AW: Juhu ! Pixel Größe bei der Olympus E-3 ist größer als...
Wie kann man denn Sensortechnik und Sensorgröße voneinander trennen?
Wer will das denn? Es geht um den linearen Zusammenhang zwischen Sensorgröße und Bildqualität.
Wenn es doch so ist, dass moderne Sensortechnologie allen Sensorgrößen zugute kommt, dann muss dies doch zangsläufig dazu führen, dass die Vorteile eines größeren Sensors ausschlaggebend sind.
Oder streitest Du grundsätzlich ab, dass größere Sensoren mehr Potential für bessere Bildqualität haben?
Habe ich so nicht geschrieben. Ich zitiere mich mal selbst, bitte den letzten Satz besonders beachten.
Nun scheint die 50D bei ISO 1600, nach dem Beispielbild auf der Canonwebsite zu urteilen, deutlich weniger zu rauschen als die E-3, und das trotz kleinerer Einzelpixel, und sie könnte sogar an der Leistung der 5D kratzen. Der Nachfolger der 5D wird die Verhältnisse vermutlich wieder herstellen, allerdings nicht über einen größeren Sensor, sondern über bessere Sensortechnik.
Is ja klar, größer als 24x36 kann der Sensor nicht werden, und mehr Pixel wird er wohl auch haben. Wenn die neue Kamera von der Bildqualität besser oder gleich gut sein wird, als die alte, liegt das nicht an der Sensorgröße, im Gegenteil.
Von daher halte ich die Größenvergleiche nicht für völlig falsch, auf konkrete Kameras bezogen sogar richtig, nur wenn man ein Prinzip draus macht, wird's schwierig. Denn man hat ja eine Unbekannte in der Gleichung, den technischen Fortschritt, der sich nur schwer abschätzen läßt.
Es geht mir hier nicht um die Frage, ob die Qualität kleinerer Sensoren nicht schon längst ein außerordentlich hohes Maß erreicht haben, es geht schlichtweg um bestimmte Zusammenhänge, die man nicht einfach aus der Welt schaffen kann. Auch nicht mit Sarkasmus.
Dann würde ich an Deiner Stelle einfach weniger sarkastisch sein. Die Sensoren schrumpfen von Jahr zu Jahr, nicht in der Fläche, die bleibt gleich, sondern auf die Größe der einzelnen Sensorzellen bezogen. Die Nachteile, die man DX/APS-C oder FT heute größenmäßig ankreidet, werden die Probleme der KB-Sensoren von morgen sein. Eine KB-DSLR mit 24 Mpix wird hinsichtlich der Pixeldichte einer DX-DSLR von heute entsprechen, mit all den Vor- und Nachteilen der vielen kleineren Einzelpixel (wobei das auch nicht ganz so einfach ist. Ist das Verhältnis wirklich linear?)
Wenn wir an keinen technischen Fortschritt in der Sensortechnik glauben, sondern nur an pure Größe, dann drehen wir KB-Vollformat letztlich damit ebenfalls die Gurgel zu. Für richtig schön große Einzelsensoren ist einfach kein Platz mehr vorhanden, außer bei digitalem Mittelformat. Wenn wir aber an technologischen Fortschritt glauben, dann müssen wir uns der Frage stellen, ob der kleine Sensor von morgen nicht ebenso gut oder gar besser sein kann, als der große von heute. Mit ziemlicher Sicherheit wird der große Sensor von morgen dann wieder ein Stück besser sein, und es ist die Frage, wer bei dem Rennen der Hase und wer der Igel ist.
Davon abgesehen, ja, wer möglichst hohe Auflösung bei möglichst hoher Dynamik will, dem bleibt nichts anderes übrig, als sich den größten Sensor zu kaufen, den er sich leisten kann und will (inklusive der besten Objektive, sonst bringt das nicht viel). Konkret kann es ihm allerdings passieren, dass ihn der technische Fortschritt innerhalb weniger Jahre wieder einholt und er sich damit konfrontiert sieht, dass eine moderne DSLR mit halb so großem Sensor gleich gut oder besser ist als seine Superkamera von gestern. Das ist das normale Lebensrisiko bei der Sache. Tröstlich, (man merkt es hoffentlich, ich wiederhole es absichtlich so oft wie möglich) dass es dann ebenfalls wieder eine neue Superkamera geben wird, die das alles dann wieder x-mal besser kann. Zur Ruhe kommen tut man da erst, wenn man irgendwas gefunden hat, womit man auf Dauer zufrieden ist. Vielleicht ist das die Schwierigkeit, und weniger die Technik. Die Industrie wird jedenfalls dem Konsumenten immer neue Heubündel vor die Nase halten, damit der Karren weiterfährt.