Auch noch mein Senf dazu, ist zwar alles gesagt worden, aber nicht von allen:
Das Lichtbild ist immer nur ein angenähertes Abbild der Realität, mal mehr, mal weniger. Die reale Wahrnehmung durch
alle unsere Sinne kann das Lichtbild niemals abbilden. Aber selbst unsere Summe menschlicher Wahrnehmung ist nicht objektiv, da sie durch die eigenen Erfahrungen maßgeblich bestimmt wird. Also ist und bleibt Wahrnehmung immer subjektiv - und damit zwangsläufig auch das Lichtbild.
Die Subjektivität des Fotografen beginnt technisch schon bei der Wahl des Ausschnittes und hört damit noch lange nicht auf. Das war zur Zeiten der Dunkelkammer genauso der Fall, wie heute in der EBV. Alles war und ist erlaubt, denn das Ergebnis ist eine individuelle Interpretation der Realität, nicht mehr und nicht weniger.
Betrügerisch verhält sich ein Mensch/Fotograf immer erst dann, wenn er behauptet, im Besitz der Wahrheit zu sein. Das ist prinzipell falsch - weil prinzipiell unmöglich.
Richtig ist, sich nur eine Meinung über die Realität zu
bilden - und auch nichts anderes zu behaupten. Mit dieser Strategie kann man bei dem Betrachter eine Menge erreichen, um ihn mittels der eigenen Meinung etwas an der Realität teilhaben zu lassen:
"Man muss sich utopische Ziele setzen, um realistische zu erreichen" (Hans Böck)
Um dieses hohe Ziel in der Fotografie inhaltlich und technisch zu erreichen, muss man vor allem selber sehen und zuhören lernen, damit man seinen Anspruch auch verwirklichen kann:
"Soll den Menschen beigebracht werden, die Wahrheit zu sagen, so müssen sie auch lernen, sie zu hören." (Samuel Johnson)