AW: Bokeh Effekt
Auch bei Wikipedia werden die Lichtflecken nur deshalb als Beispiel verwendet, weil man dabei das Bokeh am leichtesten einordnen kann, auch wenn die Lichtflecken selbst eigentlich bildnerisch (zumindest aus meiner Sicht) recht unkritisch sind.
Wenn man aber ein Objektiv hat, das die Lichtflecken hell umrandet und scharf abgegrenzt darstellt, dann hat es auch andere Unarten. Nehmen wir mal ein schönes Negativbeispiel: Das Nikon 70-300 VR. Wenn man damit ein Tier, nehmen wir mal an ein Reh, auf einer Lichtung fotografiert, dann wird der Hintergrund nicht zu einer grünen, leicht fleckigen, aber gänzlich in Unschärfe aufgelösten Fläche, vor dem das Reh wie mit dem Rasiermesser ausgeschnitten steht. Vielmehr wird der Hintergrund unruhig, und er zeigt Linien als störende Doppelkonturen. Das Reh hebt sich also nicht so klar vom Hintergrund ab. Die gleiche Aufnahme beispielsweise mit einem Sigma 2,8/70-200 ergibt ein völlig anderes Bild.
Die Frage des Bokeh hat einen technischen Hintergrund, deshalb ist sie wirklich keine reine Geschmacksfrage. Ein häßliches Bokeh kommt von einer hohen Korrektur der sphärischen Aberration. Objektive mit einem guten Bokeh haben meistens bei Offenblende eine leichte Weichheit (nicht mit Unschärfe zu verwechseln), die durch eine nicht vollständige Korrektur der sphärischen Aberration kommt. Trotz aller technischen Fortschritte (günstige Asphären, Sondergläser) scheint das immer noch zu gelten.
Das Geländer im Hintergrund bei dem weiter oben gezeigten Beispiel ist zwar unscharf, aber links oben im Bild zeigen sich horizontale Strukturen, die durch ein unschönes Bokeh erzeugt werden.
Bitte nicht mißverstehen: Der Begriff Bokeh ist belegt. Es macht keinen Sinn, ihn umzudefinieren. Der Begriff ist auch keine Geschmacksfrage, sondern beschreibt technische Eigenschaften eines Objektivs. Allerdings ist es sicherlich eine Geschmacksfrage ob man das Bokeh für wichtig hält, oder ob - wie hier eigentlich gemeint war - nur das Spiel mit selektiver Schärfe bei lichtstarken Objektiven haben möchte. Ich unterstelle einfach mal daß der TO ein Objektiv mit hohem Freistellungspotenzial sucht, und daß es ihm nun nicht wirklich um das Bokeh ging.
Mir ist ein gutes Bokeh eigentlich nur bei wenigen Bildern wichtig, beispielsweise dem schon erwähnten Reh vor dem Waldrand. Meistens reicht es mir daß der Hintergrund unscharf ist, Bokeh hin oder her.
Grüße
Andreas
Richtig, aber so habe ich das auch nicht geschrieben.ich wäre sehr dankbar für eine Quelle für Deine Definition, da sie mir so nicht schlüssig erscheint. Bokeh=Lichtflecke ist einfach ein wenig kurz gesprungen finde ich.
Auch bei Wikipedia werden die Lichtflecken nur deshalb als Beispiel verwendet, weil man dabei das Bokeh am leichtesten einordnen kann, auch wenn die Lichtflecken selbst eigentlich bildnerisch (zumindest aus meiner Sicht) recht unkritisch sind.
Wenn man aber ein Objektiv hat, das die Lichtflecken hell umrandet und scharf abgegrenzt darstellt, dann hat es auch andere Unarten. Nehmen wir mal ein schönes Negativbeispiel: Das Nikon 70-300 VR. Wenn man damit ein Tier, nehmen wir mal an ein Reh, auf einer Lichtung fotografiert, dann wird der Hintergrund nicht zu einer grünen, leicht fleckigen, aber gänzlich in Unschärfe aufgelösten Fläche, vor dem das Reh wie mit dem Rasiermesser ausgeschnitten steht. Vielmehr wird der Hintergrund unruhig, und er zeigt Linien als störende Doppelkonturen. Das Reh hebt sich also nicht so klar vom Hintergrund ab. Die gleiche Aufnahme beispielsweise mit einem Sigma 2,8/70-200 ergibt ein völlig anderes Bild.
Die Frage des Bokeh hat einen technischen Hintergrund, deshalb ist sie wirklich keine reine Geschmacksfrage. Ein häßliches Bokeh kommt von einer hohen Korrektur der sphärischen Aberration. Objektive mit einem guten Bokeh haben meistens bei Offenblende eine leichte Weichheit (nicht mit Unschärfe zu verwechseln), die durch eine nicht vollständige Korrektur der sphärischen Aberration kommt. Trotz aller technischen Fortschritte (günstige Asphären, Sondergläser) scheint das immer noch zu gelten.
Das Geländer im Hintergrund bei dem weiter oben gezeigten Beispiel ist zwar unscharf, aber links oben im Bild zeigen sich horizontale Strukturen, die durch ein unschönes Bokeh erzeugt werden.
Bitte nicht mißverstehen: Der Begriff Bokeh ist belegt. Es macht keinen Sinn, ihn umzudefinieren. Der Begriff ist auch keine Geschmacksfrage, sondern beschreibt technische Eigenschaften eines Objektivs. Allerdings ist es sicherlich eine Geschmacksfrage ob man das Bokeh für wichtig hält, oder ob - wie hier eigentlich gemeint war - nur das Spiel mit selektiver Schärfe bei lichtstarken Objektiven haben möchte. Ich unterstelle einfach mal daß der TO ein Objektiv mit hohem Freistellungspotenzial sucht, und daß es ihm nun nicht wirklich um das Bokeh ging.
Mir ist ein gutes Bokeh eigentlich nur bei wenigen Bildern wichtig, beispielsweise dem schon erwähnten Reh vor dem Waldrand. Meistens reicht es mir daß der Hintergrund unscharf ist, Bokeh hin oder her.
Grüße
Andreas
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