Lies doch einfach mal hier im Forum oder sonstwo im Internet nach, was "fotografische Äquivalenz" bedeutet. Das muss ich doch nun wirklich nicht zum 1001. Mal und extra für Dich wiederholen.
Ich weiß schon was Äquivalenz bedeutet.
Da du dich ja nicht weiter zum Thema äußerst, kann ich nur mutmaßen, möchte dir aber zumindest meine Sicht der Dinge darlegen.
Über die Umrechnung/Äquivalenz von Brennweite (im Bezug auf die Bildwinkel) und Blendenwert (im Bezug auf die Schärfentiefe) sind wir uns glaube ich einig. Diese gehen auch jeweils von exakt bestimmten/ bestimmbaren Größen aus.
Aber mit der "sturen" Umrechnung von ISO-Werten, und einem daraus abgeleiteten "Qualitätsvorteil" habe ich dann schon so meine Bedenken.
Denn wenn man das (so einfach) machen könnte, würde das ja u.a. auch implizieren, dass sich an der Qualität der Sensoren seit 2000 bis heute nichts geändert hat. Oder bspw. auch, dass der "Qualitätsunterschied" zwischen den einzelnen (kleiner als KB) Sensorgrößen im Vergleich zu KB Sensoren und untereinander konstant (geblieben) ist.
Beides glaube ich keinesfalls!
Ergo "glaube" ich auch nicht (uneingeschränkt) an die Äquivalenz bei ISO (als Größe für die "Qualität").
Meines Wissens nach gibt es bis heute keine definierte Größe, die das Rauschverhalten von Sensoren angibt (lasse mich diesbezüglich aber gerne eines Besseren belehren). Somit lassen sich verschiedene Sensoren auch nicht anhand eines Wertes in ihrem Rauschverhalten vergleichen.
Hinzukommt, dass die Hersteller ja auch noch Verfahren zur "Rauschunterdrückung/-minderung" einsetzen.
Im Übrigen lautet die Formel für die Umrechnung des ISO-Wertes:
KB-Äquivalent-ISO-Wert = Echt-ISO-Wert * (Crop-Faktor)²
(auch hier lasse ich mich gerne eines Besseren belehren)
Heißt bspw.:
KB-Äquivalent-ISO-Wert = 100 (ISO) * (1,6)²
= 256 (ISO)
Also ergibt die Rechnung, dass das Rauschverhalten des APS-C Sensors bei einer Aufnahme mit ISO 100 demjenigen eines KB Sensors bei 256 ISO entspricht.
Wie gesagt, so pauschal halte ich das "für nicht anwendbar", schon gar nicht im "normalen" ISO-Bereich bis ~3.200!
Außerdem hätten dann auch alle APS-C Sensoren anderer Hersteller als Canon ja einen "bauartbedingten Qualitätsvorteil" um den Faktor 0,31 (1,6 - Crop Faktor Canon zum Quadrat = 2,56, andere Hersteller - Crop-Faktor 1,5 zum Quadrat = 2,25).
Und was bei dieser Betrachtung noch (völlig) außen vor belassen wurde ist, dass (fast) alle Objektive gerade bei Offenblende mit Vignettierung in den Ecken zu kämpfen haben. Gerade dieser Bereich wird aber bei Verwendung von Objektiven mit einem für KB gerechneten Bildkreis von einem APS-C Sensor nicht (oder nur teilweise) erfasst.
Da wir uns ja in Zeiten der digitalen Fotografie mit entsprechenden (einfachen) Nachbearbeitungsmöglichkeiten (für Jedermann) befinden, darf man aber auch hierbei die Frage nach der Praxisrelevanz stellen!
Ich bleibe aber dabei, dass ich keinen wie auch immer gearteten "Lichtvorteil" (oder definiere bitte, was damit eigentlich gemeint ist/ sein soll), sondern allenfalls einen "Qualitätsvorteil" bei einem größeren Sensor sehe. Wobei sich dieser imho nicht wie die anderen Werte einfach so in ein entsprechendes KB-Äquivalent umrechnen lässt, und dessen Relevanz in der Praxis sehr von diversen anderen Faktoren mit abhängig ist.
Und
Dem Objektiv ist es völlig egal, was für ein Sensor sich dahinter befindet. Da fällt immer dieselbe Lichtmenge durch!
dürfte wohl unbestritten sein. Dass der dahinterliegende Sensor viele andere Faktoren bestimmt, ist ja wieder etwas anderes. Das hat aber auch niemand bestritten oder gar das Gegenteil behauptet.
Gruß
Gunther