Dieses Problem habe ich nicht, tut mir leid. In etwa zwei Jahren sind alle Probleme gelöst ...
Bei der photokina 2012 werden bereits mehr neue Systemkamera-Modelle ohne Spiegel als SLRs vorgestellt werden. Und zwar auch HighEnd-Profimodelle in der Kategorie von D3 etc.
Alles andere wäre für mich eine riesige Überraschung.
Lassen wir uns halt überraschen, wer überrascht wird und wer nicht...
... ich finde, hier vermischt Du zwei Schreibstile. Entweder man ist von seiner Meinung überzeugt, oder man ist es nicht und wechselt in die "Form der Möglichkeiten".
Zumindest aber sollte man eine Hypothese mit Argumenten oder Verweisen auf andere Quellen zu belegen versuchen, gerade, wenn es sich um solche bahnbrechenden Neuorientierungen handelt.
Schaue ich mal zurück (das Forum vergißt ja nie), dann wundert mich nur, dass keiner vor Jahren so vorausschauend war wie Du, die Patentlage analysiert hatte und uns den Boom (oder überhaupt die Möglichkeit) des mFT-Segmentes bzw. der EVF-Sucher vorausgesagt hätte.
Eigentlich waren doch damals alle ziemlich überrascht und auch sehr negativ eingestellt, bevor die G-1 auf der Photokina gezeigt wurde.
Nun kannst Du ja entgegnen, dass man aus sowas ja dazugelernt hat. Aber dann im Gegenzug alles für möglich zu halten - ich weiß nicht, ob das wirklich eine bessere Strategie ist.
Zum Sucherkonzept:
EVFs sind und bleiben Monitore, und unterliegen damit denselben Limitierungen wie das Kameradisplay: Bei strahlendem Sonnenschein konnte ich heute auch auf dem Display der E-3 wieder kaum etwas erkennen (und habe daher wenigstens die Histogrammfunktion zugeschaltet).
EVFs brauchen also immer einen guten Sonnenschutz und viel Raum für die Optik einer guten Dioptrienkorrektur, will man Brillenträger nicht wieder im Regen stehen lassen (deren Anteil wird jedes Jahr größer, besonders im Bereich der Altersschicht, die sich eine Kamera über 1500 Euro wird leisten können/wollen). Das beste Beispiel für diese "sinnvolle Klobigkeit" ist der wirklich gute Sucher der E-P2.
Daher werden EVFs immer einen gehörigen Platz im Gehäuse einnehmen - die besten EVFs gibt es ja z.Zt. nur als Aufstecksucher, vielleicht, weil sie auch in eine "große" GH-1 nicht hineinpassen würden, ohne dass die Kamera weiter vergrößert werden müßte ?
Bis auf die Möglichkeit der "Restlichtverstärkung" und der Einblendung von Sucherinformationen ist damit die Entscheidung für die Konstrukteure nicht unbedingt leichter geworden.
Ich jedenfalls möchte bei einem Profimodell, für das ich mindestens 1600 Euro ausgeben muss, keine Kompromisse eingehen, wenn ich
fotografieren möchte. Und da mache ich auch keine Zugeständnisse an einen Teil der Nutzer, die nun unbedingt das Filmen in den Vordergrund schieben möchten. Solche "Mischlösungen" hatten wir in der Vergangenheit schon zu genüge und im Grunde kommt man doch immer wieder auf die einfachen Konzepte zurück, die die Fotografie schon zu ihren Anfängen ausgezeichnet haben (s. auch M9, X1). Zu
Leica: Da benutzt man ja in der Regel Meßsucher, die versetzt angeordnet sind und damit nicht im Strahlengang liegen. Ein EVF würde eine M9 größer machen und zudem in "konstruktive Konkurrenz" zum Display treten. Meßsucher haben auch ihre Vorteile (gleichbleibend gute vom Objektiv unabhängige Lichtstärke, Objektivsimulation vor dem Linsenwechsel), doch die automatische Parallaxenkorrektur ist wohl nur in hochpreisigen Modellen so gut lösbar wie bei Leica, was sicher nicht am markt durchsetzbar wäre.
Aber vielleicht ist es mit solchen Vohersagen über die Zukunft ja auch wie mit dem Wetter: Überall (nicht nur im Internet) wird man mit 14-Tage-Vorhersagen versorgt, wo die "Wetterfrösche" doch selber sagen, dass das ziemlich unseriös ist. Aber trotzdem wird es immer wieder gern gelesen
in diesem Sinne ...
viele Grüße
Michael Lindner