Moin,
Ich bin mit der Version 8 Pro eben mal in eine meiner Urlaubssammlungen gegangen und wollte ein Foto mit der Programm-Version 8 neu erstellen. Zugegeben: dort sind 1.357 RAW in einem Ordner versammelt. Da dort von 2010 noch die Engine V6 in den Fotos hinterlegt ist,
macht nun das Programm ein Fass auf. Für die Erstellung der Vorschaudateien wird ein Zeitfenster von ca. 2 Std. bei den Aktivitäten eingeblendet.
Capture One liest nicht die eingebettete JPEG-Vorschau aus, sondern rechnet die Vorschaubilder beim ersten Öffnen aus den Originaldaten, falls nicht schon entsprechende so genannte »Proxies« existieren.
Liegen für die Bilder aus der V6-Engine die Proxies noch auf der Platte? Sind alles V6-Bilder, oder hat’s auch Bilder aus Capture One 7 mit dabei?
Wenn er die Vorschaubilder alle neu erstellen muss, liegt die Zeitanzeige drin – so 4-5 Sekunden pro Bild kann das je nach Bildgröße, Datenträger und System (OpenCL ja oder nein?) schon dauern.
Zu den Etiketten-Problemen:
Farben sind nicht strikte in IPTC-Standards festgehalten, da kann jeder Hersteller sein eigenes Süppchen über IPTC-Extension kochen. Das machen die wenigsten, sie orientieren sich meistens an dem, was Adobe mal festgelegt hat. Als kleinster gemeinsamer Nenner wären das seit Photoshop 6 oder so
fünf Werte: Rot, Gelb, Grün, Blau, Violett. (Und leer.) Capture One jedoch hat
sieben Farben als Standard. Und da bricht die Interoperabilität. Denn es werden zwischen den Programmen Strings weitergereicht, nicht genormte Werte in genormten Feldern, einfach, weil die nicht genormt exisiteren. Beim Einlesen haut’s da wohl etwas im Metadaten-Parser von Capture One auf den Sack.
Die meisten modernen Fotoapplikationen orientieren sich, wie gesagt, an Adobe. Verständlich, bei der Marktdominanz. Aber Capture One baut in der Hinsicht auf Media Pro – ursprünglich iView Media Pro, Expression Media, und dann erst nach dem Verkauf von Microsoft zu »Media Pro« geworden. iView Media war so zu sagen »die andere Seite« des Metadaten-Streits – hat sich aber nicht breit durchgesetzt. Mit sechs Standard-Labels incl. Pink.
Im Vergleich zu früheren Versionen nähert sich Capture One aber dem großen Konkurrenten immer mehr an. Da wird sich sicher auch noch mehr tun, besonders mit Blick auf den Lightroom-Import. Ob das jemals sauber laufen wird, über alle aktuellen Foto-Applikationen? Das muss sich zeigen. Persönlich denke ich, dass hier nix passieren wird, bis die IPTC Farb-Etiketten in IPTC-Core aufnimmt und auch feste darauf besteht.
Was ihr aber mal ausprobieren könnt:
Alle Programme, die ihr verwenden wollt, in derselben Sprache verwenden, und falls es die Programme zulassen (wie z.B. Media Pro), dann vergebt den Etiketten in den Einstellungen identische Namen. Dann frische Bilder hin und her schicken, also solche, die noch keine Etiketten gesehen haben, weder in einem XMP-Sidecar oder im XMP-Bereich einer Datei (DNG, JPEG etc.).
Ich muss das nächste Woche selbst auch mal machen, aber es würde mich nicht wundern, wenn bei konsequenter Einstellung aller Applikationen Capture One 8 »nur« noch das Problem zeigt, das Robert seit einigen Versionen meldet – Pink/Purple im Austausch mit Drittprogrammen incl. Media Pro. Was schon schlimm genug wäre, aber eben: Es gibt keinen echten Standard dafür. Feldname? Ja, klar; xmp:label. Was da drin stehen darf? Offen.
Cheers,
-Sascha