Die bisher im Internet nachzulesenden Vergleiche zwischen der X-T10 und der X-T1 v4 sind Spekulation und Fabuliererei, denn keiner der von Sachkenntnis in der Regel ungetrübten bloggenden "Fachleute" hatte bisher Zugriff auf das, was dabei eigentlich verglichen werden soll. Wie wir zudem aus leidvoller Erfahrung wissen, ist selbst
mit einem solchen Zugriff ein beachtlicher Teil der "Fachleute" bereits mit simplen Fakten heillos überfordert.
Aus diesem Grund verglich selbst mein eigener
First Look die X-T10 lieber nur mit der X-T1 und Firmware 3.11, mit entsprechenden Lücken und Unsicherheiten.
Nachdem ich Firmware 4 auf der X-T1 seit einigen Tage als Vorabversion im Einsatz habe und mit der X-T10 auf einige Wochen praktische Erfahrung zurückblicken kann (inkl. einer komplett mit ihr fotografierten Hochzeit mit 2k Bildern) und dabei insgesamt 4 Betastadien der X-T10 Firmware durchlaufen und verglichen habe, bin ich heute für eine etwas handfestere Gegenüberstellung der Vorteile beider Kameras über das jeweils andere Modell bereit:
Vorteile der X-T10 v1 gegenüber der X-T1 v4
- handlicher, leichter und preisgünstiger
- Das DRIVE-Einstellrad ist einfacher zu bedienen und bietet mehr Optionen als das entsprechende Einstellrad der X-T1
- Haptik und das Feedback der Drucktasten sind besser als bei der X-T1
- Beide Einstellräder lassen sich als Tasten drücken (die Focus Assist Taste der X-T1 fällt somit weg)
- Die X-T10 verfügt über sieben Fn-Tasten (anstatt sechs bei der X-T1); die Videotaste ist eine zusätzliche Funktionstaste, auch das vordere Einstellrad fungiert als Fn-Taste
- Die X-T10 bietet drei programmierbare und in C1-C7 ablegbare Auto-ISO-Einstellungen (anstelle eines ISO-Rads mit nur einer Auto-ISO-Einstellung
- eingebauter Ausklapp-Blitz, dieser ist allerdings leistungsschwächer als der zusätzliche Aufsteckblitz der X-T1
- diverse Szenenmodi und SR+ für ungeübte Benutzer (oder wenn man die Kamera einmal aus der Hand geben muss/will)
- verbessertes JPEG-Engine: JPEGs sind weniger komprimiert und somit robuster, wie auch schon bei der X30 und X100T
- Anzeige des ausgewählten AF-Modus (AF-S oder AF-C) im Sucher und auf dem LCD-Bildschirm
- verbesserte Benutzerschnittstelle für auf Fn-Tasten gelegte Ein/Aus-Umschaltoptionen (wie die Gesichtserkennung)
- durchsichtige Menüs bei Aufruf von Funktionen via Fn-Tasten, sodass man die Wirkung geänderter Einstellungen direkt sehen kann
- Fn-Tasten können mit der Option „Keine“ funktionslos geschaltet werden
- größere Auswahl von Optionen bei der Konfiguration des Quick-Menüs (z.B. OIS-Modus) und der Fn-Tasten (z.B. Blitzmodus)
- verbesserte Benutzerschnittstelle für das LCD-Display (wie bei X30 und X100T): Bildecken bleiben frei, Info-Einblendungen sind kleiner und unauffälliger (bei der X-T1 kollidiert beispielsweise der neue AF-Modus Weit/Verfolgung mit dem alten LCD-UI, Symbole überlappen sich)
- aufgeräumte Menüs (bei der X-T1 befindet sich etwa AF+MF im Gegensatz zur X-T10 nach wie vor nicht im Autofokus-Menü, sondern am Ende des regulären Aufnahmemenüs)
- Der OIS unterstützt auch Bewegungserkennung, wie wir es von der X-A1/A2/M1 und X10/20/30, XF1 sowie XQ1/2 kennen
- Auto-Helligkeit für den EVF
- Das Weißabgleich-Menü zeigt bei der Auswahl einer Einstellung auch die eingestellte WB-Verschiebung an
Vorteile der X-T1 v4 gegenüber der X-T10 v1:
- wetterfest
- Bauweise wirkt etwas wertiger / Made in Japan
- mechanische Einstellringe für ISO und Belichtungsmessung
- schnelle UHS-2 Speichertechnologie
- seitliches Speicherkartenfach
- großer Bildpuffer (X-T10 Puffer reicht nur für ca. 7 schnelle RAW+FINE Serienbilder)
- größerer EVF
- auswechselbare Augenmuschel
- optionaler Batteriegriff
- optionale Handgriffe in mehreren Größen (X-T10 derzeit nur eine Größe)
- drei benutzerdefinierte Weißabgleich-Einstellungen (F)
- USB-Tethering