anywhea schrieb:
Das ist klar. Tut mir leid, aber bei meinem 19" Monitor hat mich das im Browser schon beim Laden förmlich angesprungen. Aber dann hättest Du Dir eigentlich auch die Mühe sparen können, die Bilder in voller Auflösung hochzuladen.
Jaja, nie kann manns recht machen ...
Was mich zu meiner Ausgangsfrage zurückbringt: Was wäre daran nicht auch mit einer 30D, D70, Pentax, Oly oder Sony-Alpha (in spe) gegangen?
Ja, das Bild würde IMO auch mit entsprechend hellen Linsen an den genannten Kameras "funktionieren".
Auf exakt die selbe Schärfentiefe könnte man allerdings allenfalls noch mit einem 85/1.2 an 1,6x-Crop kommen. An der Oly würde hierfür ein 70/1.0 benötigt werden.
Gerade bei Ausbelichtungen kleiner als A4 verliert doch die 5D fast alle ihre sprichwörtlichen Tugenden: Hohe Auflösung und niedriges Rauschen, und auch die absolute Spitzenoptik kann ihre Vorzüge dann gar nicht mehr ausspielen. Selbst der angeblich (Forengerüchte) unpräzise AF mancher DSLRs (imho aller) nivelliert sich. Bliebe einzig der große, helle Sucher.
Ja und? Soll ich jetzt für Ausbelichtungen kleiner A4 noch eine zweite Kamera hinzukaufen?
BTW: weder die Freistellung noch die Rauscharmut nivellieren sich. Ebensowenig ein hoher Dynamikumfang in der Aufzeichnung. Schärfentiefe und Freistellung sind zwei Paar verwandte aber nicht identische Stiefel. Zur Rauscharmut gilt ebenso, dass man bei jedem Format ab einem bestimmten ISO irgendwann ins Rauschen rennt. Wenn bei der einen Kamera ISO-400 an A4 noch sehr gut aussehen, dann bei der 5D auch noch ISO-800. Printen wir auf A5, dann geht der "Konkurrent" ebenfalls auf ISO-800 noch gut, die 5D aber dann bis ISO-1600 usw..
Ich meine, das wäre ja auch schon was. Was die Bildqualität angeht, rechne ich mir keine nennenswerte Steigerung mehr aus, egal, wieviel Megapixel kommen. Die Crux der hohen Auflösung, völlig unabhängig vom Format, ist ja, dass der Fokus, je mehr Pixel, desto präziser plaziert sein muss, und dass jede kleine Verwacklung den Fortschritt auffrißt. Mit anderen Worten, es würde schwer werden, 20 oder 30Mpix Supermonster in der alltäglichen Praxis richtig auszureizen. Beste Objektive, Stativ oder Stabi würden Pflicht sein. Aber das gilt ja auch heute schon mit 6 oder 8Mpix.
Eben! Z-Kreis bei FT: 0,015 mm, bei APS-C bei 0,022 und bei KB dann 0,03 mm. Der AF muss also bei großem Sensor eben nicht so genau arbeiten, wie bei kleinerem Sensor. Was die Maximalauflösung angeht denke ich eher so, dass ich bei der 5D einfach Luft habe, nach Herzenslust zu beschneiden, die Festbrennweiten per Digitalzoom universeller zu machen, statt einer Shift-Optik einfach ein UWW zu nehmen und den Vordergrund nach Bedarf abzuschnippeln, ...
Da ist was wahres dran. Allerdings gilt dies vermutlich auch für KB im Verhältnis zu einem 4,5x6 oder 6x7 Prismensucher. Das Aufnahmeformat gibt eben weitgehend die Suchergröße vor. Das ist aber nur die eine Seite der Medaille. Viele Sucher sind vor allem deshalb so schlecht, weil sonst die Kameras zu teuer würden, und der Kunde schaut halt eher auf die Megapixel als auf den Sucher. Angeblich soll ja der Sucher der D200 recht gut sein.
Übrigens, Anekdote am Rande, die Sucherverkleinerung hat schon vor 20Jahren angefangen und wurde damals als Feature (zum Aufpreis) vermarktet: High-Eyepoint, bzw. Sucher für Brillenträger.
Und viele Mattscheiben von AF-SLRs sind für manuellen Fokus kaum geeignet.
Alles richtig. Selbst der Sucher der 5D dürfte aus meiner Sicht heraus auch tatsächlich gerne noch größer sein. Heute habe ich mal einige aktuelle Einsteiger-DSLRs in die Finger genommen - und war erstaunt, welche crop-Kamera das grösste Sucherbild hatte: Nicht eine Nikon D70 oder eine Oly 500er, sondern eine Samsung-DSLR, die ich noch gar nicht kannte!
Aber abgeblendet auf 2,8, 4 oder auch 5,6 war das Ergebnis o.k., selbst die "Freistellung" funktionierte mit diesen Blenden noch. Darum verstehe ich auch die ganzen Diskussionen Crop vs. Vollformat nicht. Nebenbei, glaubst Du, dass der Hintergrund bei den von Dir gezeigten Bildern mit Blende 4 nennenswert schärfer geworden wäre?
Das ist keine Sache des Glaubens, es ist Fakt. Die Frage, die Du eigentlich stellen könntest, und die wesentlich offener wäre, ist die, ob das Bild dadurch gelitten hätte. Vermutlich nicht.
Die spektakuläre Schärfeebene ist ganz klar nur ein Spezialthema. Mein Ansinnen ist es doch nicht, in jedem Bild irrsinnig freizustellen, immer im Halbdunkel zu fotografieren oder in jedem Bild Auflösungen zu bekommen, die einen knackscharfen 75x50-Print ergäben. Ich will einfach nur so weiterfotografieren, wie mir das Spaß macht und mich an den Ergebnissen erfreuen. Es kann doch nicht sein, dass man sich von Papis Leicaflex SL über Canon A1, EOS3 nach EOS 30D in ständiger Rückwärtsentwicklung der Suchergrößen und manueller Fokussierbarkeit befindet. Da bekomme ich einfach einen Hals und habe keine Lust dazu.
Klar sind die hoch lichtstarken Linsen für das manuelle Fokusnachführen wie geschaffen. Deswegen mag ich sie ja auch so gerne. Ich fühle mich durch den Krempel in meinem Treiben unterstützt. Mehr will ich doch gar nicht.
Diesmal hast Du mich aber gezwungen, genau hinzusehen - welches Rauschen meinst Du denn? ISO100. Wenn ich da was sehen kann, dann ist es vermutlich durch die Manipulation der Tonwertkurve entstanden.
Richtig, ich habe gleichzeitig die Lichter abgeregelt und Schatten kräftig aufgehellt und durch den Schatten-Push auch dessen Rauschen hochgezogen.
Aber dann bin ich schon bei einer Vergrößerung jenseits von gut und böse.
Wieder richtig.
Und bei der ich schon witziger finde, was die Signalaufbereitung der Kamera aus dem Fleece der Jacke und dem Streifenmuster der Mütze macht.
Nein, Imho eignet sich Digital nicht wirklich für einen Blow-Up. Heute würde der Fotograf in Antonionis Film vermutlich eher den Da Vinci Code entdecken als eine Leiche.
Ja, ein bisserl Moirée knallt beim 135er noch trotz AA-Filter und fast Offenblende bis zum Sensor durch.
Abgesehen davon, dass 135er scheint wirklich excellent zu sein.
Ist durchaus ganz nett, das Glas.
P.S.: um dies nochmal klarzustellen: ich will nicht behaupten, dass gute Bilder eine 5D erfordern würden; dies ist natürlich definitiv nicht der Fall. Ich will auch nicht behaupten, dass die Arbeit mit der 5D in allen Fällen besser von der Hand ginge. Ebenfalls will ich nicht behaupten, dass die 5D in allen Einsatzgebieten nur Vorteile aufweisen würde; in vielen Situationen wird man in die exakt gleichen Limits getrieben wie mit kleineren Sensorformaten. Ich empfinde lediglich die "fotografischen Freiheitsgrade" gegnüber vielen andern möglichen Lösungen für mich persönlich etwas größer.
P.P.S.: Bitte verzeiht mir dieses "Kapern des Threads"! Ich hatte keine Ahnung, dass meine Links zu 5D-Bildern diese Gesprächswendung induzieren würde, bin mir aber sicher, dass im gekonnten Umgang mit der im OP erwähnten Oly-Linse solche fotografischen Effekte ebenso erzielbar sind und wünsche in diesem Sinne viel Spaß mit den feinen Zuikos, wobei meine Favoriten natürlich klar die Edelscherben 150/2.0 und/oder 35-100/2.0 wären ...
