AW: Cullmann Magnesit Beratung
Hallo,
jetzt auch ein 30er Kugelköpfchen und eine SK-Einheit L bekommen habe...
Ich muss sagen, dass ich überaus angetan bin! Haptik, Verarbeitung und Funktion sind fast noch besser als ich es erhofft hatte, wobei ich i.d.R. nicht so einfach zufrieden zu stellen bin. Auch als gelernter Werkzeugmechaniker bislang noch keine nennenswerte Kritik üben könnte. Sicher geht es noch nobler und noch funktioneller (wenn ich z.B. an die RRS-Produkte denke) aber mit Blick auf die Preise... Fast schon unglaublich wie günstig die Magnesit-Produkte sind. Gut 110€ für Kopf und Wechseleinheit bezahlt habe, wofür man bei den großen Namen gerade mal ein Wechselsystem bekommt und alles in allem das 3 bis 5-fache zahlt.
Zunächst lange unentschieden war ob 25Nm oder 30Nm Kopf und ob M oder L Einheit, mich dann aber jeweils für das Größere entschieden habe und es nicht bereue. Der 30er Kopf wirkt unter einer EOS 30D nicht überdimensioniert und hat gegenüber dem 25er den kleinen Vorteil über einen größeren Feststellknopf zu verfügen, welcher auch mit Handschuhen sehr gut zu bedienen sein sollte. Die Friktion lässt sich hinreichend schnell und feinfühlig einstellen. Einen Skalierung vermisse ich dabei nicht. Mal abgesehen davon, dass man auch ganz ohne Feststellung arbeiten könnte bin ich angenehm überrascht, wie wenig sich der Kopf beim Feststellen "verschwenkt". Bei 50mm Brennweite, auf 2m Abstand, kann ich höchstens ein bis zwei Millimeter Abweichung am Motiv feststellen. Die Anordnung den Bedienelemente ist meiner Meinung nach gut gelungen. Ebenso angetan bin ich von der Tatsache, dass der Lieferumfang sogar ein Beutelchen für den Kopf beinhaltet. Zwar wird bei mir der Kugelkopf dauerhaft auf dem Stativ bleiben, aber als Aufbewahrungsmöglichkeit für ein Objektiv bietet sich der Kunstlederbeutel geradezu an. Einzig die Winkeleinteilung der Panoramascheibe kann ich bisweilen nicht ganz nachvollziehen. Warum man den Kreis in vier mal 90° statt in 360° einteilt... Hmmm?
Bei der Sk-Einheit L zunächst die Befürchtung hatte, dass die Wechselplatte unter der Kamera etwas sperrig wirkt, weil sie vorne wie hinten etwas über den Body herausragt, was in Wirklichkeit nun jedoch nicht im geringsten stört. Sowohl von der Handhabung als auch von der Optik absolut im grünen Bereich, womit die Wechselplatte problemlos dauerhaft montiert bleiben kann. Der kleine "Bügel" an der Befestigungsschraube ist höchst praktisch und erlaubt eine werkzeuglose Montage der Wechselplatte. Hatte im Vorfeld Zweifel ob man die Platte allein von Hand ausreichend festschrauben kann, die sich jedoch als unbegründet herausstellten. Bislang hat sich die Kamera auf der Platte noch nicht ein einziges Grad verdreht. Subjektiv hab ich bei der Gummierung der Auflagefläche der Wechselplatte den Eindruck, dass sich dort Schwingungen schneller auflösen als bei der klassischen Kork-Auflage. Die Klemmung des Wechselsystems funktioniert einwandfrei und vermittelt ein ebenso sicheres Gefühl. Habe keine Bedenken, dass sich die Kamera selbstständig machen könnte. Eher schmeißt man mal das ganze Stativ um, als den Hebel des Wechselsystems ungewollt, zufällig so zu betätigen, dass sich die Kamera vollständig löst. Ein simples und gut funktionierendes System. Ein nettes Feature sind zu guter letzt die drei kleinen Libellen an der SK-Einheit die allesamt bei montierter Kamera noch gut einzusehen sind.
Wenn ich könnte, vielleicht auch mit einer "Highend"-Kugel liebäugeln würde, aber froh bin, dass man mit einem Studentenbudget bereits alles bekommt was man benötigt um glücklich zu werden. Mag sein, dass bei den teuren Geschichten die Friktion noch geschmeidiger arbeitet und die Optik noch leckerer ist, aber für mich ist die Mehrinvestition nicht gerechtfertigt, wenn ich sehe was man für kleines Geld bekommt.
Feinen Restabend und LG!
Thomas