AW: E-620 Testlooser in abstrusem Photozone Test
Der Punkt ist der: in einigen Jahren/Monaten wird es Cams geben, die locker 40MP abbilden. Die Auflösung wird dann so hoch sein, dass sich Bilder von der Größe 3m * 2m in absolut perfekter Qualität herstellen lassen und das beste ist, dass die Cam wahrscheinlich nur 1.000 EUR kosten wird.
Da es dann immer noch ca. 6...10 Hersteller geben wird, werden die ihre Modelle ja irgendwie bewerben müssen und dann gewinnt Hersteller A, weil seine Cam 8.000 Linien schafft und Hersteller B wird letzter, weil die Cam nur lächerliche 7200 Linien schafft.
Aber nur, wenn die Kunden weiter so dusselige Zahlenfetischisten bleiben, wie sie es derzeit sind!
Und wenn dann ein Realist darauf hinweist, dass für einen Full-HD TV bereits 1500 Linien reichen und sich die gemessenen Differenzen der Hersteller in einem Bereich weit über dem sichtbaren abspielen, werden die Käufer von Hersteller A auftrumpfen, dass man wunderbar croppen könne und das Forum wird fortan mit cropps nur so überschwemmt werden.
Mal ehrlich, das Thema "Croppen" ist doch heute bei den weit verbreiteten und oft auch guten Zoomobjektiven nun wirklich nicht mehr so furchtbar wichtig, oder?
Ich wünschte mir, dass das "abstrus" aus dem Titel verschwindet, denn AUFLÖSUNG ist sicherlich nicht der Parameter, in dem die 620 vorn liegt. Für wen die Minderauflösung der 620 von Belang ist, weiß ich nicht. Meine 350d hat nicht die Auflösung der 50d und macht garantiert keine schlechteren Fotos (high iso mal aussen vor).
Es ist auch hier wieder sinnvoll, die Aussagen verschiedener Tests zu vergleichen. Man kommt bei kritischer Würdigung darauf, dass beim Querlesen die "Essenzen" übrigbleiben und die stimmen dann auffallend.
Mich lassen Diskussionen um "Schärfe" und "Auflösung" inzwischen völlig kalt so kalt, das ich mir eine Kamera mit 40 MP garantiert nie kaufen würde.
Das mag für bestimmte Spezialisten Sinn machen, die häufig extrem große Ausdrucke benötigen, aber für einen Hobby-Fotografen ist es nun wirklich nicht nötig oder sogar Unsinn.
Die Gegend zwischen 5 bis 10 MP ist in meinen Augen ein guter Kompromiss zwischen Bildqualität und Datenumfang, schließlich möchte ich auf meiner Festplatte auch noch ein paar andere Sachen unterbringen.
An Fotos stört mich ohnehin nur noch äußerst selten die technische Qualität, meistens eher die inhaltliche und genau da kann (könnte) man mit wenig Kostenaufwand die größten Fortschritte erreichen.
Aber das Spielchen läuft ungefähr so, wie beim Autofahren:
Auch wenn überall eine 60 Meilen Geschwindigkeitsbegrenzung herrscht, kaufen sich die Leute 400 PS Autos. Was immer die Motive sein mögen, man muss das Spielchen ja nicht mitmachen. Ich habe es jedenfalls nicht vor.
Vielleicht sollten sich so manche Hobby-Fotografen mal soweit emanzipieren, das sie den Mut haben, ihren eigenen Augen mehr zu trauen als praxisfremden Tests und Zahlenwerten. Man muß nicht immer irgendwelchen Gurus nachlaufen, man kann durchaus auch mal eine eigene Meinung haben!
