Dynamikumfang E-510 (Lichterzeichnung im JPG vs. RAW)
Hallo,
nachdem ich gestern eher etwas zufällig drüber gestolpert bin und dies ja auch hier ein heiss diskutiertes Thema ist, möchte ich euch an meiner Beobachtung teilhaben lassen.
Ich habe mit der E-510 eine sonnenbeschienene weiße Häuserwand mit deutlicher Struktur (Fugen zwischen den weiss angemalten Backsteinen)absichtlich etwas überbelichtet aufgenommen, in JPEG+RAW.
Im ersten hier angefügten Bild seht Ihr das Ergebnis des JPEG aus der Kamera (_ooc). Die Fugen der Ziegelwand sind im hellsten Bereich nicht mehr zu erkennen und auch durch EBV nicht mehr hervorzuholen. Die Lichter sind also unrettbar ausgebrannt.
Dann die Überraschung: als ich meine Bilder wie üblich in Adobe Lightroom (V1.1) sichtete stellte LR aus dem RAW der E-510 schon ohne Korrektur deutlich sichtbar die Fugen dar. Ich habe dann noch eine -1/3 Blende korrigiert und das Ergebnis hier als zweites Bild eingefügt (_LR11). Im E-510 RAW steckt also noch eine ganze Menge mehr an Information in den Lichtern als die JPEG-Engine der Kamera realisiert.
Zur Überprüfung habe ich das selbe RAW dann auch nochmal mit Olympus Studio 2.0 entwickelt, ebenfalls bei -1/3 EV. Das Ergebnis seht Ihr hier als drittes Bild (_OS2). Etwas enttäuschend, wenn man vorher gesehen hat wieviel Struktur LR hervorholen kann (ohne große Klimmzüge). Spannend auch, dass in Oly-Studio die -1/3 Korrektur zu einem deutlich helleren Ergebnis führt als die selbe Korrektur in LR.
Welche Schlüsse kann man aus diesen Beobachtungen ziehen?
a) Olympus hat die JPEG-Engine der E-510 noch nicht optimal konfiguriert und wir hoffen auf das erste FW-Update?
b) Man sollte bis dahin mit der E-510 generell 1/3 EV unterbelichten?
c) Selbst aus dem eigenen RAW-Format holt der hauseigene RAW-Entwickler (Olympus Studio) noch nicht "alles raus"? Ist da also auch noch Potential drin?
d) Lightroom scheint eine recht effektive Lichterrekonstruktion zu beherrschen.
Jedenfalls steckt in dem Sensor der E-510 offensichtlich mehr Dynamikumfang als uns das JPEG aus der Kamera zur Zeit zur Verfügung stellt. Die Entwickler hatten eventuell nicht mehr genug Zeit um die Abstimmung zu optimieren.
Der einzige Wehrmutsstropfen sei aber auch nicht unerwähnt: Lightroom 1.1 hat noch einen kleinen Fehler, der dazu führt, dass die Lichter beim Reduzieren der Belichtung in LR magentafarben eingefärbt werden. Ich habe für das Beispiel hier dann einfach die Sättigung in LR auf 0 zurückgenommen, da ich das Vergleichs-JPEG sowieso mit dem Kameramodus "Monotone" aufgenommen hatte.
So, was meint Ihr dazu?