Ja, aber so schlecht ist das doch nicht. Der Punkt ist, man muss sich nicht mit diesen glattgebügelten, flachen Bildern zufrieden geben. Ich war zuerst enttäuscht von den Bildern aus der 5D2, aber in Raw mit DPP bin ich voll zufrieden (gerade auch ausbelichtet auf 30x45 cm).
Wie schon gesagt: mein Problem sind nicht glattgebügelte Bilder, es soll ja Leute geben, denen das gefällt. Das Problem entsteht dann, wenn diese Bilder als Referenz hochgehalten werden. Mir schmecken Haribo-Gummipfirsiche sehr, aber mir würde nie im Traum einfallen, sie als Referenz für echtes Obst heranzuziehen.
Nein. CCD-Scanner verstärken das Filmrauschen, und selbst Trommelscanner haben keine ausreichende Auflösung, um Film wirklich komplett auszureizen.
Ich sollte irgendwann mal Versuche mit Makroaufnahmen von Dias oder Negativen machen, damit müsste man die Auflösung schon zum guten Teil herausholen können.
Nur als
Referenz: Die Farbwolken bei Farbfilm haben Größen im Bereich von 6-15µm. Das Filmkorn entsteht durch die Inhomogenität der Farbwolken im Film und ist dementsprechend größer. Wenn man die Auflösung mit der Größe der Farbwolken gleichsetzt, kommt man bei Farbfilm auf ähnliche Auflösung wie moderne FF-DSLRs (5-8µm Pixelgröße). Über dieser Auflösung schwebt bei DSLR dafür der Bayer-Pattern, bei Film ist es die grobe Kornstruktur. Damit sollte bei Film eigentlich schon ein 4000 dpi Scanner overkill sein.
Ein plausibler Grund für beliebig hoch auflösende Filmscanner liegt darin, dass diese das Filmkorn so genau darstellen, dass es von der Nachbearbeitungssoftware besser wegretuschiert werden kann. Man würde quasi mit unendlicher Auflösung scannen, dann das Korn wegrechnen, dann auf die eigentliche Auflösung runterskalieren. Ein weiterer Grund wäre Aliasing. Auch wenn sich filmscannen.info maßlos über Scanner aufregt, die mit 4800 dpi scannen, obwohl sie nur 2000 dpi echte Auflösung bieten, finde ich den Ansatz gar nicht schlecht, wenn man Moire-Effekte verlässlich in den Griff kriegen will (Man darf sich natürlich nicht der Illusion hingeben, dass man echte 4800 dpi bekommt.).
Das ist leider nicht so einfach. Wegen der Struktur als Punktwolke braucht man andere Verfahren.
Ich habe selber noch keine Experimente gemacht, habe aber das Ergebnis von neatimage gesehen, und das hat recht überzeugend ausgesehen. Ich kann aber nicht ausschließen, dass man damit genau die gleichen Artefakte bekommt, die auch DSLRs liefern.
Klar sind die geschärft (Einstellung 3 bei DPP), sonst sehen Bayer-Bilder auch ziemlich matschig aus. Trotzdem sind 1-2 Pixel breite Strukturen gut erkennbar.
Der Umstand, dass 1-2 Pixel breite Strukturen erkennbar sind, heißt nicht, dass sie genau an dieser Stelle vorher da waren. Wenn du selber zugibst, dass ungeschärfte Bayer-Bilder matschig aussehen, bestätigst du ja meine These, dass die Bildinformation einfach nicht da ist. USM und andere Schärfungsverfahren erzeugen die Illusion toller Bildschärfe, sie erhöhen aber weder die Auflösung, noch den Informationsgehalt des Bildes.
Ich weiß auch nicht, wo du da Halos siehst. DPP schärft gar nicht auf solcher Breite, dass die produziert werden. Eine Spur davon ist bei JPEGs immer vorhanden wegen der Kompression.
Wenn ich dein Bild bearbeitet hier wieder einstellen darf, werde ich zeigen, was ich meine.
Das 2. Bild von oben ist nicht aus dem Raw. Bei den Farben kann ich da auch nichts ungewöhnliches entdecken, kommt den echten Farben recht nahe. Wie soll kahles Buschwerk in der Dämmerung sonst aussehen? Das gehört so blass.
Abgesehen davon: beim Bayermuster ist die Farbauflösung natürlich deutlich reduziert.
Vergrößert einmal stark hinein, dass man die einzelnen Pixel groß sieht. Schaut euch die Farben der Pixel genau an, dann seht ihr die seltsamen Schecken auf der Rinde dicker Äste.
Es gibt für eine DSLR systemimmanente Schwächen, von denen einige im Bild sichtbar werden. Ich hab in dem
DFN-Thread inzwischen einen Trommelscan der 6x6-Vorlage eingestellt. Wenn man sich dort im ersten Crop das rote Schild neben der Tür anschaut, wird dort urplötzlich im Roten eine netzartige Struktur sichtbar. Die KB-Dia-Vorlage zeigte dort eine gleichsam homogene rote Fläche .. einfach weil diese Vorlage an ihren (technischen) Grenzen angekommen ist.
Dein Trommelscanner hat scheinbar besser Augen als du
Das rote Schild, von dem du schreibst, ist wohl
dieses hier, und ja, das hat so ein Netz
PS: Sorry DoubleM, war ein Missverständnis

Jetzt versteh ich's, MF hat bessere Augen als KB.