Wer mit Kompromissen gut klar kommt, wird mit Dunkelzooms eventuell auch glücklich.
Aber stellen wir zunächst klar: Es ist nicht die Farbe des Objektivs, von der hier die Rede ist!
Ein Beispiel aus meinem Anwendungsbereich:
Boxkämpfe finden zumeist in dunklen Hallen statt. Ausgeleuchtet wird mit grellen, billigen Scheinwerfern verschiedener Bauart - Mischlicht! Blitzen ist generell untersagt, weil die Sportler geblendet würden, was kampfentscheidend sein kann. Die Bewegungen der Kämpfer sind unvorhersehbar und bltzschnell. Die Kontraste zum Hintergrund des Rings erfordern sauberes Freistellen, weil sonst sehr störendes Rauschen das Bild ruiniert.
Deshalb gibt es nur extrem wenige einwandfreie Fotos solcher Veranstaltungen. Dunkelzooms sind absolut überfordert und auch mit hohen ISO-Werten nicht kompensierbar. Ein offenblendtaugliches (Zoom)Objektiv mit Lichtstärke 1:1,2 (Kompromiss 1:1,4) ist nicht zu kriegen. Wäre nämlich nahezu ideal. Stativ hilft gar nicht. Schade.
Im Freien ist ein Dunkelzoom auch im Nachteil. Anfangsblende F5,6 bei 200 mm Brennweite ist bei den meisten Dunkelzooms eher ein Notprogramm, nur tauglich, wenn die Entscheidung lautet: Bild oder Nix. Erträglich wird es erst ab Blende 8, wenn die Sonne lacht! In diesem Fall befindet sich ein F2,8er Zoom bereits im Maximum seiner Leistungsmöglichkeiten.
Randnotiz: Ein Telekonverter ist erst bei 2,8er Objektiven nützlich!
Servus
Gerhard