfen. Habe ich einen größeren Sensor, so benötige ich für die gleiche Pixelzahl nicht so enge Pixelabstände - und die Relation verschiebt sich in der Tat zu Gunsten höherer Fokussicherheit. Werden die Pixelabstände am Bildwandler kleiner und kleiner, so wird irgendwann der Phasenvergleichs-AF seine Nöte bekommen und Toleranzen aufweisen, die in 100%-Bildschirmansicht bereits als Schwankungsbreite sichtbar werden (evtl. Dein Beispiel im Nikon-Forum).
Äh, bei der Lichtsituation? Ich hätte eigentlich gedacht, dass der Dynamikumfang der 5D so ein Motiv problemlos packt.
Tut er auch. Etwas stochastisches Rauschen vom AD-Wandler bekommt man dennoch. Man könnte es noch wegfiltern. Der Dynamikumfang von Kamerasystemen ist ja einer der schwierigsten zu prüfenden Parameter überhaupt.
Sicher, dass das Moirè ist? Sieht mir eher nach Schärfungsartefakten aus. Ich tippe auf die canontypische raffinierte Signalverarbeitung, jedenfalls kenne ich das so von der kleinen 20D: Wenn irgendwelche Konturen oder Kanten im Motiv sind, werden die bis zum Exzess geschärft. Bei Stoff oder Gras dagegen ist der Algorithmus oft überfordert, und neigt dazu, alles, was nicht als scharf erkannt wird, glattzubügeln. So wird dann aus einer alten Sandsteinmauer plötzlich feinster Marmor, und ich komme in Versuchung, durch Hinzufügen von Rauschen per EBV die Struktur zu rekonstruieren.
Isch `abe aber gar keine Canon-Schärfung angewendet, sondern lediglich ein RAW in RSE entwickelt (daher auch der partielle EXIF-Verlust). Ich schaue später noch mal nach, was da los ist und korrigiere oder schreibe das nochmal hier hinzu.
Ich persönlich, um auf's Thema zurückzukommen, würde mir statt dem 35-100 lieber zwei, drei lichtstarke Festbrennweiten (vielleicht 12mm/2, 14mm/2, 45mm/2) wünschen, dazu ein kompaktes Metallgehäuse, so im Stil der alten Messucherkameras, wobei mich natürlich auch ein heller, großer Prismensucher keineswegs stören würde. Für Fourthirds müßte man das sehr klein zusammenkriegen. Wenn dann noch Live-View und ein gehäuseseitiger Stabi dabei wären, so als nice to have... aber ich habe wenig Hoffnung, dass mir das jemand baut.
Wer weiss, was da noch kommen mag. Vielleicht kann man sich als Hersteller in 2-4 Jahren gar nicht mehr trauen, ein unstabilisiertes System auf den Markt zu bringen, oder die Sensortechnologie bzw. die Ausleseelektronik hat sich nochmal überschlagen und das Einleserauschen um Faktor 4 gedrückt, so dass eine FT-Kamera den Dynamikumfang und das Rauschen der heutigen KB-Kameras aufweisen wird. Meine Glaskugel ist aber leider reichlich matt.
