AW: E-3 billig, billiger, am billigsten
Entschuldigt, daß ich mich so spät noch hier einschalte, aber Rolf hat in diesem Posting seine gesammelte Befindlichkeit so gut zusammengefaßt, daß ich hoffe, auf einen Schlag quasi alle seine Beiträge des letzten halben Jahres beantworten zu können.
Puh, und ich erst. Eines kann ich schon mal vorweg sagen: Der Besitz einer E-3 beruhigt ungemein und läßt den Wunsch nach intensiver Forendiskussion schwächer werden.
Oder eine Frage, wie man die Unterschiede in der Bildqualität bewertet. Die E-3 hat einen etwas höheren Dynamikumfang als die E-510, ein angenehmeres Rauschmuster, etwas weniger Farbrauschen als die E-510 und belichtet wesentlich genauer.
Was sie nicht hat: Mehr Pixel und ein um mindestens eine Klasse besseres Rauschverhalten oder Dynamik als die E-510.
Ähnlich sehen ja die Unterschiede zwischen Canon 400D und 40D, sowie zwischen Nikon D40x und D200 auch aus (wenn nicht gar geringer, besonders bei Nikon).
Trotzdem kommt niemand auf die Idee, die 40D als gepimpte 400D oder die D200 als gepimpte D40x zu bezeichnen. Nikon hat dem natürlich auch damit psychologisch vorgebaut, indem sie die D200 zuerst rausgebracht haben.
Hätte Oly zuerst die E-3 und danach die E-510 gebracht, wäre niemand auf dieses dusselige "pimpen" gekommen und wir hätten uns endlose Diskussionen sparen können. Äh, nein, wir hätte einfach über was anderes diskutiert...
Ja, aber das hat mit Psychologie zu tun und nicht mit Fotografie. Es gab immer Kameras mit unterschiedlichen Bildformaten für verschiedene Anwendungen.
Problem ist doch folgendes: Canon hatte sehr früh einen KB-großen Sensor und hat diesen Vorsprung durch die Proklamation des "Vollformats" gut ausgespielt. Um diese Position nicht zu gefährden, haben sie nie eine Profikamera für APS-C herausgebracht und ihre L-Objektivlinie nicht in diese Richtung ausgebaut. Psychologisch funktioniert es, viele Käufer hier im Forum geben an, daß sie eine dreistellige Canon kaufen, weil sie in ein System einsteigen wollen, das ihnen später mal "Vollformat" bietet. Viele kaufen auch deswegen gar keine EF-S-Objektive. Im Ergebnis dieser Marktstrategie ist man mit Canon jedoch eher schlecht bedient, wenn man bei APS-C bleiben möchte.
Nikon hatte sich zunächst auf APS-C festgelegt und brachte mehr passende Objektive dafür heraus als Canon und baute auch in diesem Segment Profikameras. Die D300 ist wieder eine Profikamera, voll und ganz. Aber weil es jetzt auch dort "Vollformat" gibt, geht der Wahnsinn wieder los, daß sich die Leute mit KB-Objektiven eindecken (und sich damit mehr oder minder selbst behindern), weil sie ja irgendwann mal auf "Vollformat" wechseln könnten.
Ich habe da noch gut den Entscheidungsprozeß eines Forumsteilnehmers (anderes Forum) in Erinnerung, der lange überlegt und mit KB argumentiert hat und sich am Ende gegen die E-3 und für eine Nikon D300 entschieden hatte. Dank (suboptimalem) RAW-Workflow sahen alle Bilder die ich seitdem von ihm gesehen habe, technisch schlechter aus als das, was ich aus der E-3 bekomme.
Kurz und gut: Die E-3 ist eine Profikamera mit klassenüblicher, hoher Bildqualität für Leute, die aus irgendeinem Grund kein Kleinbildformat oder größer möchten.
Klar, hier vergleichst Du auch unterschiedliche Klassen. Ich finde nicht, daß Olympus in beiden Klassen was herstellen muß, nur um ein "richtiges" Profimodell anbieten zu können.
Mir ist es sogar lieber, wenn ein Hersteller ein sauber in sich geschlossenes System anbietet und nicht diesen Wust aus Objektiven die alle irgendwie passen, aber an einem Format dann nicht (richtig) funktionieren, oder hier gute Bildergebnisse bringen, dort aber einen sinnvollen Bildwinkelbereich bieten usw. usf.
Da wirst Du teilweise recht haben, denn wer von Anfang an auf hohe Rauschfreiheit oder sehr hohe Auflösung Wert legt, wird selten bei Olympus landen.
Das ist (entschuldige bitte) Unsinn. LiveView A geht nach dem Stand der Technik nicht ohne Einbußen beim Sucher. Und die Kontrast-AF-Krücke von Nikon und Canon (450D) ist reine Augenwischerei, weil auch nicht schneller als das Geklapper.
Das wiederholst Du oft, ohne stichhaltige Belege. Die Nikon D300 hat auch Kartenfach und Batterieabdeckung aus Plastik und die Schalter und Wahlräder sind an der E-3 nicht eingespart, sondern einem logischeren Bedienkonzept gewichen.
Was Du nicht erwähnst ist, daß viele den Preis der D300 als zu hoch empfinden, besonders verglichen mit der 40D. Wie würdest Du hier argumentieren?
Ja, aber zwischen der D60 und der D300 liegen auch nicht Welten und dabei kommt hier noch der Unterschied von CCD zu CMOS hinzu. Siehe oben, es hängt halt alles am Format. Früher gab es auch keinen Unterschied zwischen den Bildergebnissen einer Nikon FG-20 und einer F5 mit dem selben Objektiv.
Forenkrankheit, ist normal und nicht lebensbedrohlich. Ich kenne das noch aus Zeiten, wo die Apple-Fans auf den Über-Prozessor von Motorola gewartet haben...
Siehe ganz oben. Ich sehe das nicht so. Mich hat die E-510 nie genug gereizt, da waren mir immer zu viele Kompromisse drin. Mit der E-3 bin ich hingegen zufrieden.
Ist das mit Pentax bestätigt? Die haben doch kaum Objektive dafür. Ich hatte nur gehört, daß sich deren Spitzenmodell deutlicher von der K20D unterscheiden soll, als diese von der K10D. Da besteht Interpretationsspielraum.
Und auch so: Mittelformat hat Kleinbild auch nie verdrängt und so werden auch beide digitale Formate (4/3 und APS-C auf der einen, digitales Kleinbildformat auf der anderen Seite) noch einige Zeit nebeneinander bestehen bleiben. Da werde ich mich sicher nicht verschätzen.
Viele Grüße zurück,
Sebastian
Entschuldigt, daß ich mich so spät noch hier einschalte, aber Rolf hat in diesem Posting seine gesammelte Befindlichkeit so gut zusammengefaßt, daß ich hoffe, auf einen Schlag quasi alle seine Beiträge des letzten halben Jahres beantworten zu können.

Ich bin immer wieder erstaunt über die Aufgeregtheit hier.
Puh, und ich erst. Eines kann ich schon mal vorweg sagen: Der Besitz einer E-3 beruhigt ungemein und läßt den Wunsch nach intensiver Forendiskussion schwächer werden.
Ob die E-3 eine gepimpte E-510 ist oder nicht, ist doch letztendlich eher eine Frage, was man bei einer Kamera besonders präferiert. [...]
Oder eine Frage, wie man die Unterschiede in der Bildqualität bewertet. Die E-3 hat einen etwas höheren Dynamikumfang als die E-510, ein angenehmeres Rauschmuster, etwas weniger Farbrauschen als die E-510 und belichtet wesentlich genauer.
Was sie nicht hat: Mehr Pixel und ein um mindestens eine Klasse besseres Rauschverhalten oder Dynamik als die E-510.
Ähnlich sehen ja die Unterschiede zwischen Canon 400D und 40D, sowie zwischen Nikon D40x und D200 auch aus (wenn nicht gar geringer, besonders bei Nikon).
Trotzdem kommt niemand auf die Idee, die 40D als gepimpte 400D oder die D200 als gepimpte D40x zu bezeichnen. Nikon hat dem natürlich auch damit psychologisch vorgebaut, indem sie die D200 zuerst rausgebracht haben.

Hätte Oly zuerst die E-3 und danach die E-510 gebracht, wäre niemand auf dieses dusselige "pimpen" gekommen und wir hätten uns endlose Diskussionen sparen können. Äh, nein, wir hätte einfach über was anderes diskutiert...

Die zuvor genannten Konkurrenten nehmen einen größeren Sensor mit mehr MP und insgesamt höherer Bildqualität, verbauen wie bei den 1ern eine Menge Eisen und guter Hardware und fertig ist das Flaggschiff.
Ja, aber das hat mit Psychologie zu tun und nicht mit Fotografie. Es gab immer Kameras mit unterschiedlichen Bildformaten für verschiedene Anwendungen.
Problem ist doch folgendes: Canon hatte sehr früh einen KB-großen Sensor und hat diesen Vorsprung durch die Proklamation des "Vollformats" gut ausgespielt. Um diese Position nicht zu gefährden, haben sie nie eine Profikamera für APS-C herausgebracht und ihre L-Objektivlinie nicht in diese Richtung ausgebaut. Psychologisch funktioniert es, viele Käufer hier im Forum geben an, daß sie eine dreistellige Canon kaufen, weil sie in ein System einsteigen wollen, das ihnen später mal "Vollformat" bietet. Viele kaufen auch deswegen gar keine EF-S-Objektive. Im Ergebnis dieser Marktstrategie ist man mit Canon jedoch eher schlecht bedient, wenn man bei APS-C bleiben möchte.
Nikon hatte sich zunächst auf APS-C festgelegt und brachte mehr passende Objektive dafür heraus als Canon und baute auch in diesem Segment Profikameras. Die D300 ist wieder eine Profikamera, voll und ganz. Aber weil es jetzt auch dort "Vollformat" gibt, geht der Wahnsinn wieder los, daß sich die Leute mit KB-Objektiven eindecken (und sich damit mehr oder minder selbst behindern), weil sie ja irgendwann mal auf "Vollformat" wechseln könnten.
Ich habe da noch gut den Entscheidungsprozeß eines Forumsteilnehmers (anderes Forum) in Erinnerung, der lange überlegt und mit KB argumentiert hat und sich am Ende gegen die E-3 und für eine Nikon D300 entschieden hatte. Dank (suboptimalem) RAW-Workflow sahen alle Bilder die ich seitdem von ihm gesehen habe, technisch schlechter aus als das, was ich aus der E-3 bekomme.
Kurz und gut: Die E-3 ist eine Profikamera mit klassenüblicher, hoher Bildqualität für Leute, die aus irgendeinem Grund kein Kleinbildformat oder größer möchten.
Hätte eine 1DsMkIII den Sensor einer 400D, dann wäre diese Ds für mich eine gepimpte 400D. Aber hier sind die bildrelevanten Unterschiede einfach sehr deutlich.
Klar, hier vergleichst Du auch unterschiedliche Klassen. Ich finde nicht, daß Olympus in beiden Klassen was herstellen muß, nur um ein "richtiges" Profimodell anbieten zu können.
Mir ist es sogar lieber, wenn ein Hersteller ein sauber in sich geschlossenes System anbietet und nicht diesen Wust aus Objektiven die alle irgendwie passen, aber an einem Format dann nicht (richtig) funktionieren, oder hier gute Bildergebnisse bringen, dort aber einen sinnvollen Bildwinkelbereich bieten usw. usf.
Ich habe etwas den Eindruck, dass bei vielen Oly-Leuten bildrelevante Aspekte kaum noch eine Rolle spielen.
Da wirst Du teilweise recht haben, denn wer von Anfang an auf hohe Rauschfreiheit oder sehr hohe Auflösung Wert legt, wird selten bei Olympus landen.
Denn wer hätte es gedacht, dass selbst die E-3 auf Modus A verzichtet?
Das ist (entschuldige bitte) Unsinn. LiveView A geht nach dem Stand der Technik nicht ohne Einbußen beim Sucher. Und die Kontrast-AF-Krücke von Nikon und Canon (450D) ist reine Augenwischerei, weil auch nicht schneller als das Geklapper.
Die E-3 ist nicht mehr die kompromisslos robuste Kamera wie die E-1, der Rotstift macht sich bemerkbar.
Das wiederholst Du oft, ohne stichhaltige Belege. Die Nikon D300 hat auch Kartenfach und Batterieabdeckung aus Plastik und die Schalter und Wahlräder sind an der E-3 nicht eingespart, sondern einem logischeren Bedienkonzept gewichen.
Wenn meine Wahrnehmung mich nicht täuscht, empfinden viele den Preis der E-3 als zu hoch. Ich glaube zwar auch, dass beispielsweise der Preis einer Nikon D3 im Vergleich zur D300 zu hoch ist, [...]
Was Du nicht erwähnst ist, daß viele den Preis der D300 als zu hoch empfinden, besonders verglichen mit der 40D. Wie würdest Du hier argumentieren?
Olympus, die auf die Sensorentwicklung bei Panasonic angewiesen sind und sich offensichtlich nicht mehr bei Kodak bedienen wollen, haben das Pech, dass sich bei der Sensorentwicklung für FourThirds nicht so viel getan hat. Zumindest nicht zwischen dem "Einsteigermodell" E-410 und dem Flaggschiff E-3.
Ja, aber zwischen der D60 und der D300 liegen auch nicht Welten und dabei kommt hier noch der Unterschied von CCD zu CMOS hinzu. Siehe oben, es hängt halt alles am Format. Früher gab es auch keinen Unterschied zwischen den Bildergebnissen einer Nikon FG-20 und einer F5 mit dem selben Objektiv.
Ich könnte jetzt diesem Forum die euphorischen Wunschvorstellungen um die Ohren hauen, die schon vor über einem Jahr an die E-1 Nachfolgerin gestellt wurden. Einige, die sich jetzt hier als Superrealisten darstellen, haben damals ohne mit der Wimper zu zucken von 16 oder 20 MP geredet, von einem "Killersensor", vom großen Durchbruch für FourThirds usw.
Forenkrankheit, ist normal und nicht lebensbedrohlich. Ich kenne das noch aus Zeiten, wo die Apple-Fans auf den Über-Prozessor von Motorola gewartet haben...
E-410/510 sind bildtechnisch momentan das maximal Machbare, die E-3 setzt da nichts mehr drauf.
Siehe ganz oben. Ich sehe das nicht so. Mich hat die E-510 nie genug gereizt, da waren mir immer zu viele Kompromisse drin. Mit der E-3 bin ich hingegen zufrieden.
Dass aus dem Nischenmarkt "Vollformat" nun ganz offensichtlich auf breiter Front (Pentax kommt ja auch damit) ein ganz normaler Markt wird für eine ganz offensichtlich stark vorhandene Nachfrage, ist doch offensichtlich. Bei meiner Einschätzung, dass das VF auf Dauer ein Nischenmarkt bleiben wird, habe ich mich z.B. verschätzt.
Ist das mit Pentax bestätigt? Die haben doch kaum Objektive dafür. Ich hatte nur gehört, daß sich deren Spitzenmodell deutlicher von der K20D unterscheiden soll, als diese von der K10D. Da besteht Interpretationsspielraum.
Und auch so: Mittelformat hat Kleinbild auch nie verdrängt und so werden auch beide digitale Formate (4/3 und APS-C auf der einen, digitales Kleinbildformat auf der anderen Seite) noch einige Zeit nebeneinander bestehen bleiben. Da werde ich mich sicher nicht verschätzen.
Gruß
Rolf
Viele Grüße zurück,
Sebastian