Hey, danke für Eure Eindrücke zu den C1-Katalogen

Vielleicht noch als Input von meiner Seite, wo’s bei mir im Vergleich zu Media Pro noch immer klemmt:
Geschwindigkeit, Dateiformate und Einfachheit.
In Capture One kommt’s bei mir immer wieder vor, dass das Auswählen einer Sammlung oder eines Ordners mit mehr als ein paar Dutzend Bildern ewig lange dauert. Ich werde übers Wochenende den Katalog »sauber« migrieren, da ich nicht weiß, ob da eine Betaversion etwas zerschossen hat. Die Dateiformat-Sache ist ärgerlicher; als Reportage-Mensch verwalte ich in Media Pro auch die zu den Bildern gehörigen Texte und gegebenenfalls Audio-Dateien, halt Digital Asset Management, nicht nur Bilddatenbank. Ich kann das problemlos auch parallel in einer DevonThink-Datenbank machen, aber in einer Sammlung gleich noch den dazugehörigen Text zu haben, also das komplette Projekt mit wenigen Klicks replizieren zu können, ist nützlich. Bleibt noch die Einfachheit, da spielt vor allem der »People«-Browser von Media Pro mit rein. »Intellectual Genre« ist bei mir zu 99% eh »Documentation«, aber wenn’s schon spezifische IPTC-Felder für abgebildete Personen gibt würde ich die auch gerne einfach ablegen und durchforsten können, ohne die Schlüsselwörter zumüllen zu müssen. (Das war übrigens mit einer der wichtigsten Gründe, dass ich anno dazumal von Lightroom zu Media Pro wechselte.)
… aber da ich hier doch recht spezifische Gründe für mein Missfallen habe, interessierte es mich natürlich, wie das bei anderen Fotografenmenschen so aussieht. Entsprechend nochmals: Danke schön.
Thomas, das nehme ich als erstes, da ich auch per Mail deswegen angefragt wurde:
(Sollte das in #2654 angedeutete Umschwenken in reines Abo-Modell tatsächlich stattfinden, würde ich bei letzter Kaufversion stoppen und perspektivisch auf Marktführer umorientieren. Ausschließlich aus Gründen der Zukunftssicherheit.)
Da war ich in dem Beitrag missverständlich – der »Rolling Release« Ansatz, also dass erweiterte oder gar neue Funktionen nicht an eine feste Versionsnummer gebunden sind, gilt natürlich auch für die »Normal«-Lizenzen. Phase One hat
nicht vor, in mittlerer und auch fernerer Zukunft komplett auf ein Abo-Modell zu wechseln. Die Standalone-Option steht nicht zur Disposition.
Das Abo-Modell soll einerseits besonders für Leute mit mehreren Arbeitsplätzen die Investitionen kontrollieren helfen (monatlich xy Euro lassen sich leichter in der Buchhaltung kalkulieren und beim Steueramt verrechnen als mal kurz ein paar hundert bis tausende von Euros für Standalone-Lizenzen auf einen Rutsch alle 1.5 bis 2 Jahre). Andererseits sorgt es für Phase One für mehr Planungssicherheit. Sie kennen die gewählte Abo-Länge und können entsprechend die Einnahmen kalkulieren. Bei kostenpflichtigen Upgrades, als nächstes dann C1 10, ist es wackeliger: Wann werden wie viele der Bestandskunden wechseln? Also, wann kommt das Geld wieder rein?
Ein reines Abo-Modell ist nicht angedacht, und bei den »größeren« Kunden, die Phase One auch bedient, oft ein no-go. Die wollen sich Zeit nehmen, neue Versionen zu prüfen und abzuwarten, ob noch Probleme kommen. Aber dann trotzdem für diese Prüfungs-Monate auf alle Arbeitsplätze Abo-kosten zu zahlen kommt für solche Kunden nicht wirklich in Frage. Adobe kann sich das mit Photoshop CC leisten, oder meint es zumindest. Ein vergleichsweise kleines Unternehmen wie Phase One könnte bereits mit wenigen verärgerten Großkunden arg ins Schleudern kommen.
Kurz: Das Abo-Modell ist als Ergänzung gedacht, nicht als Ersatz der üblichen Lizenzen und deren Upgrades.
Der für mich entscheidende Punkt: Bisher habe ich in C1 keine Möglichkeit gesehen, Stichwörter in die RAWs zu schreiben. Habe ich etwas übersehen?
Stichwörter als ausschließlicher Bestandteil eines Kataloges und nur referenziert zu den RAWs ist für mich inakzeptabel u.A. auch aus Gründen der Produktbindung. Und: Direkt verschlagwortete Dateien kann ich jederzeit systemweit mit OS-Bordmitteln auffinden.
In die Originaldateien selbst schreibt Capture One nichts rein. Was aber immer geht ist der Weg über XMP-Sidecar-Dateien. Einstellungen -> Bild -> Metadaten, dort die automatische XMP-Synchronisation auf »Full Sync«, und Schlüsselwörter und andere Metadaten werden in den Sidecars gesichert. Damit lassen sich Bilder auch mit anderen Programmen oder Dateimanagern wiederfinden. Insbesondere die Adobe-Welt setzt stark auf XMP, auf Anhieb fällt mir aber keine Bildbearbeitung oder -Verwaltung ein, die nicht auch mit XMP-Sidecars umgehen könnte. Vielleicht mal abgesehen von Preview.app in OSX.
Cheers,
-Sascha