• Neuer Gutscheincode unseres Partners Schutzfolien24:
    DSLR-Forum2025
    Dauerhaft 10% Rabatt auf alle Displayschutzfolien und Schutzgläser der Eigenmarken
    "Upscreen", "Screenleaf", BROTECT" und "Savvies".
    Der Code ist für alle Geräteklassen gültig.
  • Stimmt ab über die Sieger des DSLR-Forum Fotowettbewerbs September 2025.
    Thema: "Straßenfotografie s/w"

    Nur noch bis zum 30.09.2025 23:59!
    Jeder darf abstimmen!
    Zur Abstimmung und Bewertung hier lang
  • Ich freue mich bekannt geben zu können, dass das DSLR-Forum einen neuen Aktionspartner gewinnen konnte.

    Saal Digital bietet Fotoprodukte in HighEnd-Qualität.
    Alle Informationen dazu gibt es demnächst hier.
  • In eigener Sache!

    Liebe Mitglieder, liebe Besucher und Gäste
    ich weiß, es ist ein leidiges Thema, aber ich muss es ansprechen: Werbung, Werbeblocker und Finanzierung des Forums.
    Bitte hier weiterlesen ...

  • Nicht erreichbare Adressen im Benutzerkonto
    Wir bekommen zurzeit eine große Anzahl an E-Mails, die das System zum Beispiel als Benachrichtigungen an Nutzer verschickt,
    als unzustellbar zurück, weil z.B. die Adressen nicht erreichbar sind oder das Postfach gar nicht existiert.
    Stellt doch bitte sicher, dass die Benachrichtigungen, die ihr vom System erwartet, auch zugestellt werden können.
    Nicht erreichbare E-Mail-Adressen sind dazu wenig hilfreich.
    Danke!
WERBUNG

EBV ... eure Ideologie?

...ist das keine Bildbearbeitung?

Ob Du nun die Werte in den Einstellungen der Kamera vorgibst oder nachher am PC, ist doch völllig wurscht!

Nein - das ist nicht Wurst. Es kommt immer auf das Genre und das Motiv im Besonderen an.

Beispiel gefällig?

Schärfen kann man digitale Bilder sowohl in der Kamera als auch in der Postproduktion. Aber Schärfen ist nicht gleich Schärfen...

Oft wird gefragt: Was sind Eure optimalen Einstellungen für die Schärfung in der Kamera? Meine Antwort: Das kommt ganz auf das Motiv an. Es gibt keine optimale Einstellung für jederart Motiv. Was in einem Genre knackscharf erscheint, sieht in einem anderen Genre (z.B. Landschaft) schon gnadenlos überschärft aus...

Deshalb bevorzuge ich das Schärfen in der Bildbearbeitung, weil es auch zielgerichtet und selektiv vorgenommen werden kann und weil es - je nach Ausgabegröße und Ausgabemedium - Printer ist nicht gleich Printer - optimiert werden kann.

Digitale Bilder erfordern m. E. eine Bildbearbeitung, denn was uns der Bayer-Sensor liefert - er arbeitet mit Interpolation - ist nie völlig scharf.

Man kann bereits in der Kamera vorschärfen - oder alternativ bei der RAW-Entwicklung - was uns aber nicht der Notwendigkeit enthebt, eine (selektive) Feinschärfung bezogen auf Ausgabegröße und Ausgabemedium noch vorzunehmen.

Und so ist es mit vielen Dingen bei der Bildbearbeitung. Der Charakter des Bildes selbst ist das Kriterium, wie weit man mit der Bildbearbeitung gehen kann oder soll. Das muss jede(r) für sich entscheiden.

Meine "Ideologie" dabei: Soviel tun wie nötig - nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Mein Credo dabei: Den Blick der Kamera in die Sichtweise des Fotografen übersetzen. Mein Bild entsteht im Kopf, nicht in der Kamera.

LG Steffen
 
Hallo,
ich beschäftige mich grad mit Lightroom, und stelle mir folgende Frage: Was hat EBV für einen Sinn? Bzw wo sind die Grenzen? (...)

(1) Wenn Du nicht gerade Journalist bist und "nur" dokumentieren willst, dann ist EBV nicht Betrug. Und selbst wenn sind typische "Dunkelkammertechniken" ja allgemein gedulded.
(2) Wenn Du EBV haben musst, um Bilder "zu retten", dann machst Du (i.d.R.) etwas falsch. EBV sollte i.d.R. gute Bilder noch besser machen.
 
unter diesem gewaltigen Druck gebe ich endlich mein betrügerisches Verhalten zu:

um bei Ausstellungen und Wettbewerben bessere Chancen zu haben, habe ich bereits vor 50 Jahren meine Fotos in nächtelanger Arbeit in der Dunkelkammer abgewedelt, dazu habe ich auch noch - was ganz verwerflich ist - selbstgemachte Masken verwendet, habe in betrügerischer Absicht mit verschiedenen Papiergradationen die Kontraste manipuliert ....
die Liste meiner Vergehen liesse sich fortsetzen

so - jetzt habe ich mich endlich geoutet, wie es auf Neudeutsch heisst - und werde jetzt mit beruhigtem Gewissens einen Weissabgleich in meinen RAW/NEF-Dateien EBV vornehmen. Vielleicht erlaube ich mir sogar auch noch eine Kontrastveränderung...:D

Ganz genau so ist es!

Heute sind die Möglichkeiten nur viel feiner geworden und leichter umzusetzen (ob man das deswegen beherrscht, ist wieder was anderes...).

Früher war eben nur der Aufwand größer. Heute reicht ein Mausklick.

Wenn man puristisch rangeht, und keinerlei Veränderung will, so braucht man kein PhotoShop o.ä..

Nur ist denn garantiert, dass die Cam sich nicht verhaut? Stichwort Weißabgleich? Gabs in analog nicht! Da war der Film entsprechend eingestellt und man hatte Einheitswerte. Heute beschäftigt man sich mit Farbnuancen, früher hat man sich über das Labor oder den Film geärgert. Gibts heute nicht mehr. Aber das Werkzeug ist Gold wert.

Objektivkorrekturen, Gradationskurven anpassen, Schattenbereiche aufhellen. Alles das ist eine Arbeit, die bereits Manipulation ist, aber ein herrliches Bild entstehen lassen kann.

Wer alte Bilder anschaut, der wird auch manches Bild ehrfürchtig anschauchen, wie hervorragend die Kontraste herausgearbeitet sind. Gute Arbeit eben.

Auch in Digitalfotografie muss diese Arbeit möglich sein, ohne in den Geruch von Manipulation zu kommen. Was früher ein Handabzug war, ist heute Photoshop und das abziehen in einem Fachlabor ohne Eingreifen des Labors, nur mit sauber eingestellten Maschinen.

Ungünstige Masten wegstempeln, etc.. Erhöht die Attraktivität des Bildes u.U. durchaus. Und wird ggf. auch angewendet.

Aber, die Grenze ist fließend geworden. Es ist z.B. kein Problem mehr, z.B. bei einem Motiv mit Stativ bei gleichen Lichtverhältnissen mit kreuzenden Fahrwegen aus zwei Motivteilen eines zu machen, oder passend ein Flugzeug einzustempeln.

Das ist alles einfacher geworden und lässt natürlich den dokumentatorischen Charakter von Fotos sinken. Aber das gabs auch früher, aber aufwendiger.

Wie es so ist, in Maßen ist alles erlaubt. Und war schon immer so.
 
Erstaunlich, dass bei diesem ideologischen Thema ziemliche Einigkeit in einer maßvollen Sichtweise herrscht. Da zur Bildbearbeitung alles gesagt ist, nur noch ein Gedanke zum Thema Betrug: Nach meiner Erfahrung ist EEB mit der Absicht einer tendenziösen Falschdarstellung der Dinge relativ selten. Viel öfter findet die Entfremdung bereits vor der Kamera statt und am häufigsten, indem ein "unschuldiges" Bild in einen völlig abwegigen Kontext gestellt wird.
 
Wenn Du EBV haben musst, um Bilder "zu retten", dann machst Du (i.d.R.) etwas falsch. EBV sollte i.d.R. gute Bilder noch besser machen.

Na, ja, Du schreibst ja schon "in der Regel", aber die Ausnahmen sind ja schon fast die Regel, und zwar zu Recht. Ob man das nun "Bilder retten" nennen muss?

Die Kamera ist kein perfektes Wesen, der Fotograf auch nicht. Z.B. ist weder ein perfekter Weißabgleich oder ein perfekter Kontrastausgleich während der Aufnahme möglich. Eine Bilderserie braucht z.B. "in der Regel" einen abgestimmten Weißabgleich, sonst passen die Bilder nicht zusammen. Da wird schon mal - richtigerweise - kräftig an den Farben gedreht werden müssen. Einen Kontrastausgleich, wie es unser Auge kann, kann keine Kamera, da wird auch sehr oft einzugreifen sein. Oder: Ich kann wg. eines Achsenfehlers meiner Augen aus der Hand praktisch keine wirklich lotrechten Bilder machen, das geht nicht ohne Nacharbeit in der EBV. Usw., usw. Objektiv betrachtet, alles Rettungsaktionen. Ob im Labor oder in der EBV, alles normal. Und das Ergebnis ist nur durch den Lichtbildner "perfekt" oder "gut" zu nennen, weil jede Wahrnehmung des Bildes einer anderen Subjektivität unterliegt.

Das Problem besteht überhaupt "nur" da, wenn die Existenz einer neutralen Objektivität behauptet wird. Diese gibt es erkenntnistheoretisch aber nicht. Ein Lichtbild ist immer subjektiv und bildet immer einen subjektiven Ausschnitt der Realität ab. Dieser wird dann so "gerade gerückt", dass ein Lichtbild entsteht, welches der subjektiven Sichtweise des Fotografen entspricht.

Jede weitere Diskussion - ich kann mir in meinen schlimmsten Träumen nicht vorstellen, wie oft hier und woanders dieses Thema schon diskutiert wurde - findet nur dann eine (irreale) Basis, wenn man diese einfachen Wahrheiten entweder nicht kennt (auch aus der Geschichte der Fotografie heraus) oder leugnet.
 
Photographie ist ja per Definition nur die Ablichtung von vorhandenem, früher als ich noch meine Filmdose im Foto-Geschäft abgab hatte ich noch keinen Einfluss auf das Endergebnis und war sehr oft vom Resultat enttäuscht.
Das tolle an der digitalen Fotografie ist für mich gerade die möglichkeit einen schönen Sonnenuntergang noch farbiger machen zu können, einen grauen Himmel blau etc.
Ob man das Betrug nennen sollte?
Einer unserer Moderatoren hier hatte mal geschrieben:
"früher hielt ich elektronische Bildbearbeitung noch für ein Verbrechen".
Solange es Dir gefällt und es nicht zu Betrugszwecken dient ist es doch OK und " künstlerische Freiheit".
 
Na, ja, Du schreibst ja schon "in der Regel", aber die Ausnahmen sind ja schon fast die Regel, und zwar zu Recht. Ob man das nun "Bilder retten" nennen muss?

Die Kamera ist kein perfektes Wesen, der Fotograf auch nicht. Z.B. ist weder ein perfekter Weißabgleich oder ein perfekter Kontrastausgleich während der Aufnahme möglich. (...)

Einen Weißabgleich rechne ich nicht mal zur EBV. Der Tut ja zum geschossenen Bild nicht mal etwas weg oder dazu (jedenfalls zum RAW). Insoweit stimme ich mir Dir voll überein. Was den Kontrast angehet meine ich schon, dass man - so möglich - das Licht halt beeinflussen oder auf bessere Licht warten sollte; manchmal geht das halt nicht, was ich einsehe.

Mit der "Rettung", die nicht notwendig sein sollte, waren eher Dinge gemeint, wie falsch belichtete oder krass fehlkomponierte Bilder.
 
Seltsam sind nur solche lachenden Kommentare. Niemand weiß am Anfang alles und die Frage ist mehr als berechtigt. Es wurde viel Treffendes gesagt. Lustig machen tuen sich erfahrungsgemäß meistens die die selbst nicht wirklich den Durchblick haben. (Eventuelle Beschwerden zu dieser Aussage bitte per PM, ich werde hier nicht weiter drauf eingehen.)

Allerdings dreht sich seit mindestens einem Tag hier alles im Kreis, und ich denke auch das wird das Thema friedlich absacken lassen sollten.
 
@Christian:
Ich finde einige Kommentare hier auch sehr komisch ... irgendwie. Mich interessierte eigentlich nur, wie weit jeder geht (mach ich aus nem grauen Himmel einen blauen, wenns dem Bild zuträglich ist). Ich weiß mittlerweile auch, dass vorallem bei Raw Fotographie nix geht ohne EBV (auch wenn Leute behaupten, das wäre nicht EBV). Aber scheinbar ist hier kein fruchtbarer Boden, um solche Disukssionen zu führen. Interessant wäre ja auch gewesen, zu erörtern, was EBV eigentlich ist (bzw. wo sie anfängt).
Meine Gedanken sind nämlich: Mein Sensor fängt informationen von 10 MP ein, das heisst er speichert 10 Millionen verschiedene Punkte ab. Die Interpretation dieser Punkte kann ich am PC verändern (bzw. muss - Weißabgleich, Aufhellen). Eine andere Baustelle ist für mich, wenn ich irgendwo was retuschiere, weil ich ja da dann Informationen per Hand (im Nachhinein bewusst) hinzufüge.
lg, alex
 
Dann mal noch ein paar Gedanken von mir dazu:

Bildbearbeitung fängt schon in der Kamera bei der Aufnahme an. Da die Kamera eben nicht so sieht wie das menschliche Auge, physikalisch ganz andere Limitationen hat, muss man fast zwangsläufig das Ergebnis den menschlichen Sehmöglichkeiten/-gewohnheiten anpassen.

Was, wenn der an sich blaue Himmel aufgrund einer Belichtung, die auf die Landschaft abgestimmt ist/sein muss, weissgrau herüberkommt? Der Wirklickeit wird das nicht gerecht, es muss somit angepasst werden. Bildbearbeitung? Eher nicht, lediglich das Beseitigen von Einschränkungen, die die Kamera aus physikalischen Gegebenheiten hat.

Just my five cents!

Gruss

Rolf
 
@Christian:
Ich finde einige Kommentare hier auch sehr komisch ... irgendwie. Mich interessierte eigentlich nur, wie weit jeder geht (mach ich aus nem grauen Himmel einen blauen, wenns dem Bild zuträglich ist). Ich weiß mittlerweile auch, dass vorallem bei Raw Fotographie nix geht ohne EBV (auch wenn Leute behaupten, das wäre nicht EBV). Aber scheinbar ist hier kein fruchtbarer Boden, um solche Disukssionen zu führen. Interessant wäre ja auch gewesen, zu erörtern, was EBV eigentlich ist (bzw. wo sie anfängt).
Meine Gedanken sind nämlich: Mein Sensor fängt informationen von 10 MP ein, das heisst er speichert 10 Millionen verschiedene Punkte ab. Die Interpretation dieser Punkte kann ich am PC verändern (bzw. muss - Weißabgleich, Aufhellen). Eine andere Baustelle ist für mich, wenn ich irgendwo was retuschiere, weil ich ja da dann Informationen per Hand (im Nachhinein bewusst) hinzufüge.
lg, alex

Ja Alex,

so ist das. Ich wollte eigentlich nur diejenigen bekräftigen die das Thema gut finden. Andere finden die Diskussion eben seltsam. Egal, man kann ja trotzdem drüber weiterreden. Du fragst wann EBV anfängt, und ich kann das versuchen zu beantworten, aber eine Frage habe ich da auch an Dich: Warum ist Dir das überhaupt wichtig? Das kann unter Umständen die Frage sein die viel eher zu einer Antwort führt.

Man kann es nähmlich denke ich gar nicht klar definieren. Hatchcanyon deutet es denke ich gut an. Man könnte sagen der gesamte Prozeß der RAW-Entwicklung, allein die 10 Megapixel wie Du sagst, Umwandlung LOG->LIN, Debayer, Weißbalance, Entrauschen, Schärfen, all das schon ist EBV, die man wenn man will auch beeinflussen kann. Der Look des Bildes wird schon dadurch festgelegt.

Man kann jetzt sagen man wendet auf gewisse Bilder eine gewisse Ethik an, oder man sagt man beschränkt sich auf gewisse Manipulationen mit einem gewissen Ziel.

Zum Beispiel könnte jemand der Street fotografiert sagen, ich verzichte ganz darauf zu stempeln oder vielleicht Personen zu entfernen, um ein Bild gefälliger zu machen, ich beschränke mich auf Weißbalance, minimale Tonwertkorrektur für Helligkeitsoptimierung, minimal Schärfe und Entrauschen. Alles andere sei manipulierende Bildbearbeitung weil es zu stark ins Material eingreife. Für IHN ist die Grenze absolut zulässig und legitim, aber es wäre falsch zu sagen, was er macht sei keine Bildbearbeitung sondern "reine Fotografie" (vielleicht mit einem abfälligen Blick auf alle "Manipulatoren").

Das andere Extrem wäre sicher der Photoshop-Künstler, der sich seine Gedankenwelten aus verschiedensten Versatzstücken, sei es 3D-Grafik, Fotos, Zeichnungen, etc., zusammenbaut. Es geht nicht (oder nicht nur) um Realität, es geht um die Umsetzung der eigenen Gedankenwelten, und das kann in jeder Form passieren. Das Resultat kann fotorealistisch anmuten, kann eine Kompaktknipsenaufnahme so perfekt fälschen daß man den Unterschied nicht bemerkt, und trotzdem ist es kein Foto mehr. Es gibt sicher genug Bilder denen man die Bearbeitung ansieht, die ganz stark in Tonalität, Farben und Inhalt verfremdet sind und das ist genauso legitim

Ein weiteres Beispiel fällt mir ein, es gibt Techniken im HDR-Bereich die sich zum Ziel gesetzt haben die menschliche Vision realitätsgetreu nachzubilden und das auch sehr gut schaffen, es kommen ganz beeindruckende Bilder dabei heraus. Nur wird hier genauso ganz massiv bearbeitet. Rohdaten vom Sensor sehen anders aus.

Das wiederum führt zum Punkt daß unser Gehirn selbst ganz massiv bearbeitet, den Punkt sprach ich weiter oben glaube ich schon an. Schau Dir zum Beispiel eine Landschaft mit hellem Horizont an, und jetzt schieße ein Foto, der Boden ist viel dunkler. Das Gehirn gleicht die Information an. Manch einer wird jetzt sagen, diese Art der Aufbereitung sei "legitim". Jemand anderes wird einfach den Stil "direkt aus der Kamera" schätzen, vorziehen.

So. Ich hoffe also deutlich gemacht zu haben, und das klang ja bei ganz vielen Beiträgen auch schon an, daß man diese Grenze wo beginnt EBV / wo hört sie auf, einfach nicht ziehen kann.

LG
 
Zuletzt bearbeitet:
Zitterhuck schrieb:
Das Problem besteht überhaupt "nur" da, wenn die Existenz einer neutralen Objektivität behauptet wird. Diese gibt es erkenntnistheoretisch aber nicht. Ein Lichtbild ist immer subjektiv und bildet immer einen subjektiven Ausschnitt der Realität ab. Dieser wird dann so "gerade gerückt", dass ein Lichtbild entsteht, welches der subjektiven Sichtweise des Fotografen entspricht.
Mehr ist dazu imo gar nicht zu sagen.
 
... Aber scheinbar ist hier kein fruchtbarer Boden, um solche Disukssionen zu führen. Interessant wäre ja auch gewesen, zu erörtern, was EBV eigentlich ist (bzw. wo sie anfängt).

Naja, das wurde aber grad oben beschrieben - Bildbearbeitung & Digitalfotografie hängen so eng zusammen wie Fotografie auf Film & die chemische Bildbearbeitung früher. Sie sind nicht voneinander zu trennen.
Selbst wenn jemand mit seiner Traveller JPGs macht & mangels eignenem Rechner die Speicherkarten direkt zur Fotostation beim Drogeriemarkt bringt, ist da schon einiges an EBV aktiv, oder?

Die Frage ist höchstens, einen wie großen Anteil davon jemand selbst manuell übernehmen & beeinflussen will.

Manfred
 
Mehr ist dazu imo gar nicht zu sagen.

Dazu ist selbstverständlich mehr zu sagen. Erheblich mehr sogar.

Natürlich gibt es erkenntnistheoretisch keine objektive Wahrheit. Aber das heißt noch nicht, dass es nicht Grenzen gibt, die man nicht überschreiten sollte, wenn man wenigstens den Anspruch hat, zu berichten. Nur in dem Kontext macht die Dikussion ja Sinn: wenn es um Bericht und Journalismus geht.

Und da ist es einfach so: spätestens, wenn ich Leute wegstemple, verfälsche ich das Bild. Die Tatsache, dass schon das "Urbild" von einem subjektiven Berichterstatter stammt, ist dann erkenntnistheretisch immer noch intressant, aber klar ist doch, dass dann da eine Grenze überschritten wurde. Oder anders: nur weil das Bild "ohehin" schon subjektiv ist, heißt das doch nicht, dass ich es noch mehr verfälschen sollte. Ich muss die Subjektivität so gering wie möglich halten: dass sie nicht ganz verschwindet ist richtig, darf aber nicht zur Ausrede verkommen. Völlig zu Recht werden Bildreporter daher von ihren Zeitungen gefeuert, wenn sie mehr Rauchwolken über Kriegsgebiete zaubern als wirklich da waren. Und ich setze "wirklich" vorn nicht in Anführungszeichen, weil das nun irgendwie schon "objektiv" so war.

Aber diese Diskussion ist völlig müßig, wenn man man Fotografie nicht als Bericht versteht, sondern als Kunstform. Dann ist natürlich alles erlaubt und manchmal sogar geboten. Natürlich lässt man kein unbearbeitetes Porträtfoto einer Dame herausgehen und selbstverständlich hat auf dem Hochzeitsfoto alles noch ein bisschen "bigger than life" auszuschauen: nämlich nicht so, wie es war, sondern so, wie man sich daran erinnern möchte.

Ergebnis: Auf die gestellte Antwort gibt es immer nur dann eine sinnvolle Antwort, wenn man den Bezugsrahmen (Journalismus? Kunst? Experiment?) kennt.
 
Natürlich gibt es erkenntnistheoretisch keine objektive Wahrheit. Aber das heißt noch nicht, dass es nicht Grenzen gibt, die man nicht überschreiten sollte, wenn man wenigstens den Anspruch hat, zu berichten. Nur in dem Kontext macht die Dikussion ja Sinn: wenn es um Bericht und Journalismus geht....

...Ergebnis: Auf die gestellte Antwort gibt es immer nur dann eine sinnvolle Antwort, wenn man den Bezugsrahmen (Journalismus? Kunst? Experiment?) kennt.

Alles richtig, bez. einer journalistischen Perspektive sollte man sich erhebliche Einschränkungen der Nachbearbeitung auferlegen, auch wenn selbst dann das Ergebnis immer noch prinzipiell stets eine nachbearbeite subjektive Darstellung sein wird. Daran beisst keine Maus einen Faden ab. Und es muss ein Rest von Skepsis bleiben.

Mal abgesehen davon: Niemand kann behaupten, dass z.B. der zitierte Kriegsberichterstatter in der Lage wäre, auch nur einen Hauch der Realität des Grauens abzubilden. Da geht es dann immer um Ausschnitte und Symbole, welche die Emotionen des Betrachters vielleicht in die "richtige" Richtung lenken können. Die Frage richtet sich nicht an das Foto, sondern an den Fotografen: Hat er/sie die moralische Integrität, das "Richtige" richtig zu erkennen und "richtig" abzubilden?

Ein schönes Beispiel ist der Vergleich von dem mit dem. Der offensichtlich nachbearbeitete Hintegrund stellt in dem einen Beispiel das Geschehen sehr viel deutlicher in der Vordergrund, was wohl auch sinnvoll ist. Nun mag man sagen, das wäre noch kein dramatischer Eingriff. Richtig. Es geht mir nur darum zu belegen, dass subjektive Eingriffe - von der Ausschnittswahl angefangen - immer stattfinden. Realität wird immer nur behauptet, nicht belegt. Das ist eines der wesentlichen Merkmale von Fotografie.

Allerdings waren die Fragen des TO überhaupt nicht in diese dokumentarische Richtung gezielt, sondern bezogen sich "nur" auf sein privates Fotografieren. Ein Urteil über dieses steht niemanden zu. Und man mag sich auch fragen, ob denn solch hochfliegende Ausflüge in Erkenntnistheorie, ja letztlich Philosophie für den normalen Alltagsfotografen überhaupt sein müssen. Ich meine: ja! Einfach weil es notwendig ist, über den Moment des Klicks hinaus (oder besser sogar davor) sich zu fragen: Was sehe ich? Welches Ergebnis möchte ich mit welchen Mitteln erreichen? Was ist mein Motiv für das Motiv? Und erst wenn man diesen Prozess durchdrungen hat, wird man sich von der Masse durchschnittlicher Fotos (gelegentlich) abheben können. Und das will man doch! Oder?

Insofern ist diese Diskussion hier - obwohl schon so oft geführt - immer wieder wichtig und richtig.
 
Zuletzt bearbeitet:
...damit wir bis dahin nicht ganz in der Bedeutungslosigkeit versinken...

Nicht? Naja, wenige Leute hier versinken nicht in der Bedeutungslosigkeit. :D

Ich nutze die EBV um Ergebnisse zu erzielen.
Je nach Genre sind die Eingriffe ins Bild ganz unterschiedlich.

Die Kamera ist in erster Linie für scharfe, einigermaßen akzeptable Fotos da.
Die Bilder sind in letzter Zeit oft schon im Kopf.
Und damit das letztendlich so wird kann man schon auch EBV nutzen.

Man muss sich immer fragen ob die Wirklichkeit abgebildet werden soll oder nicht.
 
WERBUNG
Zurück
Oben Unten