... wofür sind z.B. gerade die jüngeren EF-Gläser von Canon eigentlich gerechnet/konstruiert, für APS-C, oder ff?!
Einfache Antwort: EF-Glas ist immer für KB gerechnet und konstruiert, andernfalls würden sie EF-S genannt werden.
Kompliziertere Antwort: wofür sind sie optimiert? Dabei wird es m.E. keine generelle Regel geben können, da die vielfältigen Designkriterien für jedes einzelne Objektiv etwas anders sein werden. Mal ist es die Kompaktheit und geringes Gewicht, mal die kompromisslose Randschärfe, mal möchte man ein schönes Bokeh erreichen, mal ein besondere Nahgrenze, mal eine hervorragende Streulichtunterdrückung, mal heringes Koma, mal ist es ein möglichst geringer Farblängs- oder -querfehler oder mal eine möglichst geringe Verzeichnung oder Bildfeldkrümmung, ...
Die Kompromissfindung zwischen diesen, teils gegenläufigen Anforderungen bedingt, dass der Umstand, ob ein EF-Objektiv nun für einen besonderen "sweet spot" in den inneren 62% des Bildkreises optimiert wird, nur ein Stellglied von sehr vielen ist. Wenn man böse ist, könnte man sagen, dass viele alte Objektive im Bildzentrum recht gut sind und zum Rand hin deutlicher abfallen, als modernere Konstruktionen. Sie wären also "APS-C-optimiert", obwohl es zur Zeit ihrer Entwicklung APS-C in der betreffenden Kameraserie noch gar nicht gab.
Insgesamt denke ich nicht, dass EF-Objektive eine systematische Zentralbildfeld-Optimierung erhalten. Bei "L-Glas", welches oft an KB-Sensoren eingesetzt wird, ganz sicher nicht und bei den einfacheren Optiken auch nur dann, wenn dies mit der Optimierung anderer Kriterien (s.o.) Hand-in-Hand geht.
Zahle ich bei APS-C u.U. zuviel für das Glas, oder bekommen ich bei ff u.U. zu wenig Leistung für´s Geld?
Das wird auf die gesamte Ausrüstungs-Konstellation ankommen: wenn Du mehr als drei hoch-lichtstarke L-Objektive an APS-C einsetzt, dann zahlst Du vermutlich zu viel fürs Glas und würdest mit KB-Kamera und "normalerem Glas" bei vergleichbarer Abbildungsleistung günstiger liegen. Der Aspekt "zu wenig Leistung für´s Geld" wird weniger von einer "APS-C-Optimierung" des zentralen Bildfeldes als durch andere Aspekte der Objektivoptimierung bestimmt werden.