Ich glaube nicht, dass so eine Aussage jemals kommen wird - selbst wenn sie wahr ist, wird ihr nicht geglaubt werden, also wird Nikon es tunlichst lassen. Es ist einfach sinnlos. Der Grund ist, dass wir beim Thema "Verschmutzung" über etwas reden, dass einer statistischen Verteilung folgt.
Ich versuche das mal mit einem Beispiel aus einem anderen Bereich zu verdeutlichen - Festplatten und ihre Lebensdauer.
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Nehmen wir an, die Festplatten des Herstellers N. haben eine durchschnittliche jährliche Ausfallrate von 1% (nach diversen Studien sind die realen Ausfallraten eher höher). Das bedeutet (bei 100.000 verkauften Festplatten eines bestimmten Typs), dass 1000 Käufer während des ersten Jahres die Garantie in Anspruch nehmen müssen und eine neue Festplatte bekommen (natürlich dabei den ganzen Ärger mit verlorenen Daten etc. haben). Darüber hinaus erwischt es 0,01% der Käufer (also 10 Käufer) gleich doppelt - die Austauschfestplatte gibt ebenfalls nach weniger als einem Jahr den Geist auf. So weit so gut - bis jetzt regt sich niemand darüber auf.
Nun N. bringt eine neuen Typ Festplatte heraus, bei dem sich im Lauf der Zeit herausstellt, die Ausfallrate beträgt nicht 1%, sondern 5%. Verstärkt wird das Problem noch dadurch, dass die neue Festplatte ein Renner ist - 1 Million Kunden!
Wir haben also
- 50.000 Kunden mit einem Totalausfall während des ersten Jahres und
- 2.500 Kunden mit einem "Doppelausfall"
- 125 Kunden mit einem "Dreifachausfall"
Man kann sich gut vorstellen, was im Internet los ist, sobald die ersten Kunden von ihren Erfahrungen berichten.
Nach einigen Monaten findet N. die Ursache des Problems und - anders als Nikon - entschließt sich zu einem Komplettaustausch. D.h. 1.000.000 Kunden bekommen eine neue Festplatte mit der Versicherung, bei dem überarbeiteten Modell sei das Problem behoben.
Wird die Internet-Öffentlichkeit diese Aussage glauben? Bestimmt nicht - denn auch bei der "normalen" Ausfallrate von 1%
- wird 10.000 Kunden die Festplatte spätestens einem Jahr nach dem Austausch wieder abrauchen
- wird es immerhin 100 Kunden geben, denen dies 2mal nacheinander widerfährt.
Schon eine Woche nach der Austauschaktion wird das Internet voll sein von den ersten Meldungen über erneutes Festplattenversagen und mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 69% (grob gerechnet) gibt es bereits nach einem Monat den ersten Kunden mit einem "Doppelausfall".
Mit anderen Worten, N. hat Unsummen von Geld ausgegeben, um seine Reputation wiederherzustellen, es hat aber nichts geholfen. Diejenigen, die N. vorher kritisch gegenüberstanden, bleiben bei ihrer Meinung. Und die anderen - die Optimisten, die, die sich nicht im Internet informieren und last but not least die, die eine redundante RAID-Konfiguration haben (*) - die kaufen das neue Modell sowieso.
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Und genauso würde es mit der D600 laufen. Selbst wenn es eine konkrete Fehlerursache gab (wir wissen es nicht) und Nikon diese beheben konnte, Nikon kann nicht garantieren, dass bei Tausenden von neuen Käufern nicht doch ein paar wieder Staub/Schmutz in ihrer Kamera finden werden (und dies dann selbstverstädnlich sofort im Internet verbreiten). Und hinzu kommt: anders als in unserem Beispiel ("Festplatte funktioniert - ja/nein") lässt die Frage "Sensor ist schmutzig - ja/nein" viel Platz für subjektive Wahrnehmungen.
(*) Übertragen auf unser Szenario sind das die Benutzer, für die eine gelegentliche Nassreinigung ganz normal ist.