AW: E-3: Erste Eindrücke?
Hallo,
nachdem mein erster kleiner Schreck überwunden ist (Defekter IS ja oder nein, jetzt wohl eher nein und User-Fehler), möchte ich hier nochmal meine ersten Eindrücke schildern, wenn ich noch ein paar Tage warte, sinds ja keine ersten Eindrücke mehr

.
1. Haptik, Ergonomie etc.
Die E-3 ist definitiv ganz hervorragen verarbeitet. Dennoch knüpft sie in letzter Konsequenz nicht ganz an die E-1 an. Das liegt vor allem an Kleinigkeiten wie dem Card-Door das beim Öffnen nicht diesen WOW-Effekt wie die E-1 hervorruft. Gleiches gilt für den Batteriedeckel. Auch so ein Prismenbuckel aus Metall ohne Blitz vermittelt einfach mehr das Gefühl von Robustheit (wobei ich froh um einen solchen Notblitz bin). Insgesamt ist die Verabeitung jedoch auf sehr, sehr hohem Niveau.
Für mich ist die Anordnung der wichtigsten Tasten sehr gut gelöst. Alle Tasten sind leicht ertastbar und so angordnet das man sie sich sehr gut merken kann. Druckpunkte sind auch sehr angenehm und vermitteln Wertigkeit. Nach einer halben Stunde war ich wie selbstverständlich in der Lage das Gros der wichtigen Funktionen blind mit Kamera am Auge zu Bedienen. Einzig die 3 Knöpfe auf der linken Seite haben sich mir noch nicht so spielerisch erschlossen.
Die Personalisierung der Bedienelemente ist auch sehr umfangreich und gut gelöst. Ich konnte sofort alles so einstellen das ich mich richtig wohl damit fühle. Insgesamt sehr gut. An den ungewöhnlich platzierten ON/OFF-Schalter habe ich mich auch schon fast gewöhnt.
Ach ja, den Kartenfackdeckel-Öffner möchte ich immer in die andere Richtung drücken

aber das werde ich wohl auch noch lernen
Das Auslösegeräusch ist sehr satt und relativ leise, klingt aus der Erinnerung etwas härter, aber kürzer, als bei der E-1; aber deutlich gedämpfter als bei der E-330. Vor allem Tiefer und ohne das zzzt am Ende des Auslösevorgangs.
Der Sucher: Kurz und knapp: Ein Traum. Sehr groß, sehr hell, sehr gut zu überblicken, alle wichtigen Anzeigen im Bild (auch ISO), schärfe ist manuell sehr gut einzustellen und zu beurteilen. Also schlicht weg so wie man sich einen Sucher vorstellt.
2. Performance
Tja, was soll ich sagen. Ich bin schwer beeindruckt. Auslöseverzögerung geht gegen 0. Schon auf meiner Ultra III ist die Schreibgeschwindigkeit im Vergleich zur E-330 phänomenal. Überhaupt sind jegliche Aktionen die mit Rechenperformance einhergehen unglaublich schnell bzw. auf Höhe der Zeit.
Der Autofokus mit meinen Objektiven hat zum Teil deutlich an Geschwindigkeit zugelegt, oder/und ist z.B. im Fall des 50er Makros deutlich zielstrebiger geworden. Ich habe gestern im halbdunkeln nicht einmal das 50er zum durchfahren des gesammten AF-Bereichs gebracht. Selbst im fast dunklen Raum beim Fokusieren auf den schwarzen Wäscheberg kein Pumpen etc. Anfahren, kurze Korrektur (fällt bei normal bis wenig Kontrast weg), fertig. Ich nutze aktuell nur das zentrale AF-Feld.
C-AF konnte ich nur bedingt testen (auf statische Objekte Zugehen, dabei leicht verschwenken etc.). Bei Aktivierung aller AF-Felder hat das ebenfalls trotz wenig Licht sehr gut Funktioniert. Die E-330 hat bei solchen Lichtverhältnis selbst bei purer Statik im C-AF meist nur noch hilflos umhergeirrt.
Gut, 5 Bilder/sec sind beeindruckend, brauche ich aber nicht wirklich. Sehr gut finde ich das ich bei der Serienbildaufnahme zwischen H (5 Bilder pro Sekunde) und L (Einstellbar ! 1 - 4 Bilder/s) wählen kann.
Live-View ist sehr flott in der Abfolge, aber natürlich nicht zu vergleichen mit dem A-Modus der E-330. Das ist ein kleiner Pferdefuß. Sehr hilfreich ist die Belichtungsvorschau mit WB und B-Korrektur, sowie das Live-Histogramm. Das Display ist im übrigen sehr klar und Kontrastreich.
Die automatischen Helligkeitsanpassung des Displays habe ich ausgeschalten, da es für mich irritierend war wenn sich die Helligkeit laufen geändert hat. Das werde ich bei Tageslicht noch genauer testen.
Der Auto-WB funktioniert auch sehr gut und kommt auch mit Kunstlicht sehr gut zurecht (Ext. Sensor eingeschalten). Teils war ich baff erstaunt ob der Ergebnisse.
Was für mich auf die ersten Bilder verblüffend ist, ist die Genauigkeit und Zuverlässigkeit mit der die Kamera auch in schwierigen Situationen Belichtet. Das ist genau das, was ich bei der D200 meines Vaters bewundert habe, die hat einfach korrekt belichtet. Mit der E-330 war ich laufend am Korregieren. Die E-3 kann das nun auch, und zwar par excelance.
Ebenso beeindruckt bin ich von dem offensichtlichen mehr an Dynamik gegenüber der E-330. Das ist wirklich augenscheinlich. Sicherlich wirkt hier auch die bessere Belichtungsautomatik, aber ich habe gestern ein paar Testbilder von Engelsfiguren unter Lampen gemacht (was Frauen halt so in der Wohnung an Accesoires verteilen

) und bin schier Hin und Weg. Hier hat die E-3 einen deutlichen Sprung gemacht. Ich muss das aber sicherlich noch im Laufe der Zeit an Hand von vielen Real-Life-Bildern verifizieren.
Augenfällig ist der sehr sanfte Abfall hin zum Klipping ins weiß. Keine harten Abreisser aller E-330 und E-510. Die Bilder wirken einfach stimmig und rund.
High-Isos: Die E-3 verhält sich hier sehr gut. Viel kann ich dazu noch nicht schreiben. Augenfällig ist aber das auch bei höheren Iso die Farben und die Dynamik sehr gut erhalten bleiben. Mehr kann ich zu diesem Zeitpunkt hier noch nicht schreiben.
IS: Funktioniert sehr gut. Nach anfänglichen Problemen (weiß immer noch nicht genau woran es lag), war ich gestern in der Lage bei 1/5 Sec freihand mit dem 50er Makro sehr scharfe Ergebnisse zu produzieren. Wobei ich für mich auch den Kehrwert der tatsächlichen Brennweite als Ausgangsbasis nehme, da ich diese Zeiten eigentlich immer halten kann.
Imho ist die E-3 jedenfalls ein hervorragendes Allround-Werkzeug mit super Bedienkonzept, hoher Robustheit und bisher sehr, sehr guter Bildqualität. Eine Kamera mit der es Spass macht zu werkeln (auch wenn ich das bisher noch zu wenig testen konnte). Aber gerade eine solche Kamera erfordert ein wenig Hirn bei den gewählten Einstellungen, so konnte ich bei falscher Bedienung oder Ärgern der Kamera auch ein paar nicht so prickelnde Ergebnisse erreichen. Am Ende steht hinter dem Sucher halt doch noch ein Fotograf
Ich hoffe das war jetzt nicht zu allgemein, zu wenig tief oder gar zu lang. Aber es sind halt meine ersten Eindrücke
Gruß
Daniel