Das wurde schon genau so oft diskutiert wie mir Robin Wong egal ist.
Ich habe fast täglich den Vergleich zwischen beiden Welten in meinen Händen. Also, was willst Du mir erzählen...?
Auch wenn du fast täglich sowohl KB und µFT in den Händen hast, scheint noch nicht so viel davon bei dir hängen geblieben zu sein. Denn bie µFT muss man ja nicht aufs Freistellen verzichten, man muss es nur etwas anders machen. Es braucht dazu etwas mehr Brennweite und somit auch etwas mehr Abstand zum Motiv.
Aber wir sollen ja nicht mehr über KB herziehen, deshalb zurück zum Thema:
Ich finde einige der Kritikpunkte hier schon eigenwillig. So wurde kritisiert, dass die PEN-F nicht optimal für mitteleuropäische Männerhände geeignet sei. Mal abgesehen davon, dass der Kritisierende sie wohl auch nocht nicht in den Fingern hatte - was ist so schlimm daran. Vielleicht passt sie ja - wie viele PENs - einfach besser in Frauenhände. Das war schließlich auch das erklärte Ziel von Olympus mit der PEN-Serie.: Sie wollten auch junge (vorwiegend asiatische) Frauen fürs Fotografieren mit Systemkameras begeistern. Das ist wohl auch 100%ig geglückt, wenn man z.B. auf den japanischen Markt guckt.
Dann geht es immer um die "Spielereien" die der ernsthafte Fotograf nicht braucht. Viel deutscher geht es doch nicht! Ernsthafte Fotografie hat keinen Spaß zu machen! Und nun stramm gestanden!
Aus meiner Sicht haben diese "Spielereien" auch nur begrenzt mit Facebook und Instagram zu tun, denn wer dort teilen will jagt doch mittlerweile auch seine Fotos durch ein paar Filter im Handy. Es geht eher darum, mehr Einfluss und Kontrolle auf das Bild schon vor dem Auslösen zu haben. Deshalb finde ich es ja so spaßig, dass gerade die Verfechter des optischen Suchers ("Ich will vorher genau sehen, wie mein Bild hinterher aussieht") nicht begreifen wollen, dass es durchaus interessant sein kann, vorab zu sehen, wie das Bild aussieht, wenn man z.b. Blau und Braun um 35% entsättigt. Selbst wenn das in einem nicht kalibrierten Sucher nicht optimal geht, ist es doch um Welten besser, als sich das alles vorstellen zu müssen.
Für mich geht die PEN-F ziemlich in die Richtung, die früher durch die kleinen Leicas abgedeckt wurde. Eine unauffällige, hochwerigie und extrem vielseitige Kamera, die man immer dabei haben kann. Sehr schnappschusstauglich, da es wohl die Kamera mit der kürzesten Auslöseverzögerung überhaupt ist (jedenfalls schreibt Olympus das), aber eben auch mit sehr vielen Möglichkeiten, das Bild vor dem Auslösen zu gestalten.
Ich denke, jeder der mal eine Reportage mit einem speziellen Look versehen hat, weiß dass nachher am Computer gewisse - eigentlich gute - Fotos rausfallen, weil sie nicht zum gewünschten Look passen. Wenn man das bereits beim Fotografieren entdeckt und dementsprechend das Motiv etwas anders aufnimmt, ist das doch Gold wert und ganz bestimmt keine "Spielerei". Natürlich werden jetzt die "Profis" wieder einwenden, all sowas haben sie doch im Kopf und müssen das gar nicht durch den Sucher kontrollieren. Nur - wozu braucht man dann überhaupt einen Sucher? Eigentlich reicht dann doch ein Sportsucher wie an den alten Plattenkameras, der den Ausschnitt zeigt. Den Rest aht man doch eh im Kopf.
Deshalb sehe ich die PEN-F bei aller Fixierung auf das Design auch nicht als Lifestyle-Produkt, sondern als eine sehr ernsthafte

Reportage- und Reisekamera, deren Potential man sich wohl eine ganze Weile erarbeiten werden muss. Aus dieser Sicht ist es allerdings wirklich eine Schande, dass die Kamera nicht gedichtet ist. Aber das waren die Leicas ja schließlich auch nicht und wurden trotzdem überall eingesetzt.
Gruß
Hans