AW: E-3 und Retrostellung?
Das freut mich, dass mein erster Beitrag einen solchen Rattenschwanz nach sich gezogen hat. Also, das versprochene Ergebnis ist endlich vorzeigbar.
Für die Fraktion der Altglasgegner versus Bastler kann man vorab wohl sagen, dass sich die Arbeit nur lohnt, wenn man schon aus dem Rumprobieren Lustgewinn erzielt. Ich erzähl also einfach mal, was ich gemacht habe.
Wie schon berichtet, habe ich mich für Pentax K 10 D entschieden, die ich als nicht mehr im Angebot stehende Kamera bei ...... preiswerter bekommen habe als im Internet angeboten. Bei einem Händler in Tübingen bekam ich einen Retroring für das K-Bajonett, Objektivseits mit einem Filtergewinde 58, dazu einen Kupplungsring von 62 mm auf 58 mm. Darauf kam Altglas, ein Sigma Weitwinkel 24 mm Festbrennweite. Dazu besaß ich bereits einen Adapterring auf das alte Pentax-Gewinde. Dieser Adapterring ist eine große Hilfe, denn er hat seitlich einen Hebel, über den sich die Blende bedienen ließ. So kann ich einen Gummiring (eine “Scheibe” Fahrradschlauch) über den Adapterring stülpen, der den Blendenhabel gerade so stark nach innen drückte, dass die Blende auf einen hohen Wert schließt. Je nachdem, wie der Gummiring “sitzt”, kann man verschiedene Blenden einstellen, natürlich nur pi mal Daumen. Ende Teil 1.
Als nächstes probierte ich rum, bis die Kamera sicher im/am Stativ für mein Binokular saß. Nach mehreren Verbesserungen saß/lag am zweiten Tag dann die Kamera in der Halterung des Stativs wie in Abrahams Schoß, der Stabi ist überflüssig, und man kann sogar ohne nachzujustieren Serien schießen. Und natürlich das Beste: der Trieb (Rädchen) ermöglicht eine in Bruchteilen von Millimetern genaue Fokusierung. Ende Teil 2.
Jetzt kam ein zeitaufwändiger Teil. Da die Kamera für mich ja neu ist (und meine erste DSLR überhaupt), musste ich mir einen dicken Kopf im Bedienungshandbuch lesen und viel rumprobieren. Die elektronische Anzeige zeigt natürlich fast immer und überall nur blinkende Striche, aber die Pentax bestitzt ein Programmmodus, der Hypermanuell heißt. Da konnte ich wenigstens Belichtungszeiten zwischen einer Drittel und 4 Sekunden einstellen (weiß der Himmer warum eben in diesem Bereich). Die Weißlichtleuchte des Binokulars ist zwar kräftig, aber für hohe Blendenwerte brauche ich noch ne zusätzliche Taschenlampe, die vorerst mal notdürftig an die Schreibtischlampe geklemmt ist, sodass das Objekt hinreichend ausgeleuchtet werden kann. So erreichte ich schließlich Fotos, auf denen man überhaupt was sah. Die Belichtungszeit liegt bei etwa 1''
Mit der Beleuchtung muss ich noch rumprobieren. Zwar habe ich einen kurzen Zwischenring vor das Objektiv geschraubt, damit kein Streulicht in die Linse fällt, aber totzdem sehe ich meist im Sucher (und nachher auf den Bildern) die Blende als grauen Fleck. Es ist die Blende, denn der Fleck nimmt genau die Größe und Form an, auf die die Blende eingestellt ist. Bei gewissen Konstellationen jedoch ist der Fleck nicht wahrnehmbar, ich hoffe, das noch besser in den Griff zu bekommen.
Die Kamera-Objektivkombination bildet ein Rechteck von 8,5x6 mm füllend auf den Sensor ab. Da dieser 23,5X15,7 mm groß ist, wäre dies eine Vergrößerung von etwa 2,8:1. Zieht man die 3872x2592 Pixel in Betracht, wird klar, dass auch noch ein Ausschnitt ein ordentliches Bild liefert. Das Probefoto http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Trachys_minutus_head.JPG ist ein Ausschnitt von etwa 1700x1386 Pixel, passt also z.B. auf meinen Bildschirm nur in Verkleinerung.
Bei solchen starken Vergrößerungen ist die Tiefenschärfe sehr beschränkt. Ich habe deswegen das Bild mit CombineZM gestackt. D.h in diesem Fall habe ich die Fokusebenen von drei Fotos verschmolzen. Allerdings war die Tiefenschäfte auch ohne Stacking schon recht ordentlich, lediglich die Krallen der Vorderbeine waren auf dem Ausgangsfoto nicht mehr scharf.
Also, beim Ansehen immer dran denken, der ganze Käfer ist etwa so groß wie ein Wespenauge. Und noch ein Wort zu Olympus, wo ich jetzt doch zu Pentax gewechselt bin. Den Schwenkmonitor der E 3 vermisse ich schmerzlich. Gerade wenn alles so penibel manuell eingestellt werden muss, ist die Fokusierung mit Vergrößerung auf dem Display sicher um Welten besser, als das angestrengende 'in den Sucher schaun'. Auf der andern Seite bin ich mir gar nicht sicher, ob man mit der E 3 überhaupt ein Foto hinbekommt, bei der Pentax zumindest funktioniert weder die Blenden- noch die Belichtungsautomatik. Aber wenn Ihr die Maschine schon habt, ausprobieren!
Ich werde wohl noch ne Weile mit dem Weitwinkel üben, danach mit nem Normalobjektiv und dann probiere ich ein Zoomobjektiv. Man hört voneinander!
Das freut mich, dass mein erster Beitrag einen solchen Rattenschwanz nach sich gezogen hat. Also, das versprochene Ergebnis ist endlich vorzeigbar.
Für die Fraktion der Altglasgegner versus Bastler kann man vorab wohl sagen, dass sich die Arbeit nur lohnt, wenn man schon aus dem Rumprobieren Lustgewinn erzielt. Ich erzähl also einfach mal, was ich gemacht habe.
Wie schon berichtet, habe ich mich für Pentax K 10 D entschieden, die ich als nicht mehr im Angebot stehende Kamera bei ...... preiswerter bekommen habe als im Internet angeboten. Bei einem Händler in Tübingen bekam ich einen Retroring für das K-Bajonett, Objektivseits mit einem Filtergewinde 58, dazu einen Kupplungsring von 62 mm auf 58 mm. Darauf kam Altglas, ein Sigma Weitwinkel 24 mm Festbrennweite. Dazu besaß ich bereits einen Adapterring auf das alte Pentax-Gewinde. Dieser Adapterring ist eine große Hilfe, denn er hat seitlich einen Hebel, über den sich die Blende bedienen ließ. So kann ich einen Gummiring (eine “Scheibe” Fahrradschlauch) über den Adapterring stülpen, der den Blendenhabel gerade so stark nach innen drückte, dass die Blende auf einen hohen Wert schließt. Je nachdem, wie der Gummiring “sitzt”, kann man verschiedene Blenden einstellen, natürlich nur pi mal Daumen. Ende Teil 1.
Als nächstes probierte ich rum, bis die Kamera sicher im/am Stativ für mein Binokular saß. Nach mehreren Verbesserungen saß/lag am zweiten Tag dann die Kamera in der Halterung des Stativs wie in Abrahams Schoß, der Stabi ist überflüssig, und man kann sogar ohne nachzujustieren Serien schießen. Und natürlich das Beste: der Trieb (Rädchen) ermöglicht eine in Bruchteilen von Millimetern genaue Fokusierung. Ende Teil 2.
Jetzt kam ein zeitaufwändiger Teil. Da die Kamera für mich ja neu ist (und meine erste DSLR überhaupt), musste ich mir einen dicken Kopf im Bedienungshandbuch lesen und viel rumprobieren. Die elektronische Anzeige zeigt natürlich fast immer und überall nur blinkende Striche, aber die Pentax bestitzt ein Programmmodus, der Hypermanuell heißt. Da konnte ich wenigstens Belichtungszeiten zwischen einer Drittel und 4 Sekunden einstellen (weiß der Himmer warum eben in diesem Bereich). Die Weißlichtleuchte des Binokulars ist zwar kräftig, aber für hohe Blendenwerte brauche ich noch ne zusätzliche Taschenlampe, die vorerst mal notdürftig an die Schreibtischlampe geklemmt ist, sodass das Objekt hinreichend ausgeleuchtet werden kann. So erreichte ich schließlich Fotos, auf denen man überhaupt was sah. Die Belichtungszeit liegt bei etwa 1''
Mit der Beleuchtung muss ich noch rumprobieren. Zwar habe ich einen kurzen Zwischenring vor das Objektiv geschraubt, damit kein Streulicht in die Linse fällt, aber totzdem sehe ich meist im Sucher (und nachher auf den Bildern) die Blende als grauen Fleck. Es ist die Blende, denn der Fleck nimmt genau die Größe und Form an, auf die die Blende eingestellt ist. Bei gewissen Konstellationen jedoch ist der Fleck nicht wahrnehmbar, ich hoffe, das noch besser in den Griff zu bekommen.
Die Kamera-Objektivkombination bildet ein Rechteck von 8,5x6 mm füllend auf den Sensor ab. Da dieser 23,5X15,7 mm groß ist, wäre dies eine Vergrößerung von etwa 2,8:1. Zieht man die 3872x2592 Pixel in Betracht, wird klar, dass auch noch ein Ausschnitt ein ordentliches Bild liefert. Das Probefoto http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Trachys_minutus_head.JPG ist ein Ausschnitt von etwa 1700x1386 Pixel, passt also z.B. auf meinen Bildschirm nur in Verkleinerung.
Bei solchen starken Vergrößerungen ist die Tiefenschärfe sehr beschränkt. Ich habe deswegen das Bild mit CombineZM gestackt. D.h in diesem Fall habe ich die Fokusebenen von drei Fotos verschmolzen. Allerdings war die Tiefenschäfte auch ohne Stacking schon recht ordentlich, lediglich die Krallen der Vorderbeine waren auf dem Ausgangsfoto nicht mehr scharf.
Also, beim Ansehen immer dran denken, der ganze Käfer ist etwa so groß wie ein Wespenauge. Und noch ein Wort zu Olympus, wo ich jetzt doch zu Pentax gewechselt bin. Den Schwenkmonitor der E 3 vermisse ich schmerzlich. Gerade wenn alles so penibel manuell eingestellt werden muss, ist die Fokusierung mit Vergrößerung auf dem Display sicher um Welten besser, als das angestrengende 'in den Sucher schaun'. Auf der andern Seite bin ich mir gar nicht sicher, ob man mit der E 3 überhaupt ein Foto hinbekommt, bei der Pentax zumindest funktioniert weder die Blenden- noch die Belichtungsautomatik. Aber wenn Ihr die Maschine schon habt, ausprobieren!
Ich werde wohl noch ne Weile mit dem Weitwinkel üben, danach mit nem Normalobjektiv und dann probiere ich ein Zoomobjektiv. Man hört voneinander!