Wo liegen Unterschiede zwischen wirklichen Einsteigerkameras (EOS 1300) und höheren Klassen (760)?
Eine ganze Menge, sonst würde ja niemand die teureren Modelle kaufen.
Die wirklich wichtigen Punkte sind Ergonomie, Verarbeitung, Leistungsfähigkeit / Reserven für schwierige Situationen. Die teureren Modelle haben deutlich mehr Kontrollelemente und können daher deutlich schneller und angenehmer konfiguriert und bedient werden. Sie haben deutlich bessere Sucher. Sie sind sehr viel robuster. Sie haben sehr viel schnellere interne Verarbeitung, höhere Verschlußzeiten, höhere Serienbildraten, usf.
Außerdem verkrüppeln viele Hersteller leider ihre Einsteigermodelle absichtlich. Bei Nikon speziell wird z.B. die D3x00 Reihe der Sensor nur mit 12 Bit ausgelesen und nur verlustbehaftet komprimiert abgespeichert. Die D5x00 Reihe bekommt immerhin die vollen 14 Bit, aber immer noch eine verlustbehaftete Abspeicherung. Nur die D7x00 Reihe bekommt auch eine völlig verlustfreie Kompression. Wohlgemerkt, das ist ein sehr subtiler Unterschied, im konkreten Bild wird man das nur schwer sehen, weil diese verlustbehaftete Kompression nur sehr geringe Verluste hat, und ob eine Kamera 12 oder 14 Bit hat fällt eigentlich erst auf, wenn man wirklich die Dynamikreserven einer Kamera voll auslotet, indem man dunklere Passagen im Bild aufhellt. Ansonsten haben die meisten Ausgabemedien wie z.B. Monitore eh nur zwischen 8 und 10 Bit.
Außerdem fehlen den D3x00 und D5x00 Modellen ein paar für Profis absolut essentielle Features, wie z.B. High Speed Sync.
Andere Firmen wie Fuji sind da sympatischer, dort liefern schon die Einsteigermodelle so ziemlich dieselbe Bildqualität wie die Spitzenmodelle, und auch bei den grundsätzlichen Features wurde nicht übermäßig gespart.
Außerdem gibts wirklich bescheuerte Auslassungen. So hat etwa die neue Nikon D3400 keine Sensorreinigung mehr, obwohl der Vorgänger D3300 das noch hatte. Dieses Feature fehlt ansonsten nur noch in schon etwas älteren Kameras, wie der D3.
Weiter haben Nikon und Canon im Einsteigerbereich nur APS-C Sensoren in der Kamera, und die Objektivauswahl für APS-C ist sagen wir mal weniger als begeisternd, mit vielen Zooms und Superzooms, aber kaum hochwertigen Festbrennweiten.
Dafür sind Vollformat-Objektive freilich insgesammt teurer. Wobei das billigste Objektiv von Nikon allerdings das 50/1.8 ist, und das ist ein Vollformat-Objektiv.
Welche dieser Klassen ist für meine Bedürfnisse sinnvoll?
Ich empfehle Anfängern grundsätzlich ältere Modelle der semiprofessionellen Klasse. Das beste mir diesbezüglich bekannte Modell ist die D7100. Diese Kameras haben noch alle Anfängerhilfen wie den "grünen Modus" (vollständige Automatik), aber soviel Leistungsfähigkeit, das auch ein Profi sie bedenkenlos weiter einsetzen würde.
Als Einstiegsoptik empfehle ich für Nikon das Tamron 17-50mm f2.8 VC. Die durchgehende Brennweite f2.8 bedeutet das man sehr, sehr viel mehr Licht zur Verfügung hat als beim normalen Kitobjektiv 18-55mm f3.5-5.6, welches man für beste optische Leistung auch noch auf f/8 abblenden muß - d.h. nur noch ein Achtel des Lichtes fällt auf den Sensor wie beim f2.8 Zoom, den man gut weit offen betreiben kann.
4. Wieviel Geld kannst du für die geplante Fotoausrüstung ausgeben?
??? (500 bis max 1000; aber für den Einstieg so wenig wie möglich) Euro insgesamt
Das könnte für meinen Standardtipp ausreichen.
Extremere Lichtbedingungen wie Sonnenfotografie etc. reizen mich.
Sonnenfotografie ist mit konventionellen Kameras kaum betreibbar. Dafür braucht man ein Teleskop. Und einen extrem starken Neutral-Filter. Da kann man dann am Ende zwar eine Kamera anschließen, aber das ist nur der kleinste Teil.
Ich mag die Kombination aus Kompakt-Body und großem Objektiv nicht. Außerdem wünsche ich mir das klassische Fotografier-Gefühl inkl. Schauen durch optischen Sucher und mechanisches Klacken der Spiegel.
Spiegellose sind kleiner, weil die Sensoren kleiner sind. Die Gesetze der Optik ändern sich nicht, nur weil man keinen Spiegel in der Kamera hat. Vollformat-Spiegellose wie z.B. die Leica SL sind genauso raumgreifend wie normale Vollformat-DSLRs.
Es gibt aber die Kombination aus kompakten Body und kompakten Objektiv. Sie nennt sich Leica M. Die Objektive für Leica M sind klein, weil es prinzipbedingt Festbrennweiten mit manuellen Fokus sind. Leider ist diese Kombination sehr teuer. Die erzielbare Bildqualität ist allerdings ebenfalls sehr hoch.
Ich gehe davon aus, das früher oder später DSLRs einen EVF besitzen werden, wenn die Kamera auf Lifeview geschaltet wird. Heutzutage wird der Sucher bei dieser Gelegenheit nur dunkel.
Ich rate daher zu folgender Ausrüstung:
Ich rate dazu, mit einem einzigen Objektiv anzufangen und langsam zu ertasten, welche Objektive einem am meisten fehlen und dann damit weiterzumachen.
Insbesondere empfehle ich als zweites oder spätestens drittes "Objektiv" dringend einen Blitz. Für Nikon einen gebrauchten SB800 oder SB910. Dazu ein SC-29 TTL Blitzkabel.
Meine erste DSLR war eine D5100, die ich mit 18-55mm f3.5-5.6 VR erstand. Sehr schnell habe ich Lichtstärke vermisst und mir ein 35mm f1.8 dazugeholt. Dieses war so gut, das ich das 18-55mm praktisch nie wieder verwendet habe; genau deshalb empfehle ich stattdessen einen f2.8 Zoom. Später vermisste ich auch ein bisschen Telefoto und haben mir noch ein 55-200mm f4-5.6 VR dazugeholt. Alle genannten Objektive sind natürlich die DX AF-S Version.
Bei Vollformat habe ich damals mit Weitwinkel und Telezoom angefangen. Das würde ich heute wieder so machen, allerdings würde ich heute entweder für den Weitwinkelzoom das AF-S 18-35mm f3.5-4.5 oder das Tamron 15-30mm f2.8 VC empfehlen, während für den Telezoom das Tamron 70-200mm f2.8 derzeit ziemlich alternativlos dasteht.
Damals bin ich mit dem AF-S 16-35mm f4 VR und dem AF-S 70-200mm f4 VR gefahren. Diese beiden Objektive sind ebenfalls ganz gut, aber nicht so gut wie die obengenannten Objektive, und sie sind obendrein teurer.
Wenn wir schon dabei sind mit den DXO-Werten.
DxOMark lehne ich als Quelle grundsätzlich ab. Mit vergleichbarer Seriösität könnte man sich von der Bildzeitung politisch beraten lassen. Die Zahlen von DxOMark sind nicht nachvollziehbar, zentrale Bewertungen wie die der Objektivschärfe sind schlicht wertlos und im Gegensatz zu wirklich fast jeder anderen Quelle im Netz bietet einem DxOMark nicht mal Beispielbilder.
Ich verstehe nicht, warum man bei einer so eindeutigen Sachlage nicht versucht, einfach dem TO innerhalb der favorisierten Marke eine Empfehlung aussprechen zu können,
Tut mir leid, mit Canon kenne ich mich schlicht nicht genug aus. Für allgemeine Anmerkungen reicht es, mit einzelnen Produkten wie etwa der 6D oder der 85/1.2 habe ich mich schon einmal näher beschäftigt, aber für eine Kaufberatung muss ich passen.
Das die 750/760 und erst Recht die Nikon D3300 die deutlich saubereren Bilder abliefert zeigen zahlreiche Reviews.
Besser, ja. Sauberer ? Unsinn ! Der Vorteil dieser Kameras liegt in der höheren Dynamik. Das fällt z.B. auf, wenn man dunklere Passagen aufhellen möchte.
Ich hatte das gleiche Proplem vor 1 Woche wie du,welche kamera soll ich kaufen. Kann dir nur sagen das ich mich für die 750d mit dem 18-55stm entschieden habe und bin super zufrieden!
Nach einer einzigen Woche ? Womöglich auch noch die erste DSLR ? Finde ich jetzt nicht besonders aussagekräftig.
Wenn die STM Objektive nur nicht so hässlich wären
Solange die Bilder schön sind ... ?