Tests von ColorFoto kommen fast immer zu interessanten Ergebnissen. Um das mal ganz wertfrei zu formulieren.
Fakt ist: bei der Stufe ISO 100 wird der Sensor der D300 (und wohl auch der der D90) nicht "optimal" genutzt. Was auch schon daraus hervorgeht, dass es nicht "ISO 100" heisst, sondern "Lo1".
Es ist nun wohl offenbar nicht so, dass die Bilder gleich aussehen wie mit ner Webcam geschossen, und die Unterschiede sind eher marginal. Es ist ja, da die Kamera offenbar nicht einfach "eine blende dunkler rechnet", sondern eher eine Mischung zu machen scheint aus "dunkler rechnen" und "den Sensor ganz an den Rand fahren", sogar denkbar, das dabei noch leichte Abbildungsvorteile wie z.B. "homogenere Flächen" entstehen.
Ob das aber gewünscht ist, ist dann wieder die nächste Frage. Eine völlig glatte Fläche ohne Korn/Grundrauschen wirkt nämlich weniger Detailreich und Scharf als eine Fläche, die durch ein leichtes Rauschen eigentlich "schlechter" abgebildet ist.
Ein "Problem" auf das hier schon einige bei der D3 gestoßen sind. Beim fotografieren von bspw. Metallobjekten fügt man da dann schon fast wieder gerne ein klein wenig Noise hinzu, damit das Auge was hat, woran es "Strukturen" festmachen kann.
Also: don't panic. Es gibt zur Zeit glaube ich keine "aktuelle" Nikon-Kamera, die ISO 100 als Grundempfindlichkeit hat. Das zieht sich ja hoch bis zum Spitzenmodell. Da Nikon nun nach wie vor einer der erfolgreichsten und wohl auch "besten" SLR-Kamera-Hersteller ist (zusammen mit den anderen großen (und kleinen), die hier auch alle im Forum vertreten sind

), kann man wohl davon ausgehen, dass die ein klein wenig "wissen" was sie da tun.
Ich bin auch gespannt, ob die D3x, sobald sie denn kommt, ebenfalls auf ISO200 basieren wird, oder dann doch wieder ISO100 als Basisempfindlichkeit kommt. Im Moment rechne ich mit ISO200.
Ich verstehe auch das Problem nicht so ganz. Ich persönlich brauche ISO100 wirklich fast nie, weil ich halt eher kurze als lange Zeiten brauche. Aber wenn ich weiss, ich mache gerne Langzeitbelichtungen bei Tag (Wasserfälle und so), oder komme da evtl. in die Bredouille, dann kann ich doch einen passenden Graufilter in die Tasche stecken? Ich habe auch immer einen Polfilter dabei, weil ich weiss, manchmal brauche ich den. Oder nen Blitz und ein bisschen Papier für Aufheller beim Makro.
Das wäre für mich jedenfalls alles kein Grund, auf eine Kamera zu verzichten, die mir ansonsten gefällt. Klar, wenn das ein Manko unter vielen ist, andere Geschichte... ich bin jedenfalls in nunmehr drei Jahren "ISO-200-Kamera" noch nie an diese ominöse Grenze gestoßen. Selbst bei der D50 nicht, die nicht mal einen Lo1 hat - da ist einfach Schluss bei ISO 200. Und zu allem Überfluss kann die "nur" 1/4000...
