Da ist sie wieder, die alltägliche Frage nach A oder B, auf der Suche nach der Bestätigung für die bereits ablaufenden Gedankenprozesse, die quasi die Entscheidung bereits vorgegeben haben, sich nur nicht trauen es alleine der Außenwelt Kund zu tun - ein Restirrtumsrisiko soll ja ausgeschlossen werden!
Dieser Prozess ist rein menschlich, oder kennt jemand eine Raubkatze, die erst mal ein Forum konsultiert, ob die anvisierte Antilope für das Abendessen die richtige ist oder ob eine Gazelle nicht vielleicht mehr Nährwert liefert. Eher nein vermute ich, denn hier ist Entscheidungsfreude und Umsetzungsgeschwindigkeit angesagt, sonst geht es hungrig in den Abend.
Weil dieser Prozess so menschlich ist und ich ihn auch schon etliche male praktiziert habe, gebe ich gerne an dieser Stelle gerne mein Gedankengut hinzu.
Pauschal für alle Marken und gültig für das Jahr 2012: Kompakt- oder Systemkameras sind meiner Meinung nach heute - aus der rein technischen Perspektive - bezogen auf ihr Angebot an Möglichkeiten und die Qualität der abgelieferten Ergebnisse, prinzipiell nicht in der Lage eine gute DSLR mit entsprechendem Objektivpark vollständig zu ersetzen.
Als Metapher habe ich vor meinem geistigen Auge einen Warentransport von Hamburg nach München - zur Auswahl stehen ein Pick-Up und ein großer LKW. Mit dem Pick-Up bin ich sicherlich schneller und bequemer unterwegs, kann aber u. U. nicht alles auf ein mal mitnehmen. Der LKW nimmt alles mit, kommt aber nicht so schnell voran und ist auch nicht ganz so bequem. Keiner der beiden Fahrzeugtypen kann und will den anderen grundsätzlich ersetzen, kann je nach Anwendungsbereich den Nutzer aber unterschiedlich gut unterstützen.
Zurück zur Photographie: Alle Kompakt- und Systemkamerasysteme sind heute in der Lage, demjenigen der nicht alle Möglichkeiten und die maximal mögliche Qualität immer und/oder überall benötigt, einen guten Ersatz oder auch eine Ergänzung zu einer DSLR zu liefern. Hierbei spielen die angebotenen Chipgrößen, die Performance und die Ergonmie der Gehäuse sowie die Qualität der Objektive eine entscheidende Rolle. Die aktuell im Markt angebotenen System unterscheiden sich hier teils deutlich.
Ich für meine Präferenzen bin bei Samsung und dem NX-System gelandet. Der Schwerpunkt meiner Photographie findet zwischen 24 und 80 mm Brennweite statt, ich mag rauscharme Bilder und wollte für ein Zweitsystem kein Vermögen ausgeben. Die Perfromance des Gehäuses finde ich top und die Ergonomie paßt zu meiner Hand und meinen Bewegungsabläufen. Auch die NX-Serie hat Nachteile, für mich aber weniger als die anderen getesteten. Meine D90, mein 10-24 UWW, mein 100er Makroobjektiv und mein 16-85 Meistensdrauf wollte ich aber nicht missen, ich kann und will das aber auch nicht immer alles dabei haben.
Wer von was wieviel benötigt und was er dafür ausgeben kann oder will, gilt es für jeden von uns herauszufinden, dann den geeigneten Bedarfsdecker zu suchen (bis zu diesem Punkt hilft z. B. ein Forum), die Entscheidung zu treffen und den Kauf in die Tat umzusetzen. Niemand kann einen das abnehmen, wenn Satisfaktion das Ende des Prozesses sein soll!