Moin Sascha, da ist auf jeden Fall eine Logik drin
Kann man das Synchronisieren der Metadaten für eine Bildauswahl oder nur für ein einzelnes Bild anschieben?
Jup:
Falls Du mehreren Bildern nach dem Verschieben in C1 frische XMP mitgeben willst, einfach darauf achten, dass das Stapel-Icon (oben, orange) aktiviert ist.
Dann ist es ja bei C1 besser, wenn man im Finder verschiebt und dann das Verzeichnis neu zuordnet. Denke an den Fall, dass ich Bilder auf das NAS verschieben möchte.
Wenn Du auf die XMP-Sidecars angewiesen bist wahrscheinlich ja. Allerdings hat diese Methode den Nachteil, dass einiges schief gehen kann – vielleicht hast Du auf dem NAS eine andere Ordnerstruktur, dann findet Capture One die zur Bibliothek gehörenden RAW-Dateien nicht vollständig, und Du darfst händisch Einzelbilder zuordnen.
Theoretisch tut Dein Ansatz natürlich, aber praktisch würde ich Backups empfehlen. Wenn C1 aus irgendwelchen Gründen mal wieder Schluckauf hat, sind u.U. Deine Entwicklungseinstellungen futsch, weil die im Katalog gespeicherten falsch den verschobenen Originalen zugeordnet werden könnten.
(Wie ich auf Schluckauf komme: Aus irgend einem Grund generiert C1 bei mir in einem Katalog gerade alle Vorschaubilder und Thumbnails neu. 10.000 Stück, noch >1h warten, bis ich im Katalog vernünftig arbeiten kann. Und ich habe keine Ahnung, weswegen – aber die Bilder liegen auf einem NAS und sind referenziert. Yay.)
»Best Practice« aus Sicht von Phase One ist: Wenn Du mit Katalogen arbeitest, mach alles in Katalogen. Auch Arbeiten am Dateisystem / Verschieben / Umbenennen usw.. Im Katalogmodus spielt C1 8 nicht wirklich gut mit anderen Programmen zusammen, die von »außen« auf Bilder und deren Metadaten zugreifen sollen – und sei’s nur der Finder oder Windows Explorer.
Sieht man die C1-Kataloge als Einstiegspunkt für sämtliche weiteren Arbeiten an den Bildern und Bild-Dateien, kein Problem: Anderer RAW-Entwickler? »Open with.« Abzug an eine Bildbearbeitung, Tool (Panorama etc.) oder ein Plugin schicken? »Bearbeiten mit.« Im Dateisystem umorganisieren? Ordner-Panel. Anders rum jedoch wird es schwierig bis sehr mühsam. Das mag Teil des Konzepts sein, und konsequent, aber insbesondere potentiellen Umsteigern und Testern ein Dorn im Auge. Denn man will ja nicht von Tag 0 an seine alte Bildverwaltung in die Wüste schicken, sei es ein Konzept (Arbeiten auf Dateisystemebene in einer Ordnerstruktur) oder eine Applikation (Media Pro).
Bildlich gesagt:
Kataloge sind wie Radnaben, an denen andere Applikationen andocken. Alles dreht sich um den C1-Katalog, dort steigst Du ein und gehst dann vielleicht eine Speiche runter zu »Photoshop« oder »ColorEfex«. Die Ergebnisse kommen wieder zurück, aber nur als Varianten / Abzüge. Der Katalog ist zentral, die Speichen sind nur angeflanscht, und eine zweite Radnabe (z.B. zusätzliche Bildverwaltung/-Datenbank) willst Du nicht damit verbinden. Zwei Naben passen schlecht zu einem Rad.
Sitzungen hingegen sind Kettenglieder. Bilddateien kommen von irgendwo her (z.B. Photomechanic, Media Pro, Dateisystem) und gehen irgendwo hin (z.B. Dateisystem, FTP-Programm, DVD-Software, RIP, DAM). Wenn die Dateien mal durch C1 durch sind, war’s das. Die weitere Arbeit geschieht in anderen Applikationen. Falls Du ein Bild nochmals anders bearbeiten musst, werden die Einstellungen neben/mit dem Bild gesichert, aber ansonsten? In -> Out.
Ich schätze, irgendwann wird sich das so in der Mitte treffen. Aber der Katalogmodus ist noch relativ jung und steht eigentlich quer zur »traditionellen« Ausrichtung von Capture One. Das merkt man dann an solchen Dingen wie »weshalb kann ich die Bilder nicht stapeln?« oder eben: »Bilder incl. XMP-Sidecars verschieben bitte.«
Cheers,
-Sascha
P.S. Ich bin heilfroh, wenn das Lektorat fürs Buch durch ist, und ich wieder zu 100% mit Sitzungen und Media Pro arbeiten »darf«. Nicht, weil der Katalogmodus von C1 super-mistig wäre, aber ein Grund, dass ich damals überhaupt auf Capture One umgestiegen bin, war, dass ich Kettenglieder lieber hab als Radnaben.