AW: JPG -> LSF, LF oder LN?
Ich stehe immer wieder vor der Frage: Welche JPG-Einstellung macht bei meiner E-3 am meisten Sinn - LSF, LF oder LN?
Hallo,
habe das auch gerade ausprobiert: E-3, Balgen + Zwischenringe, f=52 mm, Stativ, Kabelauslöser, SVA ... als Motiv ein besonders rauhes Zeichenpapier in einseitiger flacher Ausleuchtung (Dauerlicht oder RC-Blitz), um die Struktur zu betonen.
Bisherige Meinung (oly-e-forum) war, dass man (zumindest an der E-3) nicht LSF einstellen sollte, weil dann die Bildkontrolle in hoher Lupenvergrößerung an sich scharfe Bilder unscharf wiedergibt (Problem der Auflösung des Monitors). Mein Verdacht: Die Entwicklungsingenieure werden sich mir der LSF-Einstellung schon etwas gedacht haben; wäre der beobachtete Effekt ein Bug, müsste er ja mit den letzten Firmware-Updates ja auch längst behoben worden sein.
- mit leichtem Tele hatte ich das schon mal ausgetestet und keine einheitlichen Ergebnisse gefunden: das beschriebene Phänomen kam in 6 von 10 Bildern bei 14er-Lupe vor, die 7-fache Lupe ging aber ohne Probleme
(Freihand kommen dann noch mal so viele andere Einflüsse hinzu, so dass man es dann wohl nicht allein mehr auf die Einstellung LSF schieben kann, die Ergebnisse waren dann nicht mehr reproduzierbar)
- dann habe ich jetzt noch eine Testreihe in meinem Lieblingsbereich Makro gemacht: Zumindest beim AM ab 1:1 (bzw. 2:1 KB) sehe ich auf dem Kameramonitor dann genau das Gegenteil (und gerade bei Makros finde ich die Monitorkontrolle sehr wichtig): im Bereich der Texturen der Papierfasern mit LN sogenannten "Matsch" mit der 14er Monitorlupe, bei der "besseren" Einstellung LSF jedoch nicht !
Was ich noch nicht geklärt habe, ist, welches Bild bei der Einstellung RAW+JPG für die Monitoranzeige genommen wird: Entweder das "kleine" Vorschaubild, das in das RAW eingebettet ist (dann wäre das LSF-Anzeige-Problem gar keines mehr) oder das parallel aufgenommene JPG in LSF oder LN (das spielte hier aber bei dieser Testreihe keine Rolle, da ich nur JPGs solo aufgenommen hatte).
Ich habe mich daher jetzt für folgende Einstellungen entschieden:
Ich fotografiere jetzt in RAW + JPG mit LSF, Bildmodus "natural" mit den Einstellungen K/S/F = 0/-1/0 und kamerinterner Rauschfilter minimal; dann kann ich die JPGs - korrekte Belichtung vorausgesetzt - bei der E-3 "out of the cam", benutzen, ohne dass ich diese Punkte in der EBV verändern muss (bis auf das Nachschärfen, was immer Pfglicht ist (deshalb die Schärfe auf -1) und evt. Entrauschen).
Muss ich hingegen beim Kontrast oder bei den Farben oder bei den Lichtern/Schatten nachhelfen, bearbeite ich gleich das RAW, dann ist das JPG und damit auch die Einstellung LSF für dieses Foto unwichtig geworden.
Wenn man sich anschaut, wie klein der Bildausschnitt der 14er-Lupe ist, möchte ich den Praxisbezug dieser Vergrößerung in den meisten Anwendungsfällen sowieso bezweifeln.
Das Thema Speicherbedarf spielt meiner Meinung nicht mehr die entscheidende Rolle, wenn man sowieso RAWs zusätzlich macht und vielleicht noch einen Imagetank benutzt (der Unterschied LN/LSF mit 6,8/2,2 MB fällt dann mit 27% Platzersparnis nicht mehr so ins Gewicht). Zudem benutze ich lieber kleinere (4 GB) Karten, um das Verlustrisiko gering zu halten (dann passen bei mir vergleichbar rund 4 KB-Filme drauf).
Nur wer viel HDR(I) oder Sport-Serienbilder fotografiert, mag das hingegen anders sehen. Und wer natürlich konsequent RAWs entwickelt und die JPGs gar nicht mehr braucht für den späteren EBV-Prozeß, kann getrost LN benutzen, was für den Bildbrowser und den Web-Export mehr als ausreicht.
viele Grüße
Michael Lindner