AW: DXOMark enthuellt. Digitale MFs sucken!
- Aufloesung wird nicht beruecksichtig
Das Argument mit der On-Camera entrauschung bei den DSLRs ist ja nett, aber mit dem ganzen Vergleich zum sogenannten "High-End-Audio" gibt sich der Autor m.E. vollkommen der Lächerlichkeit Preis.
Wir haben im Fotobereich im wesentlichen die gleichen Phänomene wie im Audiobereich. Markengläubigkeit, Designverliebtheit, Schauen nach der Q-Zahl, Kaufen von teuren Produkten um des Prestige Willen.
Die Elektrostaten heißen hier nur halt Foveon.
Zum Glück ist es um ein Vielfaches einfacher die Qualität zweier Bilder zu vergleichen als die von zwei Stereoanlagen - so dass es zu einem Voodoo-Tanz wie im HiFi nicht kommen wird!
Bilder zu vergleichen ist noch komplizierter als Stereoanlagen zu vergleichen. Die Programme zum Abschätzen der Klangunterschiede zweier Audioquellen ist weitgehend brauchbar. Bei Bildern und Video ist man da noch nicht so weit.
Noch als kleinen Hinweis: Wenn man Hifianlagen vergleicht, dann entspricht das bei Bildern und Video dem Vergleich von Monitoren zusammen mit dem Umgebungslicht.
Das Äquivalent zu Kameras sind übrigens die Mikrofone.
Für ein vollständiges Accessment ist eine Kette von der Beleuchtung über das Objektiv, die Kamera, die Signalverarbeitung, dem Monitor und der Umgebungsbeleuchtung im Wiedergaberaum notwendig.
Bei Audio ist das Raumakustik des Aufnahmeraumes, Mikrofonierung, Nachbearbeitung, Generierung einer 2.0 oder 5.1-Aufnahme, Wiedergabe über Lautsprecher unter Berücksichtung von Raumakustik, Aufstellung der Lautsprecher und Position des Zuhörers.
Einfach ist was anderes. Einfach ist zum Beispiel der Bau eines Wolkenkratzer oder einer riesigen Hängebrücke, aber nicht das, wo seit 20 bis 30 Jahren intensiv geforscht wird und kein Ende abzusehen ist.
Wenn wirklich so viel getrickst wird im Bereich Raw-Noisereduction, dann muss man eben einen Test finden der das blossstellt (Random Noise als Signal?). Muss mich mal in die Testmethoden einlesen.
Entwickle eine Methode und schreib auf, wie sie genau durchgeführt wird. Stell sie öffentlich vor, dann werden die Schwachstellen rausgepickt, Beheben der Fehler, und das ganze rekursiv.
Testmethodenentwicklung liegt meist so im Bereich ab 10 Jahren. Auch der DXOmark-Test hat Schwachstellen. Aber es ist IMHO das Beste, was ich bis dato gesehen habe. Ich würde gern sogar an so was mitarbeiten, aber das ist eine andere Angelegenheit.
P.S.: Ich wünsche jedem der sich für HiFi interessiert einmal die Erfahrung einen Händler beim Tricksen zu ertappen - besonders beliebt bei Kabeln, wenn die Psychotricks allein nicht helfen. ("Welches Kabel hat ihnen jetzt besser gefallen?" "Das zweite, ein deutlicher Zugewinn an Dynamik, Räumlichkeit .... was aber auch daran liegen könnte, dass Ihr Kollege als Sie das Kabel umgesteckt haben am Vorverstärker die Lautstärke um 2dB hochgedreht hat ...")
Ich habe mich 5 Jahre mit psychoakustischer Kodierung beschäftigt. Je mehr man einsteigt, um unübersichtlicher wird das Gebiet. Die wesentlichen Prinzipien für transparente Audiokodierung sind aber um 1995-1997 abgeschlossen worden. Video (wenn auch nicht Foto) ist immer noch Gegenstand der Forschung.
Bei subjektiven Qualitätseinschätzung darf man nie wissen, was man gerade bewertet. Neutralität mit dem Wissen, was man vor sich hat, ist prinzipiell unmöglich.