AW: Hilfe!!! E-30 im Besitz aber EOS 50D lässt mir keine Ruhe!!!
@to
ich beobachte das Geifern und Sabbern seit längerem mit Sorge!

Sofern es andere betrifft, kann man ja noch lachen. Aber wenn man es an sich selbst beobachtet, dass man sabbert, ist das schon unangenehm!

Wie wenig man sich doch unter Kontrolle hat!
Im Moment macht die 7d bei C alle verrückt. Da werden beinahe noch unbenutzte 50ds immer häufiger verramscht (15 MP auf APS-C, total matschige Bilder und das Rauschen ist ganz schlimm und wennsde intern die Rauschreduzierung nutzt, kriegste nur Matsch usw..

), um die 7d zu erwerben, welche auf dem selben Sensor 18 MP unterbringt. Du ahnst, was sich die 7d-Besitzer demnächst über Rauschen und Pixelmatsch und fehlende Super-Linsen anhören müssen?
Man muss nämlich zwingend zur 7d ausschließlich L-FBs kaufen, um halbwegs brauchbare Bilder zu bekommen. Das gilt ja auch schon für die 50d. Kannste sofort alle non-Ls entsorgen, nicht zu gebrauchen, das Glas.
Willst DU Dir das antun?
Nicht wirklich, oder?
Und Du ahnst, wie es weiter geht? Nach der 7d kommt die 8d mit 24MP auf APS-C.
Und nach der E-30 kommt bei Oly die E-40 und nach der E-3 die E4 usw. Und jedesmal werden Leute wie Du und ich ganz hibbelich, ob man die neue Cam nicht haben müsse. Dann liest man dummerweise ein paar dieser "Anhimmelungs-Threads", wo begeisterte Technik-Freaks dem neuen Spielzeug entgegensehen und mit ihrer Euphorie ganze Hundertschaften von ahnungslosen Lesern anstecken. Am Ende kulminiert das in einen gruppendynamischen allgemeinen Kaufzwang.
Alle kaufen (sofern sie ihrer noch denkenden Frau üble Lügenmärchen über das unbedingte "Muss" dieses neuen Spielzeugs aufgetischt haben) nun dieses neue "Gott-Teil von Fotoapparat" und man klopft sich im Rausch des neuen Spiel-Kameraden gemeinschaftlich auf die Schulter, dass man das aktuell nach Preis/Leistung und objektiven Kriterien beste Gerät erworben hat. Nach ca. 2-3 Wochen sinkt die Euphorie und die ersten Meckerthreads tauchen auf. Die "neue" bringts einfach nicht. Total rauschig. Das Vorgängermodel wird qualitativ nicht erreicht. Man hat viel Geld für einen Markteting-Gag ausgegeben. Man fühlt sich verunsichert/verars..t.
Ein gewisses Aufbegehren der early adoptors gegen die Kritiker (die die alte Cam behalten und die neue runterreden, um ihre Position des bewußten Nichtkaufs zu untermauern) findet statt und Zweifler und Kritiker werden von den Käufern gemobbt und als Nörgler/Neider in die Ecke (Troll!) gestellt.
Nach einigen weiteren Wochen erkennt man dann tatsächlich, dass an der Neuen nicht alles Gold ist, was glänzt. Sie hat selbstverständlich Macken und hat ja auch einiges an Geld gekostet. War es das wert? Sehen die Bilder besser aus? Habe ich mehr Spaß?
Jetzt spaltet sich das Lager: die einen werden realistischer, mögen die Vorzüge und können mit den Makeln der Cam leben. Sie haben einige Zeit wirklich Spaß am Fotografieren und am Spiel mit dem neuen Spielzeug.
Die anderen verdrängen die Kritiken, behalten sie aber unterschwellig im Hinterkopf und sind eigentlich nie richtig zufrieden. Sie denken immer, dass es irgendwie noch besser gehen müßte. Und es geht immer ein bisschen besser. Kostet nur Geld.
Letztere Gruppe ist sehr anfällig für Neuerscheinungen in allen Lagern. Unruhig schweift der Blick und man hofft, durch das aktuellste Model des Herstellers XY endlich ans Ziel zu kommen. Aber: das ist ein Irrtum. Man hangelt sich nur von Kauf zu Kauf, kommt aber nicht zur Ruhe. Man ist und bleibt unzufrieden, weil mit jedem Kauf das Ziel wieder ein Stück wegrutscht. (Als ob die Hersteller das Ziel an einem Band wegziehen. Wie beim Windhundrennen.)
Ich habe mir gerade vor wenigen Monaten die 50d gegönnt und mir gesagt, dass ich damit für Jahre ausgesorgt habe. Denkste! Schon lese ich bei 7d mit, schaue mit Optiken an, für die ich meine liebe Frau schon wieder beschwindeln müßte (Schatz, brauche ich unbedingt...) usw. Das ist doch Irrsinn, oder? Warum tue ich das?
Was ist die Lösung? Sich seiner Manipuliertheit bewußt werden!
Ich schaue mir daher gern Bilder anderer user an, die mit der 410, der E-P1, der 400d usw. entstanden sind. Da sind so excellente Bilder dabei, die mir klarmachen, dass es nicht die Cam ist und selten die Optik. Meist gefallen mir die Bilder, wo jemand ein schainbar alltägliches Motiv gekonnt in Szene setzt und ich merke, dass ich das nicht gesehen hätte. Oder die Bilder, wo das Licht (blaue Stunde, Gegenlicht, Morgenstund, Dämmerung....) eine tolle Stimmung erzeugt und der user war vor Ort und hat es gesehen.
Das ist es, was ich machen möchte: Motive sehen, das Licht besser nutzen usw. Hat alles nichts mit der Cam zu tun. Es hat mit Lernprozessen zu tun...
Vielleicht helfen Dir diese Gedanken, Deine eigenen Überlegungen und Qualen zu erkennen. Ich bin, wie Du siehst, auch infiziert und mache die gleichen Gedanken durch wie Du! Pfui! Schämen wir uns!

Lieben Gruss
(*selbsthilfegruppe beitret*)